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Fokus auf Escape-Spiele

GZ Plus IconGoslarer „Vistory“ stellt Kinobetrieb ein und benennt sich um

Frau mit langen, lockigen Haaren, schwarzem Pullover und Lederhose lehnt an einer Holzleiter in einem Raum mit bemalter Steinwand und Holztisch.

Steffi Engler betreibt das "Vistory", das ab 2026 in "Escape66" umbenannt wird. Foto: Roß

Das „Vistory“ schließt die Kinosäle und konzentriert sich ab 2026 ausschließlich auf Escape-Spiele rund um die Goslarer Stadtgeschichte. Neue Ideen gibt es viele.

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Von Hendrik Roß
Samstag, 13.12.2025, 14:00 Uhr

Goslar. Das „Vistory“ am Hohen Weg in Goslar stellt zum neuen Jahr den Kinobetrieb ein – und heißt dann nicht mehr „Vistory“ sondern „Escape66“.

„Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, betont Geschäftsführerin Steffi Engler. Doch sie und ihr 13-köpfiges Team könnten sich „nicht teilen“. In Zukunft soll der Betrieb mit Escape-Rätseln im Gebäude und außerhalb noch weiter forciert und ausgebaut werden.

Engler hat den Betrieb 2019 übernommen

Engler hat das „Vistory“ 2019 übernommen. Damals standen die zwei Kinosäle mit insgesamt rund 50 Plätzen noch im Zentrum des Betriebs. Denn dort wurde nicht nur ein Film gezeigt, der unterhaltsam Goslarer Stadtgeschichte aufgreift.

Mehrere Personen sitzen in einem Kinosaal auf roten Sitzen, einige tragen Jacken.

2018 öffnet das „Vistory“-8D-Kino seine Türen. Ab 2026 setzen die Betreiber nur noch auf Escape-Rooms. Foto: Epping (Archiv)

Durch ruckelnde Kinositze bei Verfolgungsjagden zu Pferd oder künstliche Schneeflocken, die den Besuchern bei Winterszenen auf die Köpfe rieselten, sollten die Zuschauer mittendrin sein. Geschichtsstunde in 8D, so lautete das damalige Motto. Engler schätzt, dass im Laufe der Zeit Tausende Besucher den Goslar-Film gesehen haben. Nebenbei gab es noch wechselnde VR-Angebote, auch mal kombiniert mit ein bisschen Horror.

Mittlerweile müsste man aber für viel Geld die Technik erneuern, um ein zeitgemäßes Kino-Erlebnis aufrechtzuerhalten, räumt die Geschäftsführerin ein. Die Entwicklung macht eben auch vor einem Entertainment-Museum nicht halt.

Ihr Ding sind die Escape-Rooms

Ihr Ding waren ohnehin von Anfang an die Escape-Spiele, berichtet die Geschäftsführerin. Gleich nach ihrer Betriebsübernahme hat sie einen Rätsel-Raum ins Angebot aufgenommen, den es bis heute gibt. Das Thema sind die Goslarer Hexenprozesse. Auch damals fiel schon der Name „Escape66“, wobei die 66 für die Anzahl der Minuten steht, die Spieler haben, um sämtliche Rätsel zu knacken.

Mittlerweile gibt es in dem im Jahr 1500 errichteten Fachwerkhaus, einem der größten in ganz Goslar, drei Escape-Räume sowie eine Outdoor-Tour, die Engler und ihr Team entworfen haben.

Goslarer Stadtgeschichte steht im Zentrum

Wichtig sei ihr – und da zieht sich der rote Faden durchs „Vistory“ –, dass die Goslarer Stadtgeschichte auch bei den Escape-Spielen immer im Zentrum steht. Mal geht es um Hexenprozesse, mal um Bergbau, mal dient eine alte Spelunke als Szenerie, die es in der Stadt wirklich mal gegeben hat. „Diese Geschichte erlebbar machen, das bleibt unser Fokus, nur eben auf andere Art“, fasst Engler zusammen.

Sie habe gemerkt, dass die Escape-Spiele für viele Altersgruppen, für Firmenfeiern, Touristen oder Geburtstage interessant seien.

Neue Angebote sind in Planung

An Ideen für neue Rätselspiele mangelt es ihr nicht. Ein neuer Raum, eine neue Schnitzeljagd für Goslar? Spruchreif sei noch nichts, sagt die Noch-„Vistory“-Chefin. Ebenfalls sei noch unklar, was mit den aktuellen Kinosälen passiert, die ab Januar nicht mehr in Betrieb sind. Wer den Goslar-Film noch einmal sehen will, hat nach Absprache noch bis zum 31. Dezember dafür Zeit.

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