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Mehrere Millionen Euro für den Neubau

GZ Plus IconBei der Kita Hahndorf streitet Goslars Politik um Summen und Wege

Eingangstür eines Gebäudes mit Glasfenstern, daneben bunte Wandmalerei mit fünf kindlichen Figuren und zwei Informationsplakaten.

Zeit, dass der Neubau kommt: Der Rat ist sich darin einig, streitet aber über Summen und Verfahren auf dem Weg dorthin. Foto: Heine (Archiv)

Wieso muss die neue Kita in Hahndorf mit nur drei Gruppen mehrere Millionen kosten? Im Goslarer Rat machte die Politik noch einmal ein Fass zu Summen und Verfahren auf.

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Von Frank Heine
Dienstag, 23.12.2025, 12:00 Uhr
Friedvolle Weihnachten? Von wegen: Im Ergebnis waren sich für den Hahndorfer Kita-Neubau am Ende alle einig, über (neue) Wege und Methoden im Verfahren haben sich Politik und auch Verwaltung während der jüngsten Ratssitzung aber noch einmal herzlich mit- und untereinander gestritten. Zur Einordnung: Nachdem die Verwaltungsspitze wegen aus dem Ruder laufender Kosten im Frühjahr die Notbremse gezogen hatte, sind jetzt wie berichtet für eine an Grundfläche abgespeckte Variante 5,2 Millionen Euro als Basissumme aufgerufen. Für Baukostensteigerungen und Baurisiken kalkuliert die Verwaltung rund 760.000 Euro mehr ein. Die Ausstattung schlägt mit 300.000 Euro zu Buche. Die Erschließungskosten für den Ausbau des Wiesenweges betragen 231.800 Euro.

Protest des Unternehmers

Der fraktionslose Axel Bender wollte bei dieser Summe von 6,5 Millionen Euro „als Unternehmer eigentlich in die Luft gehen“ und mindestens zwei Millionen Euro einsparen. Er nannte einen Seesener Fall als Beleg. Erster Stadtrat Dirk Becker empfahl, dass dieser Mensch sich mit dieser Summe auf die Ausschreibung melden sollte. Goslar würde sich freuen. Er hegte aber Zweifel: „Wir werden sehen, ob die Zahl bleibt oder nicht.“ Christian Rehse (FDP) war sauer: „Wir können keinem Bürger mehr vermitteln, warum für drei Gruppen eine Summe wie für 20 Einfamilienhäuser ausgegeben wird.“ Er forderte moderne Ansätze statt „verkrusteter Verwaltungsstrukturen“. Was wiederum Becker in Summe als „unberechtigte Vorwürfe“ klassifizierte. Es gehe allein um die Frage., ob es rechtmäßig oder nicht rechtmäßig sei. Er riet Rehse, die „ausgestreckte Hand endlich anzunehmen“. Denn: „Die Kita ist abgängig.“ Und es sei Konsens, jetzt keine Zeit mehr zu verlieren.

„Pfeifen aus dem letzten Loch“

Was ein in der Sache diskussionsbereiter, aber ebenfalls fordernder Lokalmatador Norbert Schecke (CDU) so formulierte: „Eltern, Kinder und Erzieherinnen pfeifen genauso aus dem letzten Loch wie das Gebäude selbst.“ Martin Mahnkopf (SPD) arbeitete die Crux im Verfahren heraus. Jeder fordere Transparenz beim Planen, was aber zur Folge habe, dass bei Angeboten auch Unternehmen wüssten, wie die Städte kalkulieren. „Jeder sieht unsere Zahlen, wir müssen leider die Hosen runterlassen“, meinte Mahnkopf. Und wer, der die Zahlen kennt, bietet am Ende niedriger?

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