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In der Erde vergraben

GZ Plus IconVerbotener Ort bei Bad Harzburg: Das macht ihn so gefährlich

Ein Zaun umschließt die ehemalige Deponie, Warnschilder weisen auf das Betretungsverbot hin.

Ein Zaun umschließt die ehemalige Deponie, Warnschilder weisen auf das Betretungsverbot hin. Foto: Exner

Auf den ersten Blick mag der Wald nördlich des Bad Harzburger Ortsteils Göttingerode harmlos wirken. Warum das Betreten des Areals trotzdem streng verboten ist.

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Von Christoph Exner
Sonntag, 21.12.2025, 16:00 Uhr

Göttingerode. Das Waldstück nördlich des Bad Harzburger Ortsteils Göttingerode ist zwar nicht hermetisch abgeriegelt, trotzdem ist ein Betreten der Fläche verboten. Schilder weisen darauf hin, das Gelände ist zudem umzäunt. Doch warum ist das eigentlich so?

Auf den ersten Blick erinnert heute nichts mehr daran, doch an jenem Ort, gleich neben dem letzten Straßenzug Göttingerodes, fand sich vor mehr als 50 Jahren eine Hausmülldeponie der speziellen Art. Speziell deshalb, weil dort alle möglichen Dinge abgeladen wurden, über die niemand im Detail Buch geführt hat. Harmlose Dinge, darunter eine Zeit lang auch der Straßenkehricht des Bauhofs, zum Teil sollen es aber auch gesundheitsschädliche Dinge wie etwa arsenhaltige Stoffe aus den nahe gelegenen Bergbaustätten gewesen sein. So wie man die Deponie damals angelegt habe, würde man es heute nicht mehr machen, erklärt Bad Harzburgs Bürgermeister Ralf Abrahms.

Stillgelegt wurde die Lagerstätte Ende 1974. Heute ist von Müll und Bauschutt nichts mehr zu sehen. Im Laufe der Jahrzehnte ist auf der Fläche ein Wald gewachsen. Doch der Unrat liegt nach wie vor dort. Die Erdschicht über ihm ist nur wenige Zentimeter dick.

Das Gelände ist entsprechend uneben, mitunter finden sich Steilhänge, manchmal tun sich auch Löcher im Boden auf. Hier und dort kommt noch alter Müll und Schutt zum Vorschein. Doch noch gefährlicher: Es können auch Gase austreten, weshalb auf dem Gelände kein Feuer angezündet werden darf. Auch das steht auf besagten Warnschildern. Bereits im Jahr 1995 ließ die Stadt Bad Harzburg das Gelände, für das sie verantwortlich ist, deshalb umzäunen. An der einen oder anderen Stelle finden sich mittlerweile Lücken und undichte Stellen, vor Kurzem hat sich deshalb tatsächlich gar eine Kuh auf das Gelände verirrt. Die Reparatur des Zauns habe die Stadt jedoch im Blick, versicherte erst kürzlich Bauamtsleiter Tobias Brandt auf Nachfrage im Bauausschuss.

Die ehemalige Deponie wird zudem von der unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises Goslar überwacht. Regenwasser, das in den Boden des Geländes sickert, könnte durch den Müll belastet sein. Abgeleitet wird es deshalb in ein kleines Becken in der Nähe. Dort wird das Wasser regelmäßig untersucht. Ist die Belastung zu hoch, wird das Wasser entsorgt. Ist sie es nicht, wird es in die Kläranlage am Radauanger weitergeleitet.

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