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Spatenstich für neuen Güterbahnhof

GZ Plus IconMinisterpräsident muss auf Harlingeröder Hüttengelände ranklotzen

Erster symbolischer Spatenstich (v.r.): IVH-Chef Uwe Lohmann, Knut Bettels, Ministerpräsident Stephan Weil, Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, Harzburgs Erster Stadtrat Andreas Simon und Landtagsabgeordneter Christoph Willeke.

Erster symbolischer Spatenstich (v.r.): IVH-Chef Uwe Lohmann, Knut Bettels, Ministerpräsident Stephan Weil, Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, Harzburgs Erster Stadtrat Andreas Simon und Landtagsabgeordneter Christoph Willeke. Foto: Schlegel

Der scheidende Ministerpräsident Stephan Weil machte auf seiner Abschiedstour durch Niedersachsen Station auf dem Hüttengelände. Dort musste der Landesvater richtig ran: Er gab den Startschuss für den Bau eines Güterbahnhofs und taufte eine Lok.

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Von Holger Schlegel
Donnerstag, 24.04.2025, 19:45 Uhr

Bad Harzburg. Wenn man schon einen Ministerpräsidenten zu Gast hat, gerade auch noch einen, der auf Abschiedstournee durch sein Bundesland ist, dann kann der auch mal ruhig ordentlich was tun. Am Donnerstag taufte Stephan Weil auf dem ehemaligen Hüttengelände eine Lokomotive, übergab den Genehmigungsbescheid für eine neu zu bauende Bahnumschlagstation und steuerte auch gleich noch den ersten Spatenstich für das sieben Millionen Euro teure Projekt bei.

Viele geladene Gäste wohnen dem kleinen Festakt bei.

Viele geladene Gäste wohnen dem kleinen Festakt bei. Foto: Schlegel

Vor vier Jahren übernahm die Bettels-Gruppe das Hüttengelände. Seither ist einiges geschehen, allerdings in erster Linie „nur“ in puncto Altlastensanierung. Nun, so freute sich Knut Bettels am Donnerstag beim Festakt vor vielen geladenen Gästen, entstehe der erste Meilenstein. Eine Bahnumschlagstation wird gebaut, ein eigener Güterbahnhof, wenn man so will.
Insgesamt elf Loks werden künftig im Güterverkehr eingesetzt. Die neueste ist eine dieselelektrisch angetriebene.

Insgesamt elf Loks werden künftig im Güterverkehr eingesetzt. Die neueste ist eine dieselelektrisch angetriebene. Foto: Schlegel

Durch dieses und viele weitere noch geplante Vorhaben würden nicht nur 200 Arbeitsplätze erhalten bleiben, sondern auch neue geschaffen. Insgesamt würden in den kommenden Jahren rund 60 Millionen Euro investiert, vom Immissionsschutzwall bis hin zur Verarbeitungsanlage für teerhaltige Straßenaufbrüche (die GZ berichtete). Alles aus dem Bereich Recycling. Und dafür werden natürlich auch Transportkapazitäten gebraucht.

Der Kreis schließt sich

Mit dem Besuch auf dem Hüttengelände schloss sich für Stephan Weil ein Kreis. Vor 13 Jahren sei er im Wahlkampf zum ersten Mal auf der Fläche gewesen, die damals noch nicht Bettels gehörte und auf der auch noch nicht viel Aufbruchstimmung zu spüren gewesen sei. Überhaupt habe es aus der Harzer Industrie und der Tourismusbranche gar keine guten Nachrichten gegeben.
Knut Bettels (r.) erhält vom Ministerpräsidenten den Genehmigungsbescheid für den Bau der Bahnumschlagstation.

Knut Bettels (r.) erhält vom Ministerpräsidenten den Genehmigungsbescheid für den Bau der Bahnumschlagstation. Foto: Schlegel

Die Region sei nie auf Rosen gebettet gewesen, aber heute, bei seinem sicherlich letzten Besuch als Ministerpräsident, sei von der Weltuntergangsstimmung von vor 13 Jahren nicht mehr viel zu spüren. Die Region habe zwar kein übertriebenes Selbstbewusstsein, wohl aber ein gesundes. Und das zu Recht: „Es wird an vielen Stellen an der Zukunft gearbeitet“, so Weil.
Da werden selbst gestandene Ministerpräsidenten wieder zu kleinen Jungs: Stephan Weil im Führerstand der Lok.

Da werden selbst gestandene Ministerpräsidenten wieder zu kleinen Jungs: Stephan Weil im Führerstand der Lok. Foto: Schlegel

Und die Bettels-Gruppe respektive die „Industriepark und Verwaltungszentrum Harz GmbH“ (IVH) würde es auf dem Hüttengelände auch nicht bei schönen Ankündigungen belassen. „Hier wird vieles umgesetzt“, so der Ministerpräsident. Und sei es bisher ums Aufräumen gegangen, gehe es jetzt mit neuen Projekten los.

Die Taufe der Lokomotive

Und dann musste Stephan Weil ran. Erst stand „einfach nur“ die Übergabe des Genehmigungsbescheids an, quasi der formale Startschuss für den Bau der Bahnumschlagstation. Hernach ging es gleich handfest zur Sache. Zusammen mit den Vertretern der IVH, Knut Bettels, Bad Harzburgs Erstem Stadtrat Andreas Simon und Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner schippte er die ersten Fuder Sand symbolisch von A nach B. Quasi als erster Spatenstich.

Stephan Weil tauft die neue Lok auf den Namen „ZUGkunftsregion Harz“.

Stephan Weil tauft die neue Lok auf den Namen „ZUGkunftsregion Harz“. Foto: Schlegel

Und schließlich bekam der Ministerpräsident noch eine Flasche Sekt in die Hand gedrückt, um die neue Lokomotive zu taufen, die künftig (zusammen mit zehn weiteren) im Auftrag der bettelseigenen Eisenbahngesellschaft „e.g.o.o.“ den Transportverkehr aufnehmen wird. Ihr Name soll Programm sein: „ZUGkunftsregion Harz“

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