Zähl Pixel
Vielfältige Veranstaltungen

GZ Plus IconBuntes Programm: Tag des offenen Denkmals im Nordharz

In der Hornburger Altstadt gibt es beim Tag des offenen Denkmals wieder viel zu entdecken – unter anderem öffnet der sanierte Hopfenspeicher.

In der Hornburger Altstadt gibt es beim Tag des offenen Denkmals wieder viel zu entdecken – unter anderem öffnet der sanierte Hopfenspeicher. Foto: Gereke

Immer am zweiten Sonntag im September lockt der Tag des offenen Denkmals und bietet sonst oft nicht mögliche Einblicke. Koordiniert wird das Ereignis von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz – und das gibt es zu entdecken.

author
Von Andreas Gereke
Freitag, 12.09.2025, 16:00 Uhr

Nordharz. „Wertvoll - unbezahlbar und unersetzlich?“ – unter diesem Motto steht in diesem Jahr der Tag des offenen Denkmals, den die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Auch im nördlichen Harzvorland gibt es an diesem Sonntag, 14. September, wieder viel zu entdecken. Die GZ hat eine kleine Übersicht zusammengestellt, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Auf dem Gelände der alten Pfalzanlage trifft Natur auf Geschichte.

Auf dem Gelände der alten Pfalzanlage trifft Natur auf Geschichte. Foto: Henning Meyer

Ein „Epizentrum“ der Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals wird die Gemeinde Schladen-Werla sein – in Hornburgs malerischer Altstadt wird genauso etwas los sein wie auf der Kaiserpfalz Werla. Auf dem Gelände der alten Pfalzanlage wird an die „Wiederentdeckung“ der Werla vor genau 150 Jahren erinnert. Von 11 bis 18 Uhr gibt es ein buntes Programm, das Förderverein und Lenkungsgruppe vorbereitet haben. Werla-Führungen mit Henning und Jörg Meyer beginnen um 10.30 Uhr und um 16 Uhr an der Schutzhütte, während Ute Kabbes Familienführung um 12 Uhr am Parkplatz startet. In unregelmäßigen Abständen wird Niclas Schlechtweg interessierte Gäste mit Schlepper und Anhänger über das weitläufige Areal fahren. Über weitere Planungen zur Werla berichtet Dr. Markus Blaich um 11, 13.30 und 15.30 Uhr an der Aussichtsplattform im südwestlichen Bereich des Geländes. Dort finden jeweils im Anschluss um 11.30, 14 und 16 Uhr auch die Vorführungen des Falkners Olaf Wahle und seiner Partnerin Melanie Kopkow statt, die Steppenadler, Wüstenbussard und Afrikanische Fleckenuhus zeigen werden.

Bis 17 Uhr können sich kleine und große Gäste mit Pfeil und Bogen sowie Blasrohr versuchen, angeboten von den Kyffhäuser Bowhunter Heere nicht weit östlich des rekonstruierten Westtores. Je nach polizeilicher Einsatzlage werden auch Polizeireiter und ein Diensthundeführer auf dem Gelände unterwegs sein. „Ab in die Lüfte“ geht es für acht Passagiere nach 17 Uhr, wenn Detlev Quidde und sein Okerballooning-Team – sofern das Wetter es zulässt – im nordöstlich der Pfalz gelegenen Okertal mit ihrem Heißluftballon starten.

2. Platz beim Deutschen Fachwerkpreis 2025

Anlässlich des Denkmaltages öffnen auch ausgewählte Hornburger Denkmäler ihre Pforten. Von 12 bis 17 Uhr können interessierte Besucher Einblicke in die historischen Gebäude der Stadt nehmen und sich von deren Besitzern oder ehrenamtlichen Mitarbeitern über die Geschichte und heutige Nutzung aufklären. Besonderheiten sind unter anderem der sanierte historische Hopfenspeicher in der Dammstraße sowie das Wohnhaus im Unterpfarrwinkel.

