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Umbau für die Ganztagsbetreuung

GZ Plus IconGrundschule Bündheim: Aus dem Turnhallenkeller wird ein Speisesaal

Die Dimensionen des künftigen Speisesaals sind bereits gut zu erahnen.

Die Dimensionen des künftigen Speisesaals sind bereits gut zu erahnen. Foto: Exner

Mit Beginn der Sommerferien ist ein Teil der Grundschule Bündheim zur Baustelle geworden. Unterhalb der Irmchen-Deike-Turnhalle entstehen eine Mensa mit Küche sowie neue Sanitär- und Büroräume. Die GZ hat einen Blick auf die Baustelle geworfen.

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Von Christoph Exner
Samstag, 19.07.2025, 10:00 Uhr
Türen, Fenster und Leichtbauwände sind raus, an einer Stelle ist die Mauer durchbrochen – es lässt sich mittlerweile schon sehr gut erahnen, wie die 70 Plätze umfassende Mensa der Grundschule Bündheim einmal aussehen wird. Seit dem Beginn der Sommerferien vor gut zwei Wochen ist das Geschoss unterhalb der Irmchen-Deike-Sporthalle Baustelle. Dort werden zwei Horträume, ein Musikraum sowie ein Flur in einen Speisesaal und eine Ausgabeküche umgewandelt. Der bisherige Abstellraum und ein Teil des Flures werden zu Sozial-, Lager- und Büroräumen umgebaut. Das alles sind Vorbereitungen für die Einführung der Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27.
Ob Leichtbau oder Mauer – so manche Wand muss für den Umbau weichen.

Ob Leichtbau oder Mauer – so manche Wand muss für den Umbau weichen. Foto: Exner

Wie berichtet, soll es von da an deutschlandweit einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung geben. Das wurde von der früheren Bundesregierung bereits vor einigen Jahren entschieden. Weil den Kommunen jedoch seitdem noch immer konkrete Vorgaben fehlen, wie das Ganze umgesetzt werden soll, hatte sich die Stadt Bad Harzburg als Träger dazu entschieden, an ihren Grundschulen bereits früher und auf eigene Faust mit dem Ganztag zu starten (die GZ berichtete mehrfach). In Harlingerode gab es das Angebot sowieso schon, an der Gerhart-Hauptmann-Schule startete der Ganztag im Jahr 2023 nach vorherigem, umfangreichem Umbau. Und ein solcher wird jetzt eben auch in Bündheim unternommen.

Suche nach giftigem Asbest

Zunächst hatte man dort in die Wände gebohrt und Proben genommen. Es sollte geprüft werden, ob dort beim Bau der Schule möglicherweise mal giftiges Asbest verwendet worden ist. Das ist aber offenkundig nicht der Fall. Für den Umbau der Innenräume hätte dann nämlich auch eine Spezialfirma anrücken müssen. So übernimmt die ersten Arbeiten jetzt das Unternehmen „Gangloff Bau“ aus Bad Harzburg.

Vor Beginn der Abrissarbeiten werden Probebohrungen unternommen.

Vor Beginn der Abrissarbeiten werden Probebohrungen unternommen. Foto: Exner

Deren Mitarbeiter sind bereits ganz gut vorangekommen. Draußen, neben dem gläsernen Gang zwischen Turnhallen- und Hauptgebäude, haben sie eine Rampe errichtet und gepflastert. Auch diese ist Teil der Umbauplanungen für die Sommerferien, um künftig Barrierefreiheit herzustellen. Hier muss noch das Gelände angepasst und neuer Rasen gesät werden. Drinnen wiederum stehen erst einmal besagte Abrissarbeiten an. Zum Neuaufbau rücken dann auch Sanitär- und Elektrofachleute an.

Der künftige Speisesaal soll eine Akustik-Rasterdecke und Linoleumfußboden bekommen. Die geflieste Küche wiederum soll mit zwei Konvektomaten, einer Industriespülmaschine, einem Stufenwaschbecken, einem Herd, Schränken, einem Tresen sowie mit einer Arbeitsfläche aus Edelstahl ausgestattet werden. Im neuen WC werde ein Waschbecken und eine Toilette für das Küchenpersonal vorgehalten, teilt die Stadt mit. Zusätzlich würden die ent- und versorgungstechnischen Anlagen sowie die Elektroinstallationen im Umbaubereich auf den neuesten Stand gebracht und ein Fettabscheider für das Küchenabwasser montiert.

Der bisherige Flur fällt durch den Umbau übrigens nicht weg. Ihn braucht es auch weiterhin, um einen direkten Rettungsweg ins Freie zu haben. Eine zweite Fluchtmöglichkeit findet sich laut Stadt im künftigen Speisesaal, eine dritte im vorhandenen Werkraum.
Neben dem Glasgang zwischen Haupt- und Turnhallengebäude gibt es jetzt eine Rampe für Rollstuhlfahrer.

Neben dem Glasgang zwischen Haupt- und Turnhallengebäude gibt es jetzt eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Foto: Exner

Hortkinder ziehen um

Das alles ist natürlich kaum innerhalb der sechs Wochen Sommerferien zu schaffen. Abgeschlossen sein soll der Umbau voraussichtlich bis Ende des Jahres, schätzt Hochbauingenieur Martin Etscheid vom städtischen Bauamt. Auf den Schulalltag hat das aber nur begrenzte Auswirkungen: Die Hortkinder, die bislang im Bereich der künftigen Mensa betreut wurden, ziehen um. Im Hauptgebäude sei für sie bereits ein Raum eingerichtet worden, sagt Etscheid.

Beim Umbau im Turnhallen-Gebäude handelt es sich übrigens um nur einen von zwei Bauabschnitten. Im zweiten soll die ehemalige Hausmeisterwohnung im Dachgeschoss der Grundschule Bündheim zu Betreuungsräumen umfunktioniert werden. In diesem Zusammenhang muss auch ein weiterer Rettungsweg geschafft werden.

Insgesamt investiert die Stadt für den Umbau der Schule geschätzte 700.000 Euro, 400.000 Euro für den ersten und 300.000 Euro für den zweiten Bauabschnitt.

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