Brandruine modert in Clausthal-Zellerfeld vor sich hin
Der Blick von oben offenbart das Ausmaß der Zerstörung. Foto: Neuendorf
Seit einem Jahr steht eine Brandruine in der Clausthaler Schulstraße. Aber wie lange noch? Der Landkreis Goslar zumindest sieht keine akute Gefahr. Wie geht es weiter?
Clausthal-Zellerfeld. An Heiligabend ist es genau ein Jahr her, dass in der Clausthaler Schulstraße ein Gebäude vollständig ausgebrannt ist. Doch zwölf Monate danach prägt die Brandruine noch immer das Straßenbild. Wann die zerstörte Immobilie abgerissen wird, steht nach wie vor in den Sternen. Derweil laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.
In der Nacht auf Heiligabend
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Gegen 1.40 Uhr in der Nacht zum 24. Dezember war die Feuerwehr zu dem Brand in der Schulstraße alarmiert worden. Als die Einsatzkräfte an dem Doppelhaus angekommen sind, hatten die Flammen bereits die eine Hälfte komplett erfasst. Mit gezielten Maßnahmen konnte die Feuerwehr die zweite Hälfte vor einem Totalschaden bewahren, das Obergeschoss allerdings wurde beschädigt. Gegen 4.15 Uhr meldete der Einsatzleiter „Feuer unter Kontrolle“, die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in den Vormittag an.
Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage mitteilt, habe ein Tatverdächtiger ermittelt werden können. Die weiteren Ermittlungen dazu dauern noch an.
Haus ist abgesperrt
Indes liegt die Brandruine weiterhin brach. Die Tür ist versperrt, die Fenster ohne Scheiben, ein Bauzaun schirmt die Doppelhaushälfte ab, damit Passanten nicht von herabfallenden Teilen wie Ziegeln und Fassadenbekleidungen verletzt werden. Der Landkreis Goslar hat, wie berichtet, im Zuge einer Ersatzvornahme ein Standsicherheitsgutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist bereits ausgewertet, berichtet Landkreissprecher Maximilian Strache auf Anfrage.

An Heiligabend 2024 steht das Haus in der Schulstraße in Flammen. Foto: Neuendorf/Archiv
Demnach bestehe bei dem Gebäude zumindest keine akute Einsturzgefahr. Allerdings: „Aus tragwerksplanerischer Sicht weist das Gebäude nach dem Brandfall auch aufgrund der intensiven Löscharbeiten und jahrelanger mangelnder Instandhaltung eine starke Zerstörung der Bausubstanz auf“, so Strache. „Dabei sind Dachstuhl, Dachgeschoss sowie das obere Geschoss am stärksten beeinträchtigt worden.“
Nicht einsturzgefährdet
Das Fachwerk hingegen habe zum Zeitpunkt der Begutachtung weder Verformungen noch Schrägstellungen aufgewiesen, daher sei die Standsicherheit des Gebäudes „augenscheinlich für einen absehbaren Zeitraum noch als gegeben beurteilt“. Für einen absehbaren Zeitraum, aber nicht unbedingt dauerhaft. „Das Dach ist offen, sodass Schnee, Regen und Sonne ungehindert eindringen können, umfangreiche Folgeschäden sind zu erwarten“, meint Strache.
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Aber wie geht es nun weiter? „Die Eigentümerin hat inzwischen eine schriftliche Anhörung zum erforderlichen Abriss erhalten. Sofern die Eigentümerin nicht reagiert, wird anschließend eine Abrissverfügung erlassen und bei Bedarf mit Zwangsgeld durchgesetzt. Eine Ersatzvornahme würde nur bei akuter Gefahr durchgeführt werden.“ Schon im September wies der Landkreissprecher darauf hin, ein möglicher Zeitplan für den Abriss hänge auch maßgeblich von der Kooperation der Eigentümerin ab.
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