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Viele Fördergelder beantragt

GZ Plus IconBraunlager Kommunalpolitik bringt Projekte auf den Weg

Die Kommunalpolitiker stellen im Fachausschuss die Weichen dafür, dass schon bald auf dem Gelände von „The Hearts Hotel“ Wegweiser zu den geplanten Ferienhäuschen aufgestellt werden können.

Die Kommunalpolitiker stellen im Fachausschuss die Weichen dafür, dass schon bald auf dem Gelände von „The Hearts Hotel“ Wegweiser zu den geplanten Ferienhäuschen aufgestellt werden können. Foto: Eggers

Gleich eine ganze Reihe von Projekten wollen die Kommunalpolitiker noch in diesem Jahr auf den Weg bringen. Dafür haben sie jetzt in der Sitzung des Fachausschusses die Weichen gestellt. Zudem hat die Stadt für etliche Vorhaben Fördergeld beantragt.

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Von Michael Eggers
Mittwoch, 29.10.2025, 11:00 Uhr

Braunlage. Fördergeld, Vorlagen, die kommunalen Unternehmen und das Vorhaben von „The Hearts Hotel“, kleine Häuschen zu bauen, waren die Themen der Sitzung des Ausschusses für Bau, Verkehr, Umwelt, Wirtschaft und Tourismus am Montagabend. Alle Projekte sind einstimmig auf den Weg gebracht worden. Am Dienstag, 4. November, stehen die meisten Vorhaben auf der Tagesordnung der Ratssitzung, in der sie dann final beschlossen werden sollen.

Kleine Häuschen

Das Projekt beschäftigt die Kommunalpolitiker bereits seit einiger Zeit: 2,6 Millionen Euro will „The Hearts Hotel“ in den Standort Braunlage investieren und im Wald hinter ihren Gebäuden in Richtung Jermerstein sogenannte „Nature Homes“ errichten. Zunächst waren 24 geplant, jetzt sollen es weniger werden. Wie viele dieser Gebäude kommen sollen, steht aber noch nicht fest. „Wir wollen das alles etwas luftiger machen“, betont Investor Meik Lindberg.

Damit das Projekt umgesetzt werden kann, müssen Flächennutzungs- und Bebauungsplan geändert werden. Die Mitglieder des Fachausschusses empfehlen dies dem Rat einstimmig, der am 4. November entscheidet.

Das Vorhaben soll so naturschonend wie möglich umgesetzt werden, unterstreicht Lindberg. „Wir schaffen beispielsweise keine Fundamente“, erklärt er. Die kleinen Häuser würden durch einen Weg verbunden. „In diesen Weg wollen wie die Versorgungsleitungen setzen“, berichtet er. Die kleinen Häuser sollen eine Grundfläche zwischen 25 und 30 Quadratmetern haben und sich unterscheiden. Sie bestehen aus einem Zimmer mit Dusche/WC. Eine Küche gibt es nicht.

Die „Nature Homes“ werden in Modulbauweise errichtet, vormontiert und komplett nach Braunlage gebracht und dann per Autokran auf einen Punkt gesetzt, über den die Energie- und Wasserversorgung erfolgt. „Das minimiert die Bodenarbeiten“, erklärt Meik Lindberg, der betont, dass alle Bestandsbäume erhalten bleiben. „Wir wollen einen Erlebnisraum im Wald schaffen, der für ein echtes Natur-Erlebnis sorgt, wenn der Gast beispielsweise auf seiner Terrasse sitzt.“

Fördergelder beantragt

Bürgermeister Wolfgang Langer hat in der Sitzung angekündigt, dass die Stadt Braunlage gleich für eine Reihe von Vorhaben Fördergeld beantragt hat. Dabei sei es in den Gremien Konsens gewesen, mit der Sanierung der Fassade der Grundschule Hohegeiß noch zu warten, um diese finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Doch noch ein Jahr warten: Die Stadt Braunlage hat Fördergeld für die Sanierung der Fassade der Grundschule Hohegeiß beantragt.

