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Organisatoren ziehen Saisonbilanz

GZ Plus IconWarum es für den Oberharzer Bergbauernmarkt immer schwieriger wird

Am letzten Tag Bergbauernmarkt bilden sich mitunter noch einmal lange Schlangen vor den Ständen.

Am letzten Tag Bergbauernmarkt bilden sich mitunter noch einmal lange Schlangen vor den Ständen. Foto: Exner

Seit mehr als 30 Jahren ist der Bergbauernmarkt ein Stück Oberharzer Kultur. Doch der Aufwand für die Ehrenamtlichen wächst – und die Regeln werden strenger. Was bedeutet das für die Zukunft?

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Von Christoph Exner
Freitag, 31.10.2025, 17:09 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Der Bergbauernmarkt in Clausthal-Zellerfeld ist ein Stück Oberharzer Kultur. Veranstaltet wird er seit mehr als 30 Jahren, in dieser Saison dauerte er erstmals seit Vor-Corona-Zeiten wieder von Anfang Mai bis Ende Oktober. Am Donnerstag konnten Besucher entlang der „Grünen Meile“ in der Bornhardtstraße ein letztes Mal stöbern, einkaufen und sich durchprobieren. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz, hatten in diesem Jahr aber auch mit Problemen zu kämpfen.

Klar, die Veranstalter haben selbst Stände auf dem Markt und machen dort ihre Geschäfte, die Organisation der Veranstaltung erfolgt allerdings ehrenamtlich und ist mit Aufwand verbunden, der im Laufe der Zeit immer größer geworden ist. „Es ist nicht mehr das gleiche, wie vor 20 Jahren“, heißt es von Seite der Organisatoren. Und damit sind nicht nur die wirtschaftlichen Verhältnisse gemeint. Die Kosten sind gestiegen, und damit auch die Preise für die Kunden. Die Menschen haben unter dem Strich heute weniger Geld in der Tasche.

Dazu kommt ein deutlich gestiegener bürokratischer Aufwand. In diesem Jahr haben die Veranstalter des Bauernmarkts das gleich mehrfach zu spüren bekommen. Zum einen mussten sie eine Veranstaltungsversicherung abschließen – es reiche nämlich nicht mehr aus, dass jeder Standbeschicker eine eigene Haftpflichtversicherung hat. Zum