Nach dem Brand: Sanierung der Clausthaler Marktkirche beginnt
An der Seite der Marktkirche ist bereits ein kleiner Vorbau für die Sanierung entstanden. Foto: Neuendorf
Seit dem Brand an der Clausthaler Marktkirche am 20. Juli klafft ein Loch in der Fassade, das mit Folie abgedeckt ist. Das soll natürlich nicht für immer so bleiben, die Vorarbeiten für die Sanierung haben bereits begonnen.
Clausthal-Zellerfeld. Ein mutmaßlicher Täter ist gefasst, der Rauchgeruch verflogen und die Gemeinde für Gottesdienste und Konzerte wieder in die Kirche zurückgekehrt – fehlt nur noch die Sanierung des Schadens, der bei dem Brand der Clausthaler Marktkirche am 20. Juli entstanden ist. Die Vorarbeiten dazu sind in den vergangenen Tagen angelaufen.
Applaus für die Feuerwehr
Clausthaler Marktkirche: Der erste Gottesdienst nach dem Brand
Wer aktuell zwischen Kirche und dem Hauptgebäude der TU Clausthal entlangläuft, wird sehen, dass das Gotteshaus sogar ein wenig gewachsen ist, allerdings nur temporär. In dem kleinen Vorbau am nordöstlichen Eingang, erläutert Pastorin Mirja Rohr, werden die Arbeiten erledigt, die nicht im Inneren der Kirche gemacht werden können. Im Inneren ist im Erdgeschoss bereits eine Holzwand errichtet, eine Holzwand im Obergeschoss folgt. „Das ist der große Orgelschutz“, erklärt Rohr.

Eine Holzwand soll die teure Goll-Orgel vor Beschädigungen schützen. Foto: Neuendorf
Orgel nicht beschädigt
Zur Erinnerung: Die Goll-Orgel war erst im November 2022 eingeweiht worden, 2,6 Millionen Euro hat sie gekostet. Nach dem Feuer war die Sorge groß, das wertvolle Instrument könnte womöglich durch Feuer oder Löschwasser beschädigt worden sein. Einige Spritzer Löschwasser mit Ruß sind zwar von außen an der Orgel gelandet, erläuterte Kantor Arno Janssen vor einigen Wochen. Doch ins Innere eingedrungen ist keine Feuchtigkeit.
Warten auf Gutachten
Clausthaler Marktkirche nach dem Brand: Wie steht es um die Orgel?
Wenn die Vorarbeiten im Inneren der Kirche abgeschlossen sind, so Pastorin Mirja Rohr, soll es auch schon bald mit dem Aufbau des Gerüstes weitergehen, damit die Schäden an der Fassade repariert werden können. Insgesamt freue sich die Pastorin darüber, dass jetzt alles schnell vonstattengehe und alle Gewerke Hand in Hand arbeiten.
Rauchgeruch ist weg
Die Besucher der Marktkirche müssen während der Bauarbeiten aber keine großen Auswirkungen befürchten, beruhigt Rohr. Gottesdienste feiert die Gemeinde wie berichtet bereits seit dem 5. Oktober in ihrer Kirche, zuvor stand die Tür schon zwei Wochen lang für die täglichen Besucher zu den gewohnten Zeiten offen. Dies bleibe auch während der Reparatur-Arbeiten an der Fassade so, da nur ein Bereich betroffen sei, der für normale Kirchgänger ohnehin abgesperrt werde. In gewisser Weise lohnt sich ein Besuch gerade erst recht: „Der Rauchgeruch ist weg, dafür riecht es jetzt nach frisch gesägtem Holz“.
Haftbefehl gegen 47-Jährigen
Polizei nimmt nach erneutem Brand den Clausthaler Feuerteufel fest
Dass jetzt einige Meter von der brandgeschädigten Außenwand eine Kamera installiert ist, hat laut Mirja Rohr im Übrigen nichts mit der Brandnacht an sich zu tun, sondern diene lediglich der Bauüberwachung. Schließlich solle niemand unbefugt auf dem Baugerüst herumkraxeln.

Noch sind die Löcher in der Fassade mit Folie abgedeckt. Foto: Neuendorf
Feuerwehr verhindert Schlimmeres
An der Ostseite der Clausthaler Marktkirche war in der Nacht zum 20. Juli ein Feuer ausgebrochen, nur durch das schnelle und professionelle Eingreifen der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Schon früh war die Polizei davon ausgegangen, dass es sich um Brandstiftung handele. Nach dem Brand eines weiteren Gebäudes am Dorotheer Zechenhaus am 3. September vermeldete die Staatsanwaltschaft Braunschweig schließlich, dass sie einen Tatverdächtigen ermittelt habe, der auch wegen des Feuers an der Marktkirche verdächtig sei. Es sei der 47-Jährige, der bereits in der Vergangenheit wegen zahlreicher Brandstiftungsdelikte eine sechsjährige Gesamtfreiheitsstrafe verbüßt hat und im Juni vom Landgericht Braunschweig zu einer weiteren (allerdings noch nicht rechtskräftigen) fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
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