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Versammlung der Wählergruppe

GZ Plus IconBürgerliste rechnet in Braunlage mit Gebührenerhöhungen

Die fünf Vorstandsmitglieder der Bürgerliste Stephen Buchholz, Ines Kühne, Karen Ruppelt, Meike Lengersdorff-Bliemeister und Hauke Lattmann stehen an einem Tisch.

Der Vorstand der Bürgerliste Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß mit (von links) Stephen Buchholz, Ines Kühne, Karen Ruppelt, Meike Lengersdorff-Bliemeister und Hauke Lattmann will die Wählergruppe in den Wahlkampf führen. Foto: Eggers

6,30 Euro zahlen die Bürger in der Stadt Braunlage für die Entsorgung eines Kubikmeters Abwassers. Der Betrag wird wohl im Dezember erhöht, hieß es bei der Bürgerliste.

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Von Michael Eggers
Donnerstag, 27.11.2025, 04:00 Uhr

Braunlage. Nächsten Dienstag schon beschäftigt sich der Betriebsausschuss mit den Abwassergebühren in der Stadt Braunlage, und sie dürften wohl abermals steigen. Das jedenfalls hat Hans-Dieter Lambertz, der Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste, in der Jahreshauptversammlung der Wählergruppe angekündigt. Außerdem haben die Mitglieder in der Sitzung mit Ines Kühne eine neue Schatzmeisterin gewählt (die GZ berichtete).

Erst im vergangenen Jahr hatten die Kommunalpolitiker die Abwassergebühr von 5,98 Euro auf 6,30 Euro für die Entsorgung des Kubikmeters in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß erhöht, und sie soll abermals steigern, wie Hans-Dieter Lambertz ankündigte. Auf welche Summe sagte er nicht, allerdings berichtete er, dass vor allem die Feuchttücher, die sich nicht zersetzen, für den Anstieg der Kosten verantwortlich seien.

Das Bild zeigt einen Gullydeckel im Wald mit den typischen Zeichen, die auf eine Abwasserleitung hindeuten. Außerdem sind viele Bäume im Nebel zu sehen.

Ein Grund für die hohen Abwasserkosten in Braunlage ist die teure Transportleitung ins Großklärwerk nach Rübeland. Foto: Eggers

„Diese Tücher müssen erst kompliziert aus den Klärbecken herausgefiltert werden“, meinte der Fraktionsvorsitzende. Zwar würden nicht alle dieser Tücher in Rübeland (dort entsorgt Braunlage) und Scharzfeld (dort entsorgt St. Andreasberg) aus der Stadt Braunlage kommen, aber dennoch müsse natürlich ein Anteil gezahlt werden.

Bürgermeister Wolfgang Langer ergänzte, dass die Kosten auch so hoch seien, weil so viel Fremdwasser in Rübeland ankomme. Deshalb sei die Stadt unter anderem derzeit dabei, den Regenwasserkanal im Bereich der Ortsdurchfahrt (B27) zu erneuern.

Vermarktung des Baugebiets

Die Bürger in der Stadt Braunlage zahlen schon jetzt mit die höchsten Abwassergebühren in Niedersachsen. Der Durchschnittsverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts in Deutschland (2,02 Personen) beträgt laut Statistischem Bundesamt 89 Kubikmeter Abwasser im Jahr. In Braunlage zahlt dieser Haushalt derzeit jährlich 560,70 Euro. Zum Vergleich: In Hannover zahlt ein gleich großer Haushalt bei einem Preis von 2,39 Euro pro Kubikmeter (Stand November 25) 212,71 Euro und im benachbarten Bad Harzburg bei einem Preis von 3,54 Euro pro Kubikmeter (Stand November 25) 315,06 Euro im Jahr.

Doch es gab in der Versammlung auch positive Nachrichten. So gehe die Vermarktung des Neubaugebiets in der Kollie langsam voran, führte Lambertz weiter aus. Wie berichtet sollen auf einer Fläche von 3,5 Hektar im Bereich zwischen Tennisplätzen, Tennishalle, B 27 Richtung Elend und dem Von-Langen-Wanderweg Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und ein bis zwei Mehrfamilienhäuser für Mietwohnungen gebaut werden. Die Grundstücke sollen zwischen 450 und 1000 Quadratmeter groß sein. Die Vermarktung hat die Niedersächische Landgesellschaft (NLG) übernommen, und der Fraktionsvorsitzende kündigt an, dass schon bald Flächennutzungsplan-Änderungen auf die Politik hinzukommen.

Wahl wird vorbereitet

Hans-Dieter Lambertz und auch Wolfgang Langer rechnen in diesem Jahr mit Rekord-Übernachtungszahlen, wenn es bis zum Jahresende so wie bisher weiter geht. Die beiden Tourismus-Gesellschaften haben Jahresüberschüsse erwirtschaftet, mit der geplanten Sanierung und Modernisierung von Grube Samson und Kurhaus in St. Andreasberg sehe es gut aus, die Sanierung des Freibads Hohegeiß sei gut gelaufen. Auch die Stadtsanierung in Braunlage sei ein Erfolg, die Stadt überlege nun, St. Andreasberg oder Hohegeiß ebenfalls für das Förderprogramm anzumelden.

Und auch innerhalb der Bürgerliste ist die Stimmung gut. Die Mitglieder haben die Vorstandsmitglieder Vorsitzender Hauke Lattmann, stellvertretende Vorsitzende Meike Lengersdorff-Bliemeister, Geschäftsführer Stephen Buchholz, Schriftführerin Karen Ruppelt und Schatzmeisterin Ines Kühne alle einstimmig gewählt. Die Wählergruppe bereitet sich bereits auf die Kommunalwahl am 13. September 2026 vor. Mit dem Amtsinhaber Wolfgang Langer hat sie bereits einen Bürgermeisterkandidaten, derzeit ist sie dabei, Kandidaten für den Rat zu finden. „Wir haben bereits gute Gespräche geführt“, berichtete Vorsitzender Hauke Lattmann. Am Mittwoch, 14. Januar, wolle sich die Bürgerliste mit den Kandidatinnen und Kandidaten für den Rat treffen, um die Zusammenstellung der Liste vorzubereiten. Der Braunlager Rat habe von der nächsten Legislaturperiode an weniger Mitglieder. Die Zahl sinkt wegen des Rückgangs der Einwohnerzahlen von derzeit 17 (inklusive Bürgermeister) auf 15.

Dabei steht schon fest, dass ein Mitglied der Bürgerliste nicht mehr im nächsten Rat vertreten ist. Fraktionsvorsitzender Lambertz kündigte seinen Rückzug an. „Ich will nicht mehr mit 80 Jahren im Rat sitzen“, meinte er.

Weiter kündigte die Bürgerliste an, im kommenden Jahr ein Grillen in St. Andreasberg zu veranstalten. Es soll am Freitag, 26. Juni, um 16.26 Uhr beginnen, es sei denn, an diesem Tag heirate ein Mitglied der Wählergruppe.

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