Das Wohnhaus in der ehemaligen Unterpfarre wurde 1618 zeitgleich mit der Hornburger Marienkirche für den Pfarrer Andreas Corvinus erbaut. Das dreigeschossige Haus mit Torgebäude zeugt heute vom damaligen Reichtum der Stadt. Nach dem Erwerb der jetzigen Eigentümer im Jahre 2018 ist das Haus in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde umfangreich restauriert worden und ist ein „Hingucker“ für jeden Fachwerkliebhaber. In diesem Jahr wurde die „Unterpfarre“ mit dem 2. Preis beim Deutschen Fachwerkpreis 2025 ausgezeichnet. Die Besitzer führen an diesem Tag von 12 bis 16 Uhr durch das Untergeschoss des Wohnhauses und geben Auskunft über ihr Denkmal. Im Großen Hopfenspeicher steht in der Zeit von 13 bis 15 Uhr ein Gästeführer für Kurzführungen zur Verfügung.

Die Marienkirche, 1616 erbaut und ein bedeutendes Kunstwerk der Spätrenaissance, hat von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Dort startet um 15 Uhr eine Kirchenführung. Auch das Hornburger Heimatmuseum und die Hagenmühle (Wassermühle) öffnen am Tag des offenen Denkmals von 12 beziehungsweise 13 bis 16 Uhr. Das Amt für Tourismus der Gemeinde Schladen-Werla bietet in diesen Zusammenhang die kostenlose und verkürzte Themenführung „Der letzte Graf von Hornburg“ an. Die Führungen starten jeweils um 13 und 14 Uhr an der Tourist-Info. Zum Tag des offenen Denkmals laden das Amt für Tourismus und die evangelische Kirchengemeinde von 9.30 bis 12 Uhr auch zum Bürgerfrühstück rund um Marienkirche und Rathaus ein.

Exerzieren wie ein römischer Legionär

Auch Abbenrode lädt wieder zum Tag des offenen Denkmals ein. Am Sonntag kann in der Zeit von 13 bis 17 Uhr die St.-Andreas-Kirche in der Langen Straße besichtigt werden. Der Saalbau stammt aus dem Jahr 1589, 1695 erfolgte der barocke Umbau. Im Innern finden sich ein spätgotischer Schnitzaltar, barocke Kanzel und Empore sowie eine erhaltene Contius-Orgel. Zeitgleich öffnen auch Heimatmuseum und Wassermühle Otto. Es gibt Führungen und die Präsentation neuer Ausstellungsbereiche.

Zu einem Besuch lädt am Sonntag auch das Besucherbergwerk Schroederstollen bei Döhren an der Landesstraße 510 ein. Führungen sind um 14 und um 16 Uhr möglich. Im benachbarten Sachsen-Anhalt im Bereich der Stadt Osterwieck sind auch Schloss und Domäne Hessen sowie die Wasserburg Zilly mit dabei – jeweils in der Zeit von 10 bis 16 Uhr.

Auch am Harzhorn, dem Schauplatz der Römerschlacht an der heutigen B 248 südlich von Ildehausen, laden am Tag des offenen Denkmals zahlreiche Aktionen große und kleine Besucher zum Zuschauen und Mitmachen ein. Highlight ist das Lager der Germanen, die auf dem neu erweiterten Gelände des Harzhorns ihre Zelte aufschlagen. Beim Flanieren durch das Lager können sich die Besucher ein Bild davon machen, wie die Menschen vor knapp 2000 Jahren in der Umgebung des Harzhorns lebten und wie ihre Beziehung zu den Römern war.

Im Workshop zu den römischen Münzen erfahren die Besucher allerlei Wissenswertes zum Geldsystem der Römer. Bastel- und Schmuckaktionen, wie Buttons prägen, laden dazu ein, ein kleines Andenken für zu Hause herzustellen. Wer einmal selbst in die Fußstapfen der römischen Legionäre treten mag, kann sein Geschick beim Exerzieren oder Katapult und Bogen schießen unter Beweis stellen. Vorträge zu verschiedenen Themen sind im Angebot, beispielsweise zur Logistik und zum Transport der römischen Legionen sowie Kurzführungen über das Harzhorn. Die Veranstaltung findet zwischen 10 und 17 Uhr statt.

Weitere Themen aus der Region