Hexenritt: Zahl der Parkplätze ist geringer als zunächst gedacht
Der Andrang auf den Parkplatz Hexenritt zeigt es: Die Zahl der Parkplätze ist kleiner als zunächst gedacht. Foto: Eggers
Seit mehr als zehn Jahren betreiben die Städtischen Betriebe Braunlage den Parkplatz Hexenritt am Wurmberg. Jetzt haben sie festgestellt, dass die Fläche Platz für weniger Fahrzeuge bietet als man bisher angenommen hatte.
Braunlage. Die moderne Technik bringt es ans Licht. Die Städtischen Betriebe Braunlage (SBB) können auf ihrem Parkplatz am Hexenritt auf dem Wurmberg weniger Autos unterbringen, als zunächst gedacht. „Tatsächlich haben wir nun feststellen müssen, dass der Parkplatz bei üblich dichter Beparkung nur maximal 500 Fahrzeuge fasst“, teilt Betriebsleiter Justus Teicke schriftlich mit.
Für Probleme sorgte in den vergangenen Tagen immer wieder, dass die automatische Zählung für diesen Parkplatz, die unter anderem im Internet auf der Homepage der Stadt Braunlage unter https://www.braunlage.city/leben-freizeit/hexenritt/ angezeigt wird, davon ausging, dass es mehr als 550 Parkplätze gibt. Aus diesem Grund hatte sie den Autofahrern gemeldet, dass noch mehr als 100 freie Parkplätze vorhanden sind, obwohl tatsächlich kein Parkplatz mehr frei war.
Die Folge, die SBB-Mitarbeiter sperrten die Zufahrt zum Parkplatz – die Große Wurmbergstraße – und die Autofahrer beschwerten sich. Laut Teicke kam es immer wieder zu aggressiven, nahezu gewalttätigen Situationen. Er betont: „Selbstverständlich sperren wir die Große Wurmbergstraße erst ab, wenn der Parkplatz Hexenritt wirklich bis zum letzten Parkplatz belegt ist.“
Sperrung ist erforderlich
Die Sperrung erfolge, wenn ein SBB-Mitarbeiter vor Ort durch eigene Beobachtung feststellt, dass es kaum noch freie Parkplätze gebe, berichtet der Betriebsleiter weiter. „Im Moment des Absperrens unten sind natürlich noch Fahrzeuge auf der Strecke“, erklärt er. Wenn diese Autos oben abgestellt seien, schaue der Mitarbeiter, wie viele einzelne Parkplätze es noch gebe und teilt dies dem Kollegen an der Sperre mit. Der lasse dann so viele Fahrzeuge hinauf, wie der Mitarbeiter oben freie Parkplätze gemeldet habe.
Weil auch permanent Fahrzeuge den Parkplatz verlassen, werden auch nach der Sperrung noch peu á peu einzelne Fahrzeuge hochgelassen. Justus Teicke betont: „Selbstverständlich haben auch wir ein großes Interesse daran, den Parkplatz maximal auszulasten.“
Der Betriebsleiter unterstreicht, dass die Sperrung der Großen Wurmbergstraße bei zu vielen Wintersportlern in dem Bereich erforderlich sei. „Sonst bildet sich bei einem vollem Parkplatz Hexenritt ein mehrere hundert Meter langer Rückstau“, mein er. Dieser Stau mache es für den Skibus, die Feuerwehr und dem Rettungsdienst unmöglich, in angemessener Zeit den Hexenritt zu erreichen. Für das Sicherheits- und Rettungskonzept sei die ständige Passierbarkeit der Großen Wurmbergstraße unabdingbar.
10 Euro am Tag
Noch vor einem Jahr ging der Betriebsleiter in der Sitzung des Fachausschusses davon aus, dass der Parkplatz Hexenritt in sechs Bereiche mit je 100 Stellflächen unterteilt sei, die jeweils von einer Schranke abgetrennt wurden, so hatte er es jedenfalls berichtet. Die Schranken sind mittlerweile Geschichte, die 600 Parkplätze auch.
Von diesen 600 Parkplätzen war aber auch in der Zeit davor stets die Rede. Schon beim Bau der sechs Flächen 2012 hatte die Stadt von 600 Parkplätzen gesprochen, die in diesem Bereich geschaffen werden sollen.
Die SBB haben auf dem Parkplatz am Hexenritt Anfang September 2024 die Schranken und alten Kassenautomaten abgebaut und auf ein neues System umgestellt. Die Kennzeichen der Autos werden seit dem auf der Hochfahrt von einer Art Videokamera gescannt. Wenn der Autofahrer dann zurückkommt, müsse er an dem neuen Kassenautomaten sein Kennzeichen eingeben und dann den Betrag bezahlen, den das Parken kostet. Die SBB nehmen auf diesem Privatparkplatz 10 Euro Tagesgebühr. Die erste halbe Stunde ist kostenlos, danach kostet das Parken 2,50 Euro und steigt dann entsprechend, je nachdem, wie lange man sein Fahrzeug abstellt. Fahrer von Wohnmobilen zahlen 15 Euro.
Vorher hatte der Parkplatz Hexenritt den SBB stets Probleme bereitet. Er hatte jedes Jahr einen Verlust im höheren fünfstelligen Bereich gemacht, hatte Justus Teicke dem Betriebsausschuss im vergangenen Jahr mitgeteilt. Für Probleme hatte dabei stets die Schrankenanlagen gesorgt, die kälteanfällig und sehr betreuungsintensiv waren.

Der Großraumparkplatz Hexenritt auf dem Wurmberg bei Braunlage hat sechs Parkbereiche, die anders als bislang gedacht doch keine 600, sondern nur 500 Parkplätze haben. Foto: Neuendorf