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Geburtstagsaktion in Braunlage

GZ Plus IconBergwald-Projekt: Minister kommt zum Bäumepflanzen in den Harz

Das Bergwald-Projekt feiert sein 35-jähriges Bestehen mit einer Pflanzaktion in Braunlage.

Das Bergwald-Projekt feiert sein 35-jähriges Bestehen mit einer Pflanzaktion in Braunlage. Foto: Landesforsten

Das deutschlandweite Bergwald-Projekt feiert sein 35-jähriges Bestehen mit einer großen Aktion in Braunlage und kehrt damit sinnbildlich zu seinen Wurzeln zurück. Prominente Unterstützung hat sich fürs Bäumepflanzen schon angekündigt.

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Von Berit Nachtweyh
Mittwoch, 10.09.2025, 11:00 Uhr

Braunlage. Seit 35 Jahren gibt es das deutschlandweit aktive Bergwald-Projekt, diesen Geburtstag will der Verein im Oktober im Harz feiern. Als „Geschenk“ werden aus diesem Anlass bei Braunlage 3500 neue Bäume gepflanzt. Warum gerade hier? Weil Braunlage der erste Einsatzort des Bergwald-Projektes im Jahr 1991 war.

Die Erinnerung an die Anfänge ist aber nur ein Grund, die immer noch großflächigen Waldschäden im Harz sind ein anderer, weshalb der gemeinnützige Verein in den Niedersächsischen Landesforsten am Samstag, 25. Oktober, mit einer großen Pflanzung und 150 Freiwilligen nach Braunlage zurückkommt. Zum Auftakt der Aktion werden auch der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer, Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace, und Dr. Christiane Averbeck, geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland, erwartet.

1300 Hektar Wald sind weg

Seit 1991 wurden in ganz Deutschland mehr als 3000 Projektwochen veranstaltet, an denen sich mehr als 50.000 Freiwillige beteiligt haben, um das Ökosystem Wald zu erhalten und wiederherzustellen. Der Wald in Deutschland sei stark gefährdet, schreiben die Landesforsten in einer Pressemitteilung. Die Gesamtschadensfläche durch die Einwirkung von klimakrisebedingter Trockenheit, Insekten- und Pilzkalamitäten seit 2018 beträgt aktuell etwa zwei Millionen Hektar. Der Harz sei von diesen Entwicklungen besonders betroffen, heißt es weiter. Infolge der letzten Dürrejahre sind im Revier Braunlage 1300 Hektar Wald abgestorben. Nur noch etwa 15 Prozent der Waldflächen vor 2018 seien erhalten. „Im Gebiet des Forstamtes Lauterberg haben wir insgesamt 7700 Hektar Fichtenwald verloren. Die laufende Neupflanzung klimaangepasster Bergmischwälder soll diesen Verlust ausgleichen und den gesamten Großraum vom niedersächsischen Harzvorland über Sachsen-Anhalt bis nach Thüringen stabilisieren“, sagt Forstamtsleiter Stefan Fenner und ergänzt: „Es gibt mehr zu tun denn je.“

Mischwälder etablieren

Die Geburtstagspflanzaktion des Bergwald-Projektes ist ein solcher Beitrag. Im Revier Braunlage sollen am 25. Oktober 3500 standortheimische Eichen, Winterlinden und Hainbuchen gepflanzt werden. Denn die Wiederherstellung der Artenvielfalt in den Wäldern sei die Grundlage dafür, „dass sich zukünftig stabile Mischwälder etablieren können, die den veränderten Wetter- und Klimabedingungen im Zuge der Klimakrise gewachsen sind“, schreiben die Landesforsten: „Die Resilienz der Ökosysteme ist entscheidend, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu erhalten.“

Stephen Wehner, geschäftsführender Vorstand des Bergwald-Projekts, sieht seinen Verein nach 35 Jahren mehr denn je herausgefordert, Wälder und andere Ökosysteme zu stabilisieren. Das gelinge nur, wenn sich viele daran beteiligen. Gefragt seien daher kollektives Verantwortungsbewusstsein und Kooperationsbereitschaft. Wehner sagt: „Unsere Jubiläumspflanzung ist ein praktisches Beispiel, an dem viele teilnehmen und einen wirksamen Beitrag leisten können.“

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