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Fichte oder Tanne?

GZ Plus IconForstamt gibt Tipps: So findet jeder den passenden Weihnachtsbaum

Ein Mann in einer gelb-roten Jacke hält grinsend zwei Bäume in der Hand.

Mit viel Freude unterstützen die Mitarbeiter der Landesforsten bei der Baumsuche. Foto: Schlimme

Was muss beim Kauf des Weihnachtsbaumes beachtet werden? Was unterscheidet die Fichte von der Tanne? Und wie bleibt der Baum lange frisch? Das Clausthaler Forstamt hilft.

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Von Hanna Schlimme
Sonntag, 14.12.2025, 04:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. „Ein Weihnachtsbaum aus den heimischen Wäldern ist ein Stück Kultur“, erklärt Michael Rudolph, Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten. Daher ist der jährliche Fichtenverkauf der Landesforsten in Clausthal-Zellerfeld für viele eine wichtige Tradition in der Vorweihnachtszeit.

HINTERGRUND

Der Weihnachtsbaumverkauf der Niedersächsischen Landesforsten in Clausthal-Zellerfeld ist eine jährliche Aktion, bei der meist zwischen 100 und 120 Fichten aus den Harzer Wäldern zum Verkauf angeboten werden. Diese sind nicht auf Plantagen, sondern frei im Wald gewachsen. Zur Auswahl stehen Naturfichten, die aus ursprünglicher Waldverjüngung und Aufforstungen stammen.

Aber was muss beim Weihnachtsbaumkauf beachtet werden, und wo liegen die Unterschiede zwischen der heimischen Fichte und der ebenfalls beliebten Nordmanntanne? Die GZ hat sich bei dem Verkauf umgehört.

Vor Verkaufsstart bildet sich eine lange Schlange.

Vor Verkaufsstart bildet sich eine lange Schlange. Foto: Schlimme

Die Harzer Fichte, auch als Rotfichte oder Gemeine Fichte bekannt, ist in den Harzer Wäldern zu Hause. Die angebotenen Bäume sind also direkt im Wald gewachsen und werden nicht extra auf Plantagen gezüchtet. „Die Bäume hier sind Natur pur“, erklärt Rudolph.

Und wie findet man nun den perfekten Baum? „Das hängt von den Wünschen der Kunden ab, kein Baum ist wie der andere“, sagt der Sprecher. Die Fichten auf dem Gelände variieren nicht nur je nach Höhe und Breite, sondern auch in der Farbe der Nadeln. Das liege vor allem am Standort im Wald und daran, wie viel Wasser, Licht und Nährstoffe die Bäume dort erhalten haben.

So bleibt der Baum frisch

Wie lange hält denn eigentlich ein Weihnachtsbaum in der Wohnung? „Ein Haltbarkeitsdatum gibt es nicht“, sagt Rudolph schmunzelnd. Die Bäume würden aber bis weit über die Feiertage halten.

Da die Fichte in den rauen Bedingungen des Harzes aufgewachsen ist, nadelt sie in der warmen Wohnung oft schneller als die ebenfalls beliebte Nordmanntanne – die meist auf Plantagen gezüchtet wird.

Rechts auf dem Boden liegen Bäume. Links stehen Menschen mit Tannenbäumen in der Hand in einer Schlange.

Schnell bilden sich lange Schlangen vor der Netzmaschine. Foto: Schlimme

Aber auch dafür hält Rudolph einige Tipps parat: „Der Baum sollte nicht direkt am Ofen oder an der Heizung stehen.“ Außerdem solle man den Stamm zu Hause noch einmal anschneiden und dann im Weihnachtsbaumständer in einen Behälter mit Wasser stellen. „So bleibt der Baum feucht und länger frisch.“

Regionale Unterschiede

„Welche Baumart als Weihnachtsbaum verwendet wird, ist übrigens von Region zu Region unterschiedlich“, sagt Rudolph. Faktoren dafür seien vor allem das Vorkommen in den jeweiligen Wäldern und auch ein Stück Gewohnheit. In Süddeutschland beispielsweise wächst die Weißtanne und landet deshalb in dieser Region auch häufig als Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. „Die Weißtanne wächst nicht so dicht wie die Fichte“, sagt der Forstsprecher.

Und im Osten Deutschlands, beispielsweise in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, sei die Kiefer ein beliebter Baum für die Weihnachtszeit. Diese erkenne man vor allem an größeren Lücken zwischen den Ästen.

Die Helfer der Landesforsten schieben einen Baum nach dem nächsten durch die Netzmaschine.

Die Helfer der Landesforst schieben einen Baum nach dem nächsten durch die Netzmaschine. Foto: Schlimme

In Niedersachsen wird neben der Rotfichte auch die Nordmanntanne häufig als Weihnachtsbaum verwendet. Und das, obwohl die Nordmanntanne gar nicht aus den heimischen Ländern stammt, sondern aus dem Kaukasus.

Sie lasse sich allerdings gut auf Plantagen züchten und sei auch deshalb als Weihnachtsbaum so beliebt. „Auf Plantagen haben die Bäume einen ganz klaren Abstand, sodass die Krone zu allen Seiten gleichzeitig wächst, das ist bei unseren naturgewachsenen Fichten nicht der Fall“, erklärt Rudolph.

Die beiden Bäume seien vor allem am Wachstum der Nadeln zu unterscheiden. Die Nadeln der Fichte wachsen rund um den Ast herum und sind kurz und piksig. Bei der Tanne hingegen wachsen die Nadeln waagerecht nach rechts und links und sind flacher und breiter.

Rudolph betont abschließend: „Bei einer Harzer Fichte weiß jeder, woher der Baum stammt und holt sich damit ein Stück Heimat ins Wohnzimmer.“

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