Polizei nimmt nach erneutem Brand den Clausthaler Feuerteufel fest
Die Feuerwehr rückt Mittwochabend zu einem Brand am Dorotheer Zechenhaus aus. Foto: Feuerwehr
Als Mittwochnacht ein Wohngebäude in Clausthal-Zellerfeld brannte, wurde ein 47-Jähriger festgenommen, es handelt sich um denselben Mann, der schon mehrfach wegen Brandstiftung vor Gericht stand. Gegen ihn wurde erneut Haftbefehl erlassen.
Clausthal-Zellerfeld. Das hätte böse enden können: Am späten Mittwochabend geriet die Fassade eines Wohnhauses am südöstlichen Stadtrand von Clausthal-Zellerfeld in Brand. Weil die Polizei die Flammen in der Straße Dorotheer Zechenhaus rasch mit einem Handfeuerlöscher eindämmen konnte, blieb größerer Schaden aus. Noch in der Nacht nahm die Polizei laut einer Mitteilung einen 47-jährigen Tatverdächtigen fest, der auch schon in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Brandstiftungen stand.
Das Wohnhaus in der Straße Dorotheer Zechenhaus ist nach dem Brand polizeilich abgesperrt. Foto: Neuendorf
Ortsbrandmeister Sven Küster sagt, dass er gegen 23 Uhr als Brandmeister vom Dienst alarmiert wurde. Es hieß: „Da soll es brennen am Dorotheer Zechenhaus.“ Die Polizei habe sich ebenfalls auf den Weg gemacht, sei aber einen Hauch früher da gewesen. Bei Küsters Eintreffen war sie schon so erfolgreich mit dem Pulverlöscher, dass für die Feuerwehr nicht mehr viel zu tun war. Die Kräfte übernahmen die Nachlöscharbeiten und suchten das Gebäude nach weiteren Brandnestern ab.
Dringender Tatverdacht
Wie die Polizei mitteilt, beschlagnahmte sie noch Mittwochnacht den Brandort und begann mit der Spurensicherung. Die wurde im Laufe des Donnerstags fortgesetzt. „Nach aktuellem Ermittlungsstand scheint eine vorsätzliche Brandlegung wahrscheinlich“, heißt es dazu von den Beamten. Die weiteren Ermittlungen erfolgen in enger Abstimmung mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft in Braunschweig. Sprecher Christian Wolters sagt gegenüber der GZ, dass das Amtsgericht Clausthal-Zellerfeld am Donnerstag Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung gegen einen 47-Jährigen aus dem Oberharz erlassen hat. Der Beschuldigte sei insoweit dringend verdächtig, die Fassade des bewohnten Einfamilienhauses in Brand gesetzt zu haben.
Der 47-Jährige ist kein Unbekannter: Er hat laut Wolters in der Vergangenheit bereits wegen zahlreicher Brandstiftungsdelikte eine sechsjährige Gesamtfreiheitsstrafe verbüßt und wurde im Juni vom Landgericht Braunschweig zu einer weiteren (allerdings noch nicht rechtskräftigen) fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Mann aus Clausthal-Zellerfeld sei zudem wegen des Brandes der Marktkirche vor anderthalb Monaten tatverdächtig, so der Oberstaatsanwalt. Aus diesem Grund liefen Observationsmaßnahmen gegen den Beschuldigten. Der Polizeibeamte, der ihn beobachtete, habe daher schnell eingreifen können und eine weitere Ausbreitung des Feuers auf das gesamte Gebäude verhindern können.
„Wichtiger Erfolg“ der Ermittler
Der Braunschweiger Polizeipräsident Thomas Ring hat sich in diesem Zusammenhang wie folgt geäußert: „Bei Brandstiftungen handelt es sich um Taten, die in besonderer Weise für Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung sorgen können. Umso wichtiger ist die Festnahme eines Tatverdächtigen in Clausthal-Zellerfeld. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen vor Ort. In erprobter und reibungsloser Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig konnte hier ein wichtiger Erfolg erzielt werden.“
Das denkmalgeschützte Zechenhaus gehörte zur einstigen Grube Dorothea, die insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert weit über die Grenzen des Oberharzes bekannt war. Prominente Gäste wie Johann Wolfgang von Goethe, Alfred Nobel und Hans Christian Andersen sind etwa in die Grube gefahren. In der näheren Umgebung gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer wieder Versuche, Gewerbe anzusiedeln.
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