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Heiko Rataj zu seinen Plänen

GZ Plus Icon„Die volle Bandbreite“– Nutzung der Westharz-Halle in Langelsheim

Der neue Entwurf der Halle zeigt die Frontansicht. In der Mitte kann die Westharz-Halle geteilt werden, sodass zwei Veranstaltungen parallel möglich sind.

Der neue Entwurf der Halle zeigt die Frontansicht. In der Mitte kann die Westharz-Halle geteilt werden, sodass zwei Veranstaltungen parallel möglich sind. Foto: Rataj

„Die volle Bandbreite“ – so beschreibt Heiko Rataj seine Pläne für die neue Westharz-Halle in Langelsheim. Von Hochzeiten bis Messen soll dort alles möglich sein. Und ein neues Detail enthüllt, dass zwei Events gleichzeitig ablaufen können.

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Von Ronja Heinemann
Donnerstag, 23.10.2025, 15:59 Uhr

Langelsheim. Unternehmer Heiko Rataj will im Langelsheimer Gewerbegebiet Frau Sophienhütte Süd eine große Veranstaltungshalle errichten – die „Westharz-Halle“. Bis zu 1500 Besucher sollen dort künftig Platz finden. Die Resonanz ist groß – nicht nur in Langelsheim, sondern auch in der Nachbarstadt Goslar, wo über den Bau einer Stadthalle im Kaiserpfalzquartier diskutiert wird.

Doch während die einen in Langelsheim ein neues Zentrum für Feiern, Konzerte und Messen sehen, befeuern Ratajs Pläne in Goslar die ohnehin hitzige Debatte um das dortige Kultur- und Hotelprojekt.

„Nicht rein kommerziell“

„Ich ziele ganz sicher nicht auf die rein kommerzielle Nutzung ab“, betont Rataj im Gespräch. In der Westharz-Halle sollen Veranstaltungen „aller Art“ stattfinden: Theateraufführungen, Firmenfeiern, Abibälle, Hochzeiten, Vereinsabende, aber auch Konzerte oder Messen. „Die volle Bandbreite“, so der Unternehmer.

Ein besonderer Vorteil der geplanten Halle: Sie soll teilbar sein. So könnten theoretisch zwei Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden – etwa zwei Hochzeiten. Beide Bereiche sollen über eigene Bühnen, Toiletten und Speiseausgaben verfügen. „Jede Seite wird gleichwertig ausgestattet sein“, erklärt Rataj.

Auch bei der Infrastruktur sieht der Unternehmer klare Pluspunkte: „Wir haben sämtliche Parkplätze direkt vor der Tür“, sagt er. Zudem liege das Gelände verkehrsgünstig – mit schneller Anbindung an Bundesstraße, Autobahn und an Goslar. Weitere Parkflächen – etwa von benachbarten Geschäften wie Kik – sollen noch abgestimmt werden.

Die geplante Kapazität von 1500 Personen könnte sogar noch steigen, verrät Rataj. „Wir prüfen derzeit weitere Parkflächen.“

Ein Projekt mit Vorgeschichte

Rataj ist im Harz bestens bekannt. Der Betreiber des Erlebnis-Bocksbergs in Hahnenklee hatte bereits mehrfach Ideen für Veranstaltungshallen in Goslar eingebracht – nach eigenen Angaben etwa auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts und später für einen Umbau des früheren Toom-Baumarkts am Odermarkplatz. Beide Vorhaben scheiterten – vor allem an Lärmschutzauflagen und am Denkmalschutz.

In Langelsheim, betont Rataj, sei die Ausgangslage nun ganz anders. Das Gewerbegebiet Frau Sophienhütte Süd liegt außerhalb dichter Wohnbebauung – und die Stadt Langelsheim habe ihn „mit offenen Armen empfangen“.

Während Rataj in Langelsheim plant, ringt Goslar weiter um den richtigen Kurs beim Kaiserpfalzquartier. Dort soll – in unmittelbarer Nähe zur historischen Kaiserpfalz – eine Stadthalle für 500 bis 800 Besucher sowie ein Hotel entstehen. Die Fraktionen im Goslarer Stadtrat bewerten die Pläne in Langelsheim unterschiedlich. Doch schien manchen auch noch nicht komplett klar gewesen zu sein, dass es sich bei der Westharz-Halle nicht nur um kommerzielle Veranstaltungen dreht.

„Keine Konkurrenz“

Die Grüne Partei 42, Linke und Bürgerliste fordern ein Umdenken oder gar ein Aus für das Projekt im Kaiserpfalzquartier. Für sie zeigt Ratajs Vorstoß, dass eine große Halle außerhalb des Zentrums realistischer sei.

Rataj selbst würde nicht von „Konkurrenz“ sprechen. „Jeder, der etwas macht, ist hier auch willkommen“, sagt er. Dennoch sehen viele Beobachter in der Region die Westharz-Halle als Weckruf für Goslar.

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