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Wahlen 2026

GZ Plus IconSPD Clausthal-Zellerfeld: Zwei Altenauer wollen Bürgermeister werden

Auf der Adolph-Roemer-Straße in Clausthal-Zellerfeld hängen Wahlplakate.

Auf der Adolph-Roemer-Straße hängen auch im nächsten Jahr wieder Wahlplakate. Foto: Neuendorf/Archiv

Wer wird Bürgermeisterkandidat der SPD in Clausthal-Zellerfeld? Das entscheiden die Mitglieder erst im Januar. Derzeit stehen zwei Namen im Raum.

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Von Sören Skuza
Sonntag, 16.11.2025, 08:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Kein Jahr mehr ist es bis zur nächsten Kommunalwahl, doch wer die Nachfolge von Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) antritt, steht noch in den Sternen. Während sie schon deutlich gemacht hat, nicht mehr zur Verfügung zu stehen (die GZ berichtete), sind die Oberharzer Genossen noch in der Findungsphase – sowohl personell als auch inhaltlich.

„Der Wahlkampf steht vor der Tür“, stellte Ortsvereinsvorsitzender Samuel Marfo bei der Mitgliederversammlung am Samstag fest. Neben „Dauerbrennern“ wie dem öffentlichen Personennahverkehr oder der medizinischen Versorgung gehe es nun darum, das Programm für die am 13. September 2026 stattfindenden Wahlen aufzustellen. Dazu solle „vor allem themenbasiert“ gearbeitet werden.

Partei auf Themenfindung

Einen ersten Aufschlag gab es bei der Mitgliederversammlung schon einmal: Ob Windkraft oder Integration, zu wenige Unternehmen im Stadtgebiet oder unterschiedliche Auffassungen über Bürgernähe im Rathaus – an Gesprächsbedarf jedenfalls mangelt es im Oberharz ohnehin nicht, und ein Wahlprogramm schreibt sich auch nicht an einem Vormittag. Bei der vergangenen Wahl, erinnerte etwa Rainer Otte, hatte sich darum ein Arbeitskreis um die programmatische Ausrichtung gekümmert. Mit Erfolg, die SPD wurde mit deutlichem Abstand größte Fraktion im Stadtrat, Emmerich-Kopatsch im ersten Wahlgang mit mehr als 60 Prozent der Stimmen in den Chefinnensessel im Rathaus befördert.

Bei der Mitgliederversammlung verkündet Vorsitzender Samuel Marfo, dass sowohl Alexander Ehrenberg als auch Markus Finck Bürgermeister werden wollen.

Bei der Mitgliederversammlung verkündet Vorsitzender Samuel Marfo, dass sowohl Alexander Ehrenberg als auch Markus Finck Bürgermeister werden wollen. Foto: Skuza

Aber wer macht es, wenn die 65-Jährige nicht mehr antreten will? Nachdem lange hinter vorgehaltener Hand spekuliert worden war, teilte Ortsvereinsvorsitzender Marfo nun auch öffentlich mit, mit welchen Namen die Oberharzer Sozialdemokraten ins Rennen gehen. Interesse an einer Kandidatur haben demnach sowohl der aktuelle Fraktionssprecher Alexander Ehrenberg als auch Stadtbrandmeister Markus Finck.

Bekannte Kandidaten

Alexander Ehrenberg

Alexander Ehrenberg Foto: Privat

So oder so wird es vonseiten der SPD also auf einen Altenauer hinauslaufen. Beide potenziellen Kandidaten dürften nicht wirklich überraschen, beide sind bestens in der ganzen Berg- und Universitätsstadt bekannt. Alexander Ehrenberg mischt seit Jahrzehnten in der ersten Reihe der Oberharzer Politik mit, ist Fraktionssprecher im Stadtrat, Ortsbürgermeister von Altenau und Mitglied des Kreistags. Markus Finck sitzt seit den Wahlen 2021 für die SPD sowohl im Ortsrat Altenau-Schulenberg als auch im Stadtrat, ist selbst aber nicht Mitglied der Partei.

Kein Geheimnis ist zwar, dass es innerhalb der Oberharzer SPD Lager gibt, die sich nicht immer grün sind, auf eine öffentliche Debatte über die Personalien ließen sich die Anwesenden der Mitgliederversammlung aber nicht ein. Vorsitzender Samuel Marfo verwies darauf, „am Ende entscheiden die Mitglieder, und am besten so viele wie möglich“. In einer neuerlichen Versammlung im kommenden Januar solle darum der Bürgermeisterkandidat der Genossen gewählt und verkündet werden.

Vorschläge bis 20. Juli

Markus Finck

Markus Finck Foto: Klingebiel

Die nächste Kommunalwahl findet am 13. September 2026 statt, der Stadtrat entscheidet am 4. Dezember, ob sie mit der Bürgermeisterwahl zusammengelegt wird, das allerdings gilt als Formsache. Wahlvorschläge von Parteien und Wählergruppen müssen bis spätestens 20. Juli im Rathaus eingereicht werden, ebenso die gesammelten Unterschriften der parteilosen Kandidaten. Während viele Parteien in benachbarten Städten zum Teil bereits ihre Kandidaten gekürt haben, haben in Clausthal-Zellerfeld bislang einzig die Grünen mit Wolfram Haeseler offiziell einen Namen in den Hut geworfen.

Mit rund 10.000 bis 11.000 Wahlberechtigten rechnet die Stadt bei der Wahl im kommenden September. Bisher hat der Stadtrat 32 Mitglieder plus Bürgermeisterin, in Zukunft werden es nur noch 30 sein. Grund dafür ist, wie berichtet, der Zensus 2022, nach dem rund 1300 Menschen weniger in Clausthal-Zellerfeld gelebt haben, als in den städtischen Registern standen. Mit 15 Mitgliedern bildet die SPD derzeit die deutlich größte Fraktion im Rat.

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