Zähl Pixel
Nachwuchsarbeit soll besser werden

GZ Plus IconDie Stadt Braunlage sucht weiter nach einem Jugendpfleger

Auf dem Multifunktionsplatz, auf dem der Stadtjugendpfleger auch tätig sein soll, entsteht derzeit auch eine Skateranlage. Es ist eine asphaltierte Piste mit Baustaub zu sehen. Die Mitarbeiter der Baufirmen sind gerade dabei, die einzelnen Elemente zu installieren.

Auf dem Multifunktionsplatz, auf dem der Stadtjugendpfleger auch tätig sein soll, entsteht derzeit auch eine Skateranlage. Die Mitarbeiter der Baufirmen sind gerade dabei, die einzelnen Elemente zu installieren. Foto: Eggers

Noch immer hat Braunlage keinen Stadtjugendpfleger gefunden. Aus diesem Grund überlegt die Stadt, nun tiefer in die Tasche zu greifen.

author
Von Michael Eggers
Freitag, 07.11.2025, 10:00 Uhr

Braunlage. Seit Norbert Schalipp am 16. Dezember 2008 in den Ruhestand ging, gibt es keinen Stadtjugendpfleger mehr in Braunlage. Die Stadt will den Posten jedoch gerne besetzen, wie Bürgermeister Wolfgang Langer (Bürgerliste) am Dienstagabend in der Ratssitzung betonte. „Notfalls müssen wir das Amt hauptamtlich ausschreiben“, meinte er.

Die Ratsmitglieder reagierten in der Sitzung auf diese Aussage nicht. Einer, der seit Jahren um die Besetzung der Jugendpflegerstelle kämpft, ist der Kinderschutzbund Braunlage. „Wir wollen ein familienfreundliches Braunlage“, betont Vorsitzende Cordula Dähne-Torkler. Sie habe beobachtet, dass viele Familien auch aus der Harzstadt wegziehen, weil es weder ausreichend adäquaten Wohnraum gebe noch die Infrastruktur stimme. Da gelte es, gegenzusteuern, forderte sie unter anderem bei einer Veranstaltung des Vereins, bei der Kinderrechte ein Thema waren.

Ländlichen Raum nicht abhängen

„Wir haben keinen Stadtjugendpfleger, keinen Jugendraum, viel zu wenige Kinderspielplätze und viel zu wenige Angebote vor allem für Mädchen“, meint die Vorsitzende. Sie betont auf Anfrage, dass der Kinderschutzbund sich dafür engagiere, ein Jugendforum in Braunlage zu schaffen. „Das hängt aber davon ab, dass wir einen Stadtjugendpfleger haben“, sagt sie. Und auch die Schaffung eines Jugendraums sei eng mit der Besetzung des Jugendpflegerpostens verknüpft.

Diese Stelle müsse auch besetzt werden, damit der ländliche Raum nicht abgehängt werde. Cordula Dähne-Torkler lobt in diesem Zusammenhang die Schaffung des Multifunktionsplatzes, den die Stadt auch nach Engagement des Kinderschutzbunds an der Ecke Flurweg/Von-Langen-Straße schaffen wird. Er wird gerade mit diversen Skater-Elementen aufgewertet, zudem verfügt er unter anderem über Fitnessgeräte, Basketballkörbe und Hockeytore, eine Tischtennisplatte, einen Fahrradparcours, eine Doppelschaukel und eine Hangwellenrutsche sowie einen Unterstand, unter dem die Jugendlichen, die sich schon vorrangig auf dem Platz treffen, vor Regen geschützt sind.

Mehr als 60 Jahre

Die erneute Initiative zur Besetzung des Stadtjugendpfleger-Postens hatte die Kommune vor einigen Monaten zusammen mit der erstmaligen Schaffung des Amts einer ebenfalls ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten gestartet. Wie der Bürgermeister in der Ratssitzung mitteilte, gebe es da eine Interessentin aus St. Andreasberg, die er bereits besucht habe. Wolfgang Langer äußerte sich erfreut darüber, dass sich eine Bürgerin gemeldet habe.

Die Geschichte der Stadtjugendpfleger in Braunlage geht weit mehr als 60 Jahre zurück. Der erste Stadtjugendpfleger war Bernhard Wendel, der am 10. Juli 1958 im Feierraum der Mittelschule einstimmig gewählt worden war. Er trat am 20. Mai 1971 von seinem Amt zurück. Anschließend war der Posten fast zwei Jahre vakant. Am 13. April 1973 ist dann Helmut Christ zum Stadtjugendpfleger mit großer Mehrheit gewählt worden. Am 7. März 1996 löste ihn dann Norbert Schalipp ab.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Themen aus der Region