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40 Jahre Goslarer Zinnfigurenmuseum

GZ Plus IconMit „Perücken, Pomp und Pulverdampf“ wird Geburtstag gefeiert

Vor zwei Wochen sah es hier noch nach viel Arbeit aus: Marc Krüger und Patrick Kruse beim Aufbau der Sonderausstellung unterm Dach der Lohmühle.

Vor zwei Wochen sah es hier noch nach viel Arbeit aus: Marc Krüger und Patrick Kruse beim Aufbau der Sonderausstellung unterm Dach der Lohmühle. Foto: Kempfer

In einem großen Haufen Styropor stecken tausend Möglichkeiten – das Team im Zinnfigurenmuseum lässt daraus das ganze Setting für die neue Sonderausstellung entstehen. „Perücken, Pomp und Pulverdampf“ wird am 28. September um 11 Uhr eröffnet.

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Von Sabine Kempfer
Samstag, 20.09.2025, 07:00 Uhr

Goslar. „Perücken, Pomp und Pulverdampf“ lautet der vielversprechende Titel einer Ausstellung im Zinnfigurenmuseum, die noch im Kopf der ehemaligen Leiterin des Hauses, Lea Knupper, entstanden ist und nun die erste Vernissage für ihren Nachfolger Marc Krüger wird. Gemeinsam mit Museumsmitarbeiter Patrick Kruse gewährte er einen Einblick in den Aufbau der neuen Sonderausstellung, die das „Zeitalter des Barock in Zinn“ zum Thema hat. Sie wird am 28. September um 11 Uhr eröffnet und läutet gleichzeitig die Feier zum 40. Geburtstag des Museums ein.

In Dioramen wie diesen wird der Blick des Besuchers schwelgen können – hier sind jede Menge Details wie herrliche Barock-Roben zu entdecken.

In Dioramen wie diesen wird der Blick des Besuchers schwelgen können – hier sind jede Menge Details wie herrliche Barock-Roben zu entdecken. Foto: Kempfer

Themen der Sonderausstellung unterm Dach sind der 30-jährige Krieg und seine Folgen, sie stehen am Anfang des Rundgangs und tragen den Titel „Die europäische Katastrophe“.

Die Ausstellung endet nach acht weiteren abwechslungsreichen Vitrinen mit dem Kampf um die Vorherrschaft im Ostseeraum („Alle gegen Schweden“). Aber, keine Sorge, man muss nicht sattelfest sein in Geschichte, um Spaß an den Darstellungen und Histörchen zu haben, denen man hier auf Schritt und Tritt begegnet – soviel ist schon bei den ersten Aufbauten am Anfang des Monats zu sehen.
Auch einzelne Figuren kommen bei dieser Präsentation voll zur Geltung.

Auch einzelne Figuren kommen bei dieser Präsentation voll zur Geltung. Foto: Kempfer

Damals stapelten sich noch jede Menge Kisten und ganz viel Styropor, aus dem die Ausstellungsmacher im Handumdrehen Hintergrundlandschaften oder Sockel entstehen lassen, die den Figuren von verschiedenen Leihgebern die notwendige Aufmerksamkeit der Betrachtenden sichern. Patrick Kruse ist es gewohnt, Berge zu versetzen – in die Dioramen hinein. Die Szenen sind von den Sammlern vorgegeben, die Ausgestaltung im Einzelnen ist der Fantasie vor Ort überlassen, und das trifft auch mit dem neuen Leiter Marc Krüger, von Beruf Diplom-Designer, einen Mann vom Fach.
Patrick Kruse nimmt Maß.

Patrick Kruse nimmt Maß. Foto: Kempfer

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die vielen kleinen Entdeckungen, die der Betrachter machen kann. Gerade das Zeitalter des Barock bietet Farben- und Formenpracht in Hülle und Fülle, die vor dunklem Holz besonders gut zur Geltung kommt: herrliche Bekleidung und Kopfbedeckungen, scheinbar im Wind wehende Fahnen. Selbst das Militär ist nicht einheitlich grau, sondern bunt.

Es gibt weniger vollplastische Figuren zu sehen, die klassische Flachfigur steht bei dieser Sonderausstellung wieder im Vordergrund. Die einzelnen Themen der Vitrinen erzählen vom Sonnenkönig und Versailles, zeigen das Freizeitvergnügen bei Volk und Adel, Szenen aus Kunst und Kultur, aber auch Wissenschaft und Technik. Fans haben bis August 2026 Zeit, sich in den Einzelheiten zu verlieren – oder sich in Einzelfiguren zu verlieben.

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