Pfarrer Andreas Labuhn geht in den Ruhestand

Die Abfahrt ins Konfirmandenferienseminar steht kurz bevor: Andreas Labuhn und seine Frau Annemarie Pultke werden durchs offene Zugfenster auf dem Goslarer Bahnhof verabschiedet. Foto: Müller-Pontow
Sein dienstliches Leben als Pfarrer in Goslar war von der Arbeit mit Konfirmanden und von Gesprächen mit Seniorinnen und Senioren geprägt: Andreas Labuhn wird am Sonntag um 15 Uhr in der Frankenberger Kirche in den Ruhestand verabschiedet.
Goslar. Die Frankenberger Kirchengemeinde lädt zur Verabschiedung von Pfarrer Andreas Labuhn ein, der 1959 bei Delmenhorst geboren wurde und die vergangenen 28 Jahre am Frankenberg gearbeitet hat. Er wird am Sonntag, 12. Oktober, ab 15 Uhr in einem Gottesdienst mit zahlreichen Gästen aus seinem Pfarrdienst verabschiedet und von seinen Pflichten als Pfarrer befreit (entpflichtet). Im Anschluss gibt es einen Empfang im Gemeindesaal; alle sind eingeladen.
„Als wir im Oktober 1997 nach Goslar zogen, hätten wir uns nicht träumen lassen, dass daraus 28 Jahre werden würden“, schreibt Labuhn in den „Kirchenseiten“ und spricht mit dem „Wir“ seine Frau Annemarie Pultke an, die es beruflich vor einigen Jahren zur Telefonseelsorge nach Göttingen zog. Das Ehepaar hatte sich bereits in der Propstei Vorsfelde nordöstlich von Wolfsburg eine Pfarrstelle geteilt; 1997 wurde das Konzept am Frankenberg fortgesetzt. Im Oktober 1997 gab es eine offizielle Einführung durch Propst Otmar Hesse. Das Paar wurde in Goslar schnell heimisch, nicht zuletzt wegen der „wunderbaren Kirchenmusik“ (Labuhn selber hat oft die Gitarre dabei), aber auch wegen der Pfarrwohnung in der Altstadt: „Unsere Kinder (drei an der Zahl) konnten fußläufig erst den Kindergarten und später die Schule bis zum Abitur besuchen.“
Gespräche, Andachten, Wanderungen
Ein Schwerpunkt und ein Herzensanliegen war Labuhn die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, ein Foto von einer Horde glücklicher Gipfelstürmer im Konfirmandenferienseminar in Südtirol spricht Bände. Seine Worte bestätigen das: „Die intensive Teamarbeit, die gemeinsame Zeit mit den Jugendlichen, die Themen des Glaubens, mit denen wir uns beschäftigten, die vielen Gespräche, Andachten und Wanderungen – all das hat uns bis zuletzt bereichert und geprägt.“ Und wieder fällt das „Uns“ auf, die „Wir-Form“, die er wählt, denn ein Leben mit einer geteilten Verantwortung für Kirche und Kinder (und Haushalt) ist bei Andreas Labuhn und Annemarie Pultke Programm.
Jugend und Senioren
Jugend und Alter: Ihm persönlich sei auch die Arbeit als Seelsorger in den Altenheimen (Theresienhof und Abendfrieden) zur Herzensaufgabe geworden, schreibt der Pfarrer, der die Überflutung des Theresienhofes mit der Evakuierung der Bewohner und die Corona-Zeit als besondere Herausforderungen anführt; Mitarbeitende in den Pflegeheimen machten es möglich, dass Andachten in kleiner Runde gefeiert wurden und Gottesdienste direkt in die Zimmer übertragen werden konnten. Bereits heute, Freitag, 15.30 Uhr, verabschiedet sich der Pfarrer im Theresienhof; im Abendfrieden wird am Sonntag um 10 Uhr zum Abschiedsgottesdienst mit Abschiedsfeier eingeladen.

Andreas Labuhn wirkte 28 Jahre lang als Pfarrer nicht nur am Frankenberg. Foto: Privat
Am Frankenberg erlebte Labuhn ein vielfältiges Gemeindeleben, das Feiern von „Gottesdiensten als Quellen der Kraft“, nicht zuletzt etliche Bergdankgottesdienste, gute Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen wie Ulrich Müller-Pontow – und den Beginn struktureller Veränderungen, die noch nicht abgeschlossen sind. Die Gemeinden rücken enger zusammen, was zu neuen Zuständigkeiten (2019 wurde Labuhn geschäftsführender Pfarrer in Ohlhof und Sudmerberg) und zur gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit führte.
„Ich blicke zurück auf 28 erfüllte Jahre“, schreibt Andreas Labuhn, der einerseits Abschied nimmt, andererseits Goslar erhalten bleibt und auch künftig mit seinem E-Bike befahren wird: Er freue sich auf mehr Zeit mit seiner Familie, auf Haus und Garten und die Teilnahme am kulturellen Leben in der Stadt. Hier und da werde er sich auch weiterhin in der Kirche engagieren, verspricht er zum Abschied; gut möglich, dass seine „klare Tenorstimme“, die ihm die Vorsitzende des Kirchenvorstands, Sabine Lähnemann, attestiert, am Frankenberg noch häufig zu hören sein wird.

Die Abfahrt ins Konfirmandenferienseminar steht kurz bevor: Andreas Labuhn und seine Frau Annemarie Pultke werden durchs offene Zugfenster auf dem Goslarer Bahnhof verabschiedet. Foto: Müller-Pontow
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