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Applaus für die Feuerwehr

GZ Plus IconClausthaler Marktkirche: Der erste Gottesdienst nach dem Brand

Mitglieder der Feuerwehr rund um Stadtbrandmeister Markus Finck (r.) sind beim ersten Gottesdienst nach dem Brand dabei.

Mitglieder der Feuerwehr rund um Stadtbrandmeister Markus Finck (r.) sind beim ersten Gottesdienst nach dem Brand dabei. Foto: Neuendorf

Mehrere Wochen lang musste die Marktkirchengemeinde nach dem Fassadenbrand ihre Gottesdienste andernorts feiern. Jetzt gab es den ersten Gottesdienst nach dem Feuer – und das passenderweise zum Erntedankfest.

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Von Sören Skuza
Sonntag, 05.10.2025, 17:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Ein Erntedankgottesdienst ist ja eigentlich immer etwas Besonderes. Doch an diesem Sonntag konnte die Clausthaler Ortskirchengemeinde nach elf Wochen endlich wieder in der Marktkirche zusammenkommen. Dass die Sehnsucht danach groß war, zeigten gut gefüllte Kirchenbänke.

Applaus für Feuerwehr

Der Schock ist verdaut, der Rauchgeruch verflogen und die Türen sind wieder geöffnet: Am Ende überwog die Dankbarkeit, dass der Fassadenbrand am 20. Juli nicht Schlimmeres verursacht hatte. Prädikantin Gudrun Peikert hob noch einmal hervor – und das sollte Konsens über Clausthaler Grenzen hinweg sein – das sei nur dank der schnellen Arbeit der Feuerwehr möglich gewesen. Den anwesenden Feuerwehrleuten drückte die Gemeinde mit lautem Applaus ihre Wertschätzung aus, auch das ist nicht unbedingt alltäglich in der Kirche.

Prädikantin Gudrun Peikert appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung.

Prädikantin Gudrun Peikert appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung. Foto: Neuendorf

Und wie passend, dass der erste Gottesdienst in der Marktkirche zum Erntedankfest gefeiert wird. Während es in früheren Generationen noch selbstverständlich gewesen sei, nach der harten Arbeit im Sommer kurz innezuhalten und für die Ernte zu danken, sei in der heutigen Zeit Dankbarkeit nicht mehr so selbstverständlich. Immerhin sei Lebensmittelknappheit für die wenigsten in Westeuropa ein ernstes Problem.

Verantwortung für Mitmenschen

Doch auch wenn Essen auf dem Tisch und ein Dach über dem Kopf wichtige Grundpfeiler, auch eine Frage der Menschenwürde seien, „die materielle Voraussetzung reicht nicht aus“, so Peikert. Vom Glauben an Gott ließe sich auch gesellschaftliche Verantwortung ableiten. Die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes etwa oder eben die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr zeigten ein solches Verantwortungsbewusstsein.

Zum Erntedank ist die Marktkirche festlich geschmückt.

Zum Erntedank ist die Marktkirche festlich geschmückt. Foto: Neuendorf

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