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GZ Plus IconTU Clausthal: Seltene Schätze erstrahlen dank 20.000 Euro neu

Auch Kinder können in der Geosammlung jede Menge lernen.

Auch Kinder können in der Geosammlung jede Menge lernen. Foto: Knoke

Die TU Clausthal hat einen Teil ihrer Geosammlung für 20.000 Euro modernisiert. Doch um das geologische Erbe des Harzes zu sichern, braucht es noch mehr Geld. Eine Kooperation mit der Kunsthochschule Braunschweig könnte neue Perspektiven eröffnen.

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Von Corinna Knoke
Mittwoch, 15.10.2025, 04:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Warum sammeln Menschen Dinge? Aus Nostalgie, aus Liebe zur Ästhetik, aus dem Wunsch, Seltenes zu bewahren und zu zeigen. Genau aus diesen Gründen entstand auch die Geosammlung der TU Clausthal. Was einst als Lehrsammlung für Studenten begann, zieht heute Besucher aus nah und fern an. Nun hat die Universität einen Teil der Ausstellung in ihrem Hauptgebäude für 20.000 Euro modernisiert. Doch das ist erst der Anfang.

Dr. Wilfried Ließmann, der die Geosammlung seit Jahrzehnten begleitet, erinnert daran, dass die Sammlung und die Universität untrennbar verbunden sind. Die Wurzeln der TU Clausthal liegen im Oberharzer Erzbergbau, dessen Reichtum auf Silber beruhte. 1775 richtete die Bergbehörde zunächst eine Schulklasse zur Ausbildung von Fachpersonal ein, 1810 – unter französischer Herrschaft – wurde daraus eine Bergschule. Zu Lehrzwecken entstand damals eine erste Kollektion von Erz- und Mineralstufen aus den Harzer Gruben. Durch Neufunde und Schenkungen wuchs die Sammlung stetig. Mit der Erhebung zur Bergakademie im Jahr 1864 begann unter dem ersten Direktor Friedrich Adolph Roemer eine systematische Erweiterung. Bald kamen Mineralien, Erze und Gesteine aus aller Welt hinzu.

Bedeutend in Deutschland

Heute umfasst die Geosammlung rund 120.000 Einzelstücke und zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Deutschland. Viele der Mineralien sind Unikate oder stammen aus Gruben, die längst verschlossen sind. „Das ist weit mehr als eine Ansammlung glitzernder Steine. Es ist ein Kulturgut von unschätzbarem Wert“, betont Prof. Thomas Ulrich von der TU Clausthal.

Universitätspräsidentin Dr. Sylvia Schattauer schaut sich an, wie die 20.000 Euro aus dem Globalhaushalt der TU Clausthal für den neuen Teil der Ausstellung genutzt wurden.

Universitätspräsidentin Dr. Sylvia Schattauer schaut sich an, wie die 20.000 Euro aus dem Globalhaushalt der TU Clausthal für den neuen Teil der Ausstellung genutzt wurden. Foto: Knoke

Etwa 1600 Menschen besuchen die Ausstellung jedes Jahr, darunter zahlreiche Schulklassen. Um die Exponate zeitgemäßer zu präsentieren, hat die Universität erste Modernisierungsschritte umgesetzt. TU-Präsidentin Dr. Sylvia Schattauer räumt ein, dass die Sammlung in den vergangenen Jahren „etwas stiefmütterlich behandelt“ worden sei, lobt aber das Engagement der Mitarbeiter. Ihr liege es am Herzen, das Wissen zu bewahren und in die Zukunft zu tragen.

Eine Frage des Geldes

Wie das gelingen kann, ist jedoch auch eine Frage des Geldes. Wenn die Clausthaler Geosammlung mit der ihrer Schwesteruniversität in Freiberg mithalten will, wären laut Schattauer rund 35 Millionen Euro nötig. Großspender seien bislang nicht in Sicht – auch nicht am Eröffnungstag der neuen Ausstellung. Daher will die Universität Fördermittel von Bund und Land einwerben.

Auch Kooperationen sollen helfen: Mit der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig ist eine Zusammenarbeit geplant, um die Mineralien künstlerisch neu zu inszenieren, beispielsweise in Form von Skulpturen. „So könnten wir uns von anderen Geosammlungen abheben“, sagt Schattauer. Darum sieht sie die 20.000 Euro, die jetzt aus dem Globalhaushalt der TU in die Ausstellung „Rohstoffe – Harz und weltweit“ geflossen sind, nur als ersten Schritt.

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