Doch noch ein Jahr warten: Die Stadt Braunlage hat Fördergeld für die Sanierung der Fassade der Grundschule Hohegeiß beantragt. Foto: Eggers

Das 800.000-Euro-Projekt war eigentlich für dieses Jahr geplant, doch weil es laut dem Ratsherren der Grünen, Johann Barner, Fördergeld dafür geben könnte, ist die Sanierung dann doch aufs nächste Jahr geschoben worden. Der Rat hatte sich zunächst mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dieses Jahr zu sanieren, und auf eine eventuelle 30-prozentige Förderung zu verzichten, unter anderem, weil die Finanzierung gesichert war.
Damit auch in zehn Jahren noch Skispringer die Schanzenanlage am Brockenweg nutzen können, will die Stadt Braunlage Fördergeld bekommen.

Damit auch in zehn Jahren noch Skispringer die Schanzenanlage am Brockenweg nutzen können, will die Stadt Braunlage Fördergeld bekommen. Foto: Eggers

Weiterhin habe die Stadt unter anderem Fördermittel für die Freiflächengestaltung und die sogenannte „Silver Hall“ des Bergwerksmuseums Grube Samson, für die Sanierung des Kurhauses in St. Andreasberg, für die Sanierung des Feuerwehrhauses in Hohegeiß, für die Schanzenanlage am Brockenweg in Braunlage und für die Umsetzung der Ganztagsbetreuung an allen drei Grundschulen im Stadtgebiet beantragt, berichtet der Bürgermeister.

Nationalpark-Ausstellung

Der Geschäftsführer der Braunlage-Tourismus-Gesellschaft (BTG), Dirk Becker, kündigt an, dass der Nationalpark Harz seine Informationsstelle im Kurgastzentrum attraktiver gestalten wolle. Die BTG ihrerseits wolle dann diese Ausstellung im hinteren Bereich des Kurgastzentrums besser ausschildern. In dem Bereich stehen unter anderem zahlreiche Tierpräparate und ein Miniatur-Wald. Einige Tiere, wie der Wolf, sind schon relativ lädiert, andere, wie der Luchs, sehen hingegen noch gut aus.
Die Nationalpark-Ausstellung im Kurgastzentrum Braunlage soll aufgehübscht werden, kündigt BTG-Geschäftsführer Dirk Becker an.

Die Nationalpark-Ausstellung im Kurgastzentrum Braunlage soll aufgehübscht werden, kündigt BTG-Geschäftsführer Dirk Becker an. Foto: Eggers

Wie Becker in der Sitzung weiter mitteilte, bleibt das Kurgastzentrum wie schon im vergangenen Jahr im November und Anfang Dezember geöffnet. Das Hallen- und Freizeitbad am Ramsenweg hingegen, werde vom 3. November bis 15. Dezember geschlossen, unter anderem um Sanierungsarbeiten vorzunehmen.

Vorlagen spät erstellt

Einstimmig empfiehlt der Ausschuss dem Rat auch, die Jahresabschlüsse 2024 der BTG und der Braunlage-Tourismus-Marketing-Gesellschaft (BTMG) zu beschließen. Beide Zahlenwerke weisen einen Überschuss (BTG von 640.000 Euro, BTMG von 80.000 Euro) aus. Karl-Heinz Plosteiner von der CDU kritisiert, dass die Vorlagen für diese Jahresabschlüsse erst so spät vorgelegt hätten. Dies habe die Beratung in der Fraktion erschwert. Kämmerer Enrico Gessing nahm in der Sitzung die Schuld auf sich, erklärte, dass die kommunalen Gesellschaften die Daten rechtzeitig übermittelt hätten, er aber derzeit bereits so stark mit der Erstellung des Doppelhaushalts 2026/2027 beschäftigt sei, dass er die Vorlagen nur so spät habe erstellen können. „Ich kann Ihren Unmut verstehen“, meint Gessing.

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