Wasserschaden: Wo Bad Harzburgs Kinder jetzt unterkommen

Durch einen Wasserschaden im Fundament ist die Kita Burgstraße nicht mehr nutzbar. Wo sollen die Kinder hin? Foto: Exner
Mit dem Start des neuen Kindergartenjahres müssen in den Kindertagesstätten in Bad Harzburg alle ein bisschen zusammenrücken. Die Kita Burgstraße ist nach Wasserschaden nicht nutzbar, fünf Gruppen müssen umquartiert werden. So soll das gehen.
Bad Harzburg. Hiobsbotschaft für die Bad Harzburger Stadtverwaltung Ende Juni: In der Kindertagesstätte an der Burgstraße entpuppte sich ein kleiner Wasserfleck als immenser Wasserschaden, an einen Weiterbetrieb der Einrichtung war nicht zu denken (GZ berichtete). Schnell war klar, dass die Kita über Monate wegen Reparaturarbeiten geschlossen bleiben muss. Aber wo sollen in dieser Zeit die Krippen- und Kindergartenkinder betreut werden? Umgehend wurde im Rathaus an Lösungen gearbeitet, denn „die Betreuung der Kinder hat absolute Priorität“, sagt Florian Heuer vom Amt für Personal- und Bildungswesen. Und so sieht der Plan aus.
Im Kindergarten Eichenberg sowie den Kitas Hasenwinkel, Harlingerode und Bündheim werden die Mädchen und Jungen aus der Burgstraße bis Jahresende unterkommen. Alle Einrichtungen stellen jeweils ihre Bewegungsräume zur Verfügung, in denen übergangsweise zusätzliche Gruppenräume eingerichtet werden.
Gruppen bleiben zusammen
Zwei Integrations- und zwei Kindergartengruppen sowie eine Krippengruppe gibt es in der Kita Burgstraße. Alle Gruppen wechseln samt ihres Erzieherteams komplett in eine andere Einrichtung. „Es bleiben also alle in ihrer gewohnten Gruppe zusammen“, betont Florian Heuer. Die Kita Harlingerode nimmt zwei Einheiten auf, denn dort sei durch die Erweiterung glücklicherweise Platz für eine weitere Krippengruppe, erklärt Heuer.
Nachdem das Ausmaß des Wasserschadens klar gewesen war, hatte die Stadtverwaltung alle Kita-Leitungen an einen Tisch geholt, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Es sei ein großer Zusammenhalt spürbar gewesen, so Heuer, und eine große Hilfsbereitschaft. Auch seitens der Eltern wurde sofort mit angepackt.
Mobiliar zieht um
Noch vor der Ferienschließzeit war das erste Mobiliar von der Burgstraße in andere Einrichtungen transportiert worden. Mütter und Väter hätten die Hiobsbotschaft bei einem Elternabend erstaunlich ruhig und gefasst aufgenommen, sagt Florian Heuer. Lobend erwähnt Heuer zudem die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem regionalen Landesamt für Schule und Bildung und dem Gesundheitsamt des Landkreises, schließlich musste die Umnutzung der Räumlichkeiten und die Aufstockung der Kinderzahl pro Einrichtung genehmigt werden. In Anbetracht der Ausnahmesituation hätten alle Behörden schnell reagiert.
Essensversorgung ist geregelt
Geregelt werden musste obendrein die Essensversorgung, denn nicht jede Kita in der Stadt bekommt das Mittagessen vom gleichen Lieferanten. „Aber auch das ist jetzt alles geklärt“, sagt Florian Heuer. Dass der Wasserschaden entdeckt worden war, kurz bevor ohnehin die dreiwöchige Ferienschließzeit begonnen hatte, war aus organisatorischer Sicht gewissermaßen ein Glück im Unglück.
In den vier aufnehmenden Kindereinrichtungen wird man in den kommenden Monaten ein wenig zusammenrücken müssen. Um dort das Fehlen der Bewegungsräume zumindest etwas zu kompensieren, könnte die Stadt beispielsweise ihre Turnhallen nach Bedarf zur Verfügung stellen, kündigt Heuer an. Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres am Montag wird man sehen, wie sich diese Übergangslösung in der Praxis bewährt. Sicherlich würden dann noch weitere Fragen auftauchen, weiß Heuer. Klar ist aber auch: „Wir haben kein Gebäude in der Stadt, das wir mal eben schnell als Ersatz-Kindergarten zur Verfügung stellen könnten“.
Die Stadtverwaltung hofft indes, ihre Kindertagesstätte an der Burgstraße ab Januar 2026 wieder nutzen zu können. „Das ist das Ziel“, sagt Florian Heuer. Allerdings sei bislang weiter ungewiss, wie aufwändig die Behebung des Wasserschadens tatsächlich sein wird.

Ein Aushang an der Kita Burgstraße gibt aktuell Auskunft, wo die fünf Gruppen der städtischen Einrichtung vorübergehend untergebracht werden. Foto: Nachtweyh
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