Seit wann wird an der Skiwiese am Rathaus Wintersport betrieben?
Um 1960 erklärt ein Skilehrer den Urlaubern, wie sie den Hang an der Skiwiese am Rathaus hinunterkommen. Foto: Archiv Kühnhold
Wer die Werbung von vor 70 Jahren sieht, schmunzelt über den Begriff „unverwüstliches Kunststoffseil“, aber so startete der Skilift-Betrieb an der Skiwiese in Braunlage. Die GZ hat einmal in die Geschichte der beiden stadtnahen Pisten geblickt.
Braunlage. Aktuell sind die Skilifte an der Rathaus-Skiwiese und am Hasselkopf in der Diskussion. Die Braunlage-Tourismus-Gesellschaft sicht einen neuen Pächter für die Skiwiese am Rathaus, den sie mit Thomas Rust schon am Hasselkopf gefunden hat. Doch wie fing der Skibetrieb auf diesen Hängen an? Die GZ hat mit dem Zeitzeugen Hannes Westphal und mit Jörg Kühnhold, dem Vorsitzenden der Museumsgesellschaft, darüber gesprochen.
Der Bereich an der heutigen Skiwiese am Rathaus hieß früher Raume und ist, wie die Spuren im Schnee dieser Postkarte aus dem Januar 1923 zeigen, schon damals von Skifahrern genutzt worden. Foto: Archiv Kühnhold
Unter Flutlicht fahren
Dieser erste Lift stand im oberen Bereich in der Nähe zur Bismarckstraße. Anfang der 1970er Jahre sei dann der heutige Lift gebaut worden. Bis Anfang der 1980-er Jahre waren dann beide Lifte gleichzeitig in Betrieb.
Gern erinnert sich Hannes Westphal an die Zeit zurück, als er als Kind in der Neuen Straße gewohnt hat. „Da sind wir viel auf der Skiwiese gewesen“, sagt der ehemalige Ratsherr und Veranstaltungsleiter, der auch Jahrzehnte Vorstandsmitglied des Wintersportvereins war.

Noch 1972 befindet sich der Skilift der Skiwiese am Rathaus im hinteren Bereich Richtung Bismarckstraße. Vorne sind wie im Bild zu sehen, Skiwanderer, Schlittenfahrer und Passanten unterwegs. Foto: Archiv-Kühnhold
Hannes Westphal hat zudem in seinen Unterlagen gefunden, dass 1969 ein neuer Skilift am Hasselkopf aufgestellt worden ist. Ob es der erste oder ein Nachfolgemodell war, da ist er sich nicht mehr ganz sicher, jedenfalls ist Westphal auch diesen Hang gern und viel auf Skiern hinuntergefahren. „Wir haben zu der Zeit in der Straße ,Am Brandhai‘ gewohnt“, berichtet er.
Schon 1910 in den Reiseführern
Die Skigebiete Rathaus-Skiwiese und Hasselkopf waren aber stets eher etwas für Anfänger und Übende, führt Jörg Kühnhold weiter aus. Die erfahrenen Skiläufer sind auch heute noch am Wurmberg unterwegs, an dem 1968 die ersten beiden Skischlepplifte gebaut wurden, der Doppelbügellift am Kaffeehorst und als Verlängerung der Pendellift am Hexenritt.

Bis heute ist der in der Nähe der Stadtmitte von Braunlage liegende Skilift der Skiwiese am Rathaus auch bei Einheimischen wegen des sogenannten Nachtskilaufs sehr beliebt. Foto: Archiv Kühnhold

Bei schönem Wetter ist auch schon in den 1950-er Jahren jede Menge an der Skiwiese los. Damals steht das Rathaus in der Herzog-Johann-Albrecht-Straße noch nicht, die Stadtverwaltung ist in einem Haus in der Herzog-Wilhelm-Straße. Foto: Archiv-Kühnhold
Ältester Wintersportverein
Als der Handwerker diese Bretter, die übrigens die ersten Skier im Harz waren, zu Ulrichs Zufriedenheit gefertigt hatte, schnallte sich der Oberförster die Skier mit einer einfachen Riemenbindung unter die Schuhe. So konnte er die tief verschneiten Wälder befahren und die Sturmschäden ermitteln.
Ulrichs erkannte, dass mit dem Skifahren eine neue Wintersportart entstehen würde. Deshalb wurde auf seinen Vorschlag hin, 1890 in Braunlage das Schulfach „Skifahren“ eingeführt. Diese Wintersportart nahm danach einen rasanten Aufschwung. Schon 1892 wurde der Skiclub Braunlage, der älteste heute in Deutschland noch existierende Wintersportverein, gegründet. Ulrichs war Gründungsmitglied. 1896 erfolgte auf dem Brocken dann die Gründung des Oberharzer Skiclubs, dem späteren Harzer Skiverband.
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