Ohne Menschen wie Peter Kopp (76) gäbe es keine Harzburger Krippe
Dass sich die Bad Harzburger über ihre Weihnachtskrippe freuen können, haben sie vor allem ehrenamtlichen Helfern wie Peter Kopp zu verdanken. Foto: Exner
Wenn im Bad Harzburger Rosengarten die Weihnachtskrippe erstrahlt, steckt auch seine Handschrift darin: Warum der 76-jährige Peter Kopp jedes Jahr mit Herzblut anpackt.
Weihnachtskrippe
Bad Harzburgs Heilige Familie sucht ein neues Zuhause
Einer von ihnen ist der 76-jährige Peter Kopp aus Schlewecke. Auf ihn ist schon seit mehreren Saisons Verlass. Er packt jedes Mal aufs Neue mit an, auch Regen und Wind können ihn davon nicht abhalten. Und das in einem Alter, in dem sich der eine oder andere das mit Sicherheit schon zweimal überlegen würde.
Einzigartiges Ensemble
Über die Kirchengemeinde Schlewecke-Göttingerode hatte die Ideengeberin und Hauptorganisatorin der Krippe, Marianne Schirrmeister, einst angefragt, woher man Tannengrün zur Dekoration bekommen könnte. Die Bad Harzburgerin bekam den Tipp, sich an Peter Kopp zu wenden. Der besitzt nämlich ein großes Grundstück und dort auch über die entsprechenden Bäume. Kopp lieferte die Tannenzweige – und wurde auf diese Weise zum Krippenhelfer.
Selbst mit 76 Jahren packt Peter Kopp (r.) noch an, auch wenn es mal etwas Schweres zu tragen gibt. Foto: Exner
Seitdem ist er dabei, unterstützt, wo er kann und bringt sich auch proaktiv mit ein. In diesem Jahr etwa hat er extra für die Krippe aus Holzlatten einen Abstandhalter für das Schleifenband gebaut, das einmal um die Krippenwiese herum gespannt wird.
Die hölzernen Figuren der Weihnachtskrippe sind einzigartig. Sie stellen nämlich nicht nur die bekannten biblischen Figuren dar, sondern zusätzlich auch harztypische Menschen und Tiere. Maria, Josef und das Jesuskind bekamen im Laufe der Jahre Gesellschaft von einem Bergmann, zwei Hirten, Schafen, einem Wildschwein, einem Luchs, einer Kiepenfrau sowie zwei Königen und einer Königin. All diese Figuren hat der Bad Harzburger Förster Alexander Frese mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Finanziert wurden sie über die Bad-Harzburg-Stiftung. Hinter jeder von ihnen steckt eine eigene Geschichte. Lebensgroße Krippen mag es zwar auch in anderen Orten geben, in dieser Form findet man sie deshalb aber nur in Bad Harzburg.
Extra für den Krippenaufbau hat Peter Kopp einen Abstandhalter aus Holz gebaut. Foto: Exner
Ein Ort der Gemeinschaft
Die Weihnachtskrippe bietet jedoch mehr als nur einen schönen Anblick. Ihr wohnt ein gewisser Zauber inne, insbesondere wenn es dunkel wird oder Schnee gefallen ist und die Lichter und der Stern über dem Ensemble eingeschaltet werden. Die Krippe ist ein Ort der Zusammenkunft und der Besinnlichkeit, an dem zwischen Ende November und Anfang Januar wöchentlich Andachten gehalten werden. Es ist und war aber auch ein Ort der Hoffnung, insbesondere während der Corona-Pandemie, als Treffen größerer Gruppen, wenn überhaupt nur draußen möglich waren.
Jene Gemeinschaft ist auch der Grund, warum sich Peter Kopp jedes Jahr aufs Neue engagiert, sagt er. „Ich sehe das Endergebnis, die Andachten, die immer mehr Zulauf bekommen. Ich finde es toll, dass es dieses Miteinander gibt.“ Der Schlewecker fühlt sich als Teil dieser Gemeinschaft, sagt er. Solange es ihm möglich ist, wolle er deshalb weiter helfen.
Insbesondere wenn es dunkel ist oder bei Schnee erzeugt die Weihnachtskrippe eine zauberhafte Atmosphäre. Foto: Exner/GZ-Archiv
Zählt man die Schaustellerfamilie Zech nicht mit, die seit 2017 durchgehend beim Aufbau hilft, umfasst das Team ehrenamtlicher Helfer derzeit sechs Personen, berichtet Marianne Schirrmeister. Einige seien bereits gestorben, ein paar stießen zwar immer wieder mal dazu, tendenziell nehme die Zahl der Freiwilligen jedoch ab.
Wer sich dem Aufbau-Team anschließen möchte und künftig zum Erhalt der Bad Harzburger Weihnachtskrippe beitragen möchte, kann sich bei der Organisatorin unter der Telefonnummer (0 53 22) 32 85 melden.
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