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Dialog für eine lebendige Innenstadt

GZ Plus IconAltstadtforum entwickelt Konzept für Goslars Zentrum

Frequenzbringer Innenstadt: Das Altstadtforum bringt verschiedene Perspektiven zusammen, um ein zukunftsfähiges Konzept für das Goslarer Zentrum zu entwickeln.

Frequenzbringer Innenstadt: Das Altstadtforum bringt verschiedene Perspektiven zusammen, um ein zukunftsfähiges Konzept für das Goslarer Zentrum zu entwickeln. Foto: Sowa (Archiv)

Das Altstadtforum Goslar erarbeitet ein Konzept für die Innenstadt. Ein Planungsbüro hat Stärken, Schwächen und zentrale Themen vorgestellt.

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Von Hendrik Roß
Sonntag, 02.11.2025, 10:00 Uhr

Goslar. Das in diesem Jahr gegründete Altstadtforum will als dauerhafte Plattform für den Dialog zwischen Stadtverwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft fungieren. Dazu gehört die Ausarbeitung eines Innenstadtkonzepts, das im Januar dem Wirtschaftsausschuss vorgelegt werden soll.

In den Räumlichkeiten des Kulturmarktplatzes stecken die Mitglieder des Altstadtforums die Köpfe zusammen.

In den Räumlichkeiten des Kulturmarktplatzes stecken die Mitglieder des Altstadtforums die Köpfe zusammen. Foto: Roß

Erste Beratungsrunden sind bereits erfolgt, als weiteren Zwischenschritt hat das Planungsbüro „Stadt + Handel“ nun eine Analyse der Gegebenheiten in Goslar vorgestellt, aus der heraus „Schlüsselräume“ und „Schlüsselakteure“ in der Goslarer Altstadt erarbeitet werden sollten.

Konstanter Einzelhandel

Was ist den Dortmunder Stadtplanern aufgefallen? Goslar empfange nicht nur konstant viele Gäste von außerhalb, auch der Einzelhandel entwickele sich recht stabil. 212 Betriebe hat das Büro in der Innenstadt ausgemacht und damit „kaum Veränderungen zu 2016“.

Die Verkaufsfläche von mehr als 35.000 Quadratmetern sei recht üppig bemessen. Während es 2016 ganze 44 Leerstände gab, wurden aktuell 65 gezählt, vor allem in den Nebenlagen. Davon gebe es wegen der historischen, verwinkelten und weitläufigen Altstadt relativ viele.

Als großen Pluspunkt bewerten die Stadtplaner den hohen Kaufkraftzufluss von 134 Prozent. Goslar sei für das Umland ein „Einkaufs- und Versorgungszentrum“ mit funktionierendem Branchenmix. Teilweise würde für Auswärtige aber wegen der verwinkelten Struktur die Orientierung verloren gehen.

Die Goslarer Stadtbild-Frage

Was macht das Goslarer Stadtbild aus? Dieser Frage ging das Planungsbüro ganz ohne politische Polarisierung nach: Goslar verfüge über einen historischen Stadtgrundriss mit „hochwertiger Bausubstanz“ und Welterbe-Status, attraktive Plätze mit Gastronomie-Angeboten sowie einer zusammenhängenden Fußgängerzone. Allerdings würden Synergien zwischen den Innenstadtquartieren kaum genutzt, so ein Kritikpunkt in der Analyse. Zudem fehle es an öffentlichen Grün- und Freiflächen. Neben attraktiven Plätzen finde man in der Innenstadt auch „ungenutzte Plätze und Räume“, die durch „passende Bespielung und Identität“ an Attraktivität gewinnen könnten.

Zwei Gruppen von Touristen

Mit Blick auf den Tourismus machte das Planungsbüro vor allem zwei Gruppen aus, für die Goslar interessant sei. Für Familien, die gerne Wandern, die Natur erleben und aktiv sein möchten. Als Zweites ein etwas älteres Publikum, das vor allem kulturell und historisch interessiert sei. Diese Menschen würden vor allem ein „authentisches Stadtbild“ erwarten, kombiniert mit musealen und kulturellen Veranstaltungen sowie Stadtführungen. Für die Aktiv-Urlauber sei vielmehr eine gute Verkehrsanbindung in den Harz wichtig sowie ein vielfältiges Programmangebot. Als dritte Gruppe der Innenstadtnutzer wurden die Alltagsbesucher vorgestellt. Sie würden das Goslarer Zentrum vor allem für kurze Erledigungen und tägliche Einkäufe aufsuchen, zum Essengehen oder Treffen mit Freunden. Dementsprechend seien für diese Gruppe Versorgungs- und Gastronomie-Angebote wichtig, außerdem attraktive (auch öffentliche) Begegnungsräume. Als Schlüsselthemen für das Innenstadtmanagement nannten die Städteplaner eine Platzbelebung, bessere Sichtbarkeit und Nutzungsstrukturen sowie Förderung von Umwelt und Begrünung.

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