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Weidefest in Altenau

GZ Plus IconWo Harzer Kühe sich von ihrer schönsten Seite zeigen

Keine Berührungsangst herrscht beim Weidefest zwischen Mensch und Tier.

Keine Berührungsangst herrscht beim Weidefest zwischen Mensch und Tier. Foto: Neuendorf

Manch eine Tradition ist so schön, dass man gut daran ist, sie beizubehalten. So ist es auch mit dem Altenauer Weidefest. Hier stehen Harzer Kühe, Musik und Gemeinschaft im Vordergrund.

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Von Sören Skuza
Dienstag, 16.09.2025, 14:00 Uhr

Altenau. Traditionell, familiär, beschaulich: So soll es sein beim Weidefest in Altenau, und genau so ist es auch wieder am Sonntag gekommen. In diesem Jahr war das Weidefest gewissermaßen der Auftakt für die Festwoche zum Heimatfest.

Viele Besucher kommen zum Weidefest in den Kleine-Oker-Park.

Viele Besucher kommen zum Weidefest in den Kleine-Oker-Park. Foto: Neuendorf

Kuhhirte ernannt

Rund 1000 Gäste, schätzt Alexander Ehrenberg, haben über den Nachmittag verteilt den Weg in den Kleine-Oker-Park gefunden, um Harzer Brauchtum zu erleben, die Harzkühe zu streicheln oder auch, um einfach nur ein leckeres Stück Kuchen im Freien zu essen. „Das Wetter hat sich ja auch angeboten“, meint Ehrenberg zufrieden. Dem Ortsbürgermeister und Vorsitzenden des Verkehrsvereins oblag es – wie es die Tradition gebietet – Axel Möller und Jürgen Kast zum ersten und zweiten städtischen Kuhhirten zu ernennen.

Alexander Ehrenberg (Mitte) ernennt (v.l.) Axel Möller und Jürgen Kast zum ersten und zweiten städtischen Kuhhirten.

Alexander Ehrenberg (Mitte) ernennt (v.l.) Axel Möller und Jürgen Kast zum ersten und zweiten städtischen Kuhhirten. Foto: Neuendorf

Dieser in mehreren Harzer Orten gängige Brauch, geht auf Zeiten zurück, in denen es noch üblich war, dass viele Haushalte ihre eigenen Kühe hatten. Weil es jemanden geben musste, der für die wertvollen Tiere verantwortlich war, wenn sie vom Hausstall auf die Weide und zurückgebracht wurden, ist der städtische Kuhhirte ernannt und so in den öffentlichen Dienst gesetzt worden.

Doch während der Brauch in anderen Bergstädten heutzutage als eine Art Volksfest gefeiert wird, setzt man in Altenau bewusst auf ein familiäres Umfeld. „Wir wollen nicht mit St. Andreasberg und Wildemann in Konkurrenz treten“, betont Alexander Ehrenberg.

„Völlig entspannt“

Vielmehr solle es ein Nachmittag in „völlig entspannter Atmosphäre“ sein. Nachdem im vergangenen Jahr wie berichtet spontan die Lerbachtaler als musikalisches Highlight einspringen mussten, konnten in diesem wieder die Bruchbergsänger traditionelle Harzer und Altenauer Lieder zum Besten geben. Und auch die Janitscharen-Kapelle konnte wieder ihr Blaskonzert abhalten. Dass der Rückhalt in der Bergstadt ungebrochen ist, zeigt auch, dass wieder fleißig für das Weidefest gebacken wurde. 30 Kuchen seien zusammengekommen, und auch der eine oder andere Euro in die Spendendosen geworfen, die stets für die Verschönerung des Ortes genutzt werden. Bald, erzählt Verkehrsvereinsvorsitzender Ehrenberg, steht etwa die Sanierung der Schwefelquelle an.

Dass die Bruchbergsänger beim Weidefest singen, gehört zur Tradition.

Dass die Bruchbergsänger beim Weidefest singen, gehört zur Tradition. Foto: Neuendorf

Insgesamt wurde das Weidefest laut Ehrenberg „super gut angenommen“. Das Publikum sei bunt gemischt gewesen, Altenauer, Oberharzer und „ein ganzer Teil an Touristen“ habe den Nachmittag im Kleine-Oker-Park genossen. „Um 13 Uhr waren die ersten Tische belegt“, sagt Ehrenberg – dabei ging es eigentlich erst um 14 Uhr los. Da habe er sich schon kurz gefragt, ob sie sich in der Zeit geirrt hätten.

Friedlich zeigen sich die Tiere von ihrer schönsten Seite.

Friedlich zeigen sich die Tiere von ihrer schönsten Seite. Foto: Neuendorf

Grundsätzlich herrscht beim Weidefest immer ein reger Betrieb, manch einer bleibt die ganze Zeit über, andere wiederum sind auch nur für eine gewisse Zeit da. Aber: „Die Leute sind ja bewusst gekommen“. Die einen für die Musik, die anderen für die Tiere, die direkt nebenan grasten und sich – wie Ehrenberg besonders hervorhebt – völlig entspannt haben streicheln lassen. Kurzum: Ein gelungenes Weidefest, wie es sich gehört. Und ein gelungener Auftakt einer hoffentlich gelingenden Festwoche zum Altenauer Heimatfest.

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