Messe im Bündheimer Schloss: Wie gefährlich sind Drogen und Sucht?
Im Fahrsimulator des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr testen die Schüler ihre Reaktionszeit sowohl mit als auch ohne Rauschbrille. Foto: Raksch
Mit Rauschbrillen, Filmen und Fahrsimulator zeigt eine Präventionsmesse im Bündheimer Schloss Schülern spielerisch die Risiken von Drogenkonsum auf. Wie kommt das an?
Bad Harzburg. Wie wirkt sich Cannabis auf die Fahrtüchtigkeit aus? Welche Beratungsstellen helfen bei Suchtproblemen? Und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen können bei einer Überdosis Leben retten? Unter dem Motto „Hauptsache es ballert! Rausch und Risiko?! #Deine Entscheidung zählt“ läuft im Bündheimer Schloss seit Dienstag eine dreitägige Infoveranstaltung für Schüler aus dem Harz rund um das Thema Sucht.
Mit dabei waren am Dienstag unter anderem bereits 70 Schüler des Niedersächsischen Internatsgymnasiums (NIG) aus Bad Harzburg. Das Event zieht aber noch weitere Kreise. Laut Christiane Meier, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizeiinspektion Goslar, sind über die drei Tage verteilt etwa 430 Schüler ab Jahrgang zehn angemeldet. Und die kämen mitunter auch von der Adolf-Grimme-Gesamtschule in Oker, von der Vicco-von-Bülow-Oberschule Vienenburg und vom Oberharz-Gymnasium Braunlage.
Acht Pflichtstationen
Zwei Stunden haben die Jungen und Mädchen jeweils Zeit, um in Gruppen die verschiedenen Stände zu erkunden, auszuprobieren und sich zu informieren. Es geht darum, einen Blick auf verschiedene Suchtmittel wie Alkohol, Cannabis, Amphetamine, Medikamente und andere Substanzen zu werfen. Ziel ist es, über Gefahren und Abhängigkeit aufzuklären und für Risiken im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
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Dabei gibt es acht Pflichtstationen, bei denen die Schüler Stempel sammeln, sowie mehrere freiwillige Aktionen. Der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS) betreut mehrere Geräte, an denen die Schüler den Einfluss eines Rausches auf das eigene Seh- und Reaktionsvermögen testen können – natürlich nicht mit echten Drogen, sondern mit speziellen Brillen, die den Rausch simulieren. Damit setzen sich die Schüler dann in einen Fahrsimulator oder testen ihre Hand-Augen-Koordination. Mit VR-Brillen der Verkehrswacht tauchen sie indes in die virtuelle Welt ein und am Stand der Erste-Hilfe-Schule Marcus Backes lernen sie Maßnahmen, die bei einer Überdosis Leben retten können.
Messe kommt gut an
Aber es gibt im Schloss noch viel mehr zu erleben: Unter anderem sind auch die Führerscheinstelle, die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, der Kommunale Präventionsrat der Stadt und der Jugendtreff Bad Harzburg vertreten, der in Kinoatmosphäre Aufklärungsvideos zeigt. Vor der Tür hat die Jugendförderung zudem ein Juggerfeld aufgebaut. Denn es gehe eben auch darum, Alternativen für den Drogenkonsum aufzuzeigen, sagt Meier.
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Und wie kommt all das an? Die Schüler seien sehr interessiert, freut sie sich. Auch an der Feedbacktafel fällt die Resonanz bisher sehr positiv aus: Viele Schüler geben an, neue Infos mitgenommen und Beratungsstellen kennengelernt zu haben.
Messenachmittag für Erwachsene
Neben dem regulären Schülerbetrieb können am Mittwoch, 5. November, von 16.30 bis 18.45 Uhr auch Fachkräfte und Eltern die Messe besuchen. Zudem hält die Diplom-Psychologin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Sylvia Berghoff von 17.45 Uhr bis 18.45 Uhr im Jugendtreff einen Vortrag mit dem Titel „Ist Liebe alles? – Bindung und Emotionen in Zusammenhang mit Sucht“. Damit will sie einen Überblick über Bindungen und Emotionen sowie deren Bedeutung bei der Entstehung und Bewältigung von Suchterkrankungen vermitteln.
Organisator der Messe ist das Präventionsteam der Polizeiinspektion Goslar auf Initiative des Netzwerks „Hart am Limit“ (Halt) des Landkreises Goslar. Dazu gehören unter anderem das Lukas-Werk Goslar, die Jugend- und Drogenberatungsstelle Goslar, der Kinder- und Jugendschutz des Landkreises Goslar und eben auch das Präventionsteam der Polizeiinspektion. Die Bad-Harzburg-Stiftung hatte gemeinsam mit dem „Herrenabend mit Damen“ Finanzmittel gestellt.
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