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GZ Plus IconSeniorenresidenz in Braunlage: Mit neuem Betreiber aus der Krise

Leiterin Samantha Kalweit blickt von einem Zimmer der Seniorenresidenz Unter den Buchen positiv in die Zukunft.

Leiterin Samantha Kalweit blickt von einem Zimmer der Seniorenresidenz Unter den Buchen positiv in die Zukunft. Foto: Eggers

Neuer Betreiber, zufriedenes Team: Der Seniorenresidenz Unter den Buchen scheint es wieder besser zu gehen. Warum, berichtet unter anderem die Einrichtungsleiterin.

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Von Michael Eggers
Samstag, 22.11.2025, 18:00 Uhr

Braunlage. Mit einem neuen Betreiber möchte die Seniorenresidenz Unter den Buchen endlich zur Ruhe kommen. Seit drei Jahren schwebt immer wieder im Hintergrund das Damoklesschwert der Schließung über der Einrichtung. Wie Leiterin Samantha Kalweit jetzt mitteilt, habe das Haus mit der Gesellschaft „Sentius Villa am Park“ jetzt Glück gehabt.

Das Unternehmen habe die Residenz samt Personal rückwirkend zum 1. November übernommen. Weiter seien bereits erste Investitionen in die Zimmer getätigt worden, von denen unter anderem einige einen Neuanstrich bekommen haben. Auch die Stimmung unter den Mitarbeitern habe sich gebessert.

Die muss zuletzt ziemlich im Keller gewesen sein, nach GZ-Informationen hat das Personal teilweise kein Gehalt bekommen. Der neue Betreiber sei aber erst einmal eingesprungen, wie die Einrichtungsleiterin auf Anfrage mitteilt, und habe auch die ausstehenden Löhne gezahlt.

Ehemals Convivo-Gruppe

Vor etwas mehr als zwei Jahren stand die Seniorenresidenz kurz vor dem Aus. Die Einrichtung gehörte zur Convivo-Gruppe, die in Insolvenz geraten war. Zunächst hatten danach die Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster und Dr. Christoph Morgen die Geschäfte geführt. Im Mai 2023 hatte dann das Unternehmen „The Silver Company“ mit Geschäftsführer Dr. Andreas Weber das Heim übernommen.

Zunächst ging mit dem neuen Betreiber ein neuer Elan durch die Seniorenresidenz. Doch dieser Elan sei schnell verpufft, heißt es. Die 28 Mitarbeiter hielten jedoch zur Stange. Und auch die Bewohner blieben, die laut Kalweit alle von Braunlage aus in die Residenz gezogen waren.
Die Seniorenresidenz Unter den Buchen scheint wieder in ruhigeres Fahrwasser gesteuert zu haben.

Die Seniorenresidenz Unter den Buchen scheint wieder in ruhigeres Fahrwasser gesteuert zu haben. Foto: Eggers

Der neue Betreiber ist denn auch zuversichtlich, die Einrichtung wirtschaftlich führen zu können, wie Matthias Schnäpp, Mitarbeiter der Geschäftsführung von „Sentius Villa am Park“, auf Anfrage mitteilt. Er kündigt an, in Braunlage verstärkt Altenpfleger ausbilden zu wollen. Es sei dem Unternehmen wichtig, fachkundiges Personal zu beschäftigen.

Die Seniorenresidenz sei mit 30 Bewohnerinnen und Bewohnern zu 100 Prozent ausgelastet, wie Samantha Kalweit berichtet. Sie arbeitet seit sieben Jahren für die Einrichtung. Das Haus verfügt über 16 Einzel- und sieben Doppelzimmer. Alle Räume haben dabei einen Balkon und ein Badezimmer mit Dusche/WC.

Eigentümer vermittelt

Die „Sentius Villa am Park“ sei über den Eigentümer der Braunlager Immobilie, Michael Frerks, auf die Seniorenresidenz aufmerksam geworden, teilt Matthias Schnäpp mit. Michael Frerks aus Grasberg bei Bremen hatte 2020 zusammen mit dem ehemaligen Geschäftsführer der Convivo-Gruppe, Torsten Gehle, den Gebäudekomplex für 4,2 Millionen Euro von der Immobilienfirma „INP Holding AG“ aus Hamburg gekauft. Mittlerweile ist er einziger Eigentümer und offenkundig gut vernetzt.

Frerks hat stets betont, dass die Seniorenresidenz in Braunlage trotz ihrer vergleichsweise kleinen Größe wirtschaftlich geführt werden könne. Und auch Samantha Kalweit ist überzeugt davon. Warum die „Silver Company“ dennoch offenkundig solche finanziellen Probleme hatte, dass sie ihr Personal nicht bezahlen konnte, ist nicht klar. Dr. Andreas Weber, der Geschäftsführer der „Silver Company“, war trotz mehrerer Versuche nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Er hatte erst vor einiger Zeit ankündigen lassen, mit der „Silver Company“ weitere Pflegeeinrichtungen im gesamten norddeutschen Raum übernehmen zu wollen. All das spricht nicht unbedingt für eine wirtschaftliche Schieflage.

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