Etwa 100 Meter tief: Wanderer im Harz stürzt Abhang hinab und stirbt

Vor den Gefahren des Steinschlags beim Wandern auf der „Schurre“ zwischen Thale und Treseburg warnen diese Schilder im Bodetal. Am Freitagnachmittag war auf dem Wanderweg ein Mann tödlich verunglückt. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa
Damit nur noch geübte Wanderer die „Schurre“ besteigen, ist der Wanderweg im Harz nach seiner Wiederfreigabe im September als Klettersteig ausgewiesen worden. Nun ist dort ein 79 Jahre alter Mann tödlich verunglückt.
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Ein Wanderer ist im Harz aus bislang ungeklärter Ursache etwa 100 Meter einen Abhang hinuntergestürzt und gestorben. Der Mann war am Freitagnachmittag um 16.55 Uhr im Bodetal nahe Thale im Landkreis Harz auf dem Wanderweg „Schurre“ unterwegs, als es zu dem Unglück kam. Das teilte die Polizei am Samstag in einer Pressemitteilung mit.
Warum der 79-Jährige in die Tiefe stürzte, sei bislang unklar. Er sei noch an der Unfallstelle gestorben, heißt es von der Polizei. Die Kriminalpolizei hat den Angaben zufolge die Ermittlungen aufgenommen. Angaben der Polizei zufolge war der Wanderweg bis vor kurzem wegen Bau- und Sicherungsmaßnahmen gesperrt. Der Weg wurde nach Angaben der Stadt Thale im September dieses Jahres wieder freigegeben und war als Klettersteig ausgeschildert worden.
„Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und bei den Rettungskräften“
Ende September vergangenen Jahres hatte die Stadt mitgeteilt, nach einem Unwetter bleibe das Bodetal bis zum Frühjahr 2023 gesperrt. Zwischen Treseburg und Thale hätten Erdrutsche und umgestürzte Bäume einige Wanderwege stark beschädigt, hieß es damals. „Die Schurre“ zur Rosstrappe wurde laut Stadtsprecher sogar besonders schwer beschädigt.
„Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und bei den Rettungskräften, die den Mann geborgen haben“, betonte der Bürgermeister von Thale, Maik Zedschack. Der Vorfall sei „mehr als bedauerlich“, sagte Klaus Dumeier, Geschäftsführer der Harzer Wandernadel GmbH der Deutschen Presse-Agentur. Um genau so etwas vorzubeugen, sei der Wanderweg jüngst von der Stadt und dem Harzklub als Klettersteig ausgewiesen worden. „So sollte klar sein, dass nur geübte Wanderer auf den Schotterpfad gehen“, sagte Dumeier.
„Wir warten nun erst einmal ab, was die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergeben“, sagte Bürgermeister Zedschack. Neben den Polizisten seien am Freitag auch die Feuerwehr und die Bergwacht im Einsatz gewesen. „Man muss deutlich sagen: Das Bodetal hat einen hochalpinen Charakter. An der "Schurre" ist die Wand rund 250 Meter hoch, und Wanderer sind dort sowieso immer auf eigene Gefahr unterwegs“, so Zedschack.
sek/dpa
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