Wenn der Weihnachtsmarkt in Goslar still wird
Denise Mittendorf freut sich auf den Heiligen Abend im Kreise ihrer Familie. Foto: Sowa
Wenn die Buden schließen, beginnt das Fest: Wie Goslarer Marktbetreiber Heiligabend feiern – zwischen letzten Schichten, Familienritualen und stiller Weihnachtsmagie.
Ein Stimmungsbild
Zum dritten Advent: Rekordandrang auf den Goslarer Weihnachtsmarkt

Michele Pantaleo serviert seiner Familie Heiligabend ein italienisches Buffet. Foto: Sowa
Ein großer Tannenbaum
Auch bei Familie Gaidatsis kehrt am Heiligabend ab 15 Uhr Ruhe ein – vorher aber wird noch einmal gearbeitet. An der Glögg-Hütte kommen viele Goslarer Stammgäste vorbei, um sich mit einem letzten Glühwein oder einem Glögg von „Georgi“, wie er liebevoll genannt wird, in die Feiertage zu verabschieden. Zu Hause wartet ebenfalls ein großer Tannenbaum. Sohn Lionel ist über die Feiertage wieder da, während Anja Gaidatsis sich um das Essen und die Geschenke kümmert. Einen Weihnachtsmann gibt es nicht mehr: „Dafür sind die Kinder leider zu alt“, erzählt Gaidatsis. „Früher hatten wir aber einen.“ Am ersten Weihnachtstag geht es für die Familie bereits weiter – der Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 30. Dezember geöffnet.
Endspurt auch für Papa und Sohn: Panagiotis (r.) und Georgius Gaidatsis freuen sich auf ein großes Familienfest.
Rinderrouladen mit Rotkohl
Punkt 14 Uhr wird Konrad Ahrend, Chef des Riesenrads, am Heiligabend den Aus-Knopf drücken. Währenddessen ist seine Frau Corinna längst zu Hause und bereitet das Festessen vor: Rinderrouladen mit Rotkohl, Rosenkohl und Klößen. Im Hause Ahrend wird viel Wert auf Dekoration gelegt – vom Tannenbaum bis zur liebevoll geschmückten Tafel. Der Sohn kehrt an Heiligabend heim, die Tochter folgt am ersten Weihnachtstag. Dann ist Opa Konrad gefragt, der sich um seine vier Enkel kümmert. Für sie hat er sich einen besonderen Weihnachtszauber ausgedacht: Die Kinder werden nach draußen geschickt, um den Weihnachtsmann zu suchen. Wenn sie nach einiger Zeit erfolglos zurückkehren, liegen plötzlich alle Geschenke unter dem Baum – die Magie der Weihnacht. Für einen Kirchenbesuch bleibt keine Zeit, doch während des Weihnachtsmarktes sucht Ahrend immer wieder die Marktkirche auf. „Einfach, um kurz innezuhalten.“
Corinna und Konrad Ahrend freuen sich auf die ruhigen und besinnlichen Feiertage.
Würstchen mit Kartoffelsalat
Denise Mittendorf von der Wichtelhütte feiert Heiligabend im Kreis ihrer Familie in Goslar. Auf den Tisch kommt ein Klassiker: Würstchen mit Kartoffelsalat. Auch hier gehört eine echte Nordmanntanne dazu. Früher war sie an Heiligabend später noch in der Goslarer Kneipenszene unterwegs, um Freunde zu treffen. „Ich weiß noch nicht, ob ich das dieses Jahr wieder mache“, sagt sie. „So viele gute Kneipen gibt es ja auch nicht mehr – und ein bisschen Ruhe tut auch richtig gut.“Viertes Adventswochenende
Die Goslarer erobern sich ihren Weihnachtsmarkt langsam zurück
So wird es leise auf dem Weihnachtsmarkt. Die Buden schließen früher, die Lichter bleiben, die Herzen werden ruhiger. Für einen Moment steht nicht der Trubel im Vordergrund, sondern das, was Weihnachten ausmacht: Familie, Gemeinschaft und Zeit füreinander.
Weihnachtlicher Rammelsberg
Großer Besucheransturm auf Goslars Weihnachtsmarkt unter Tage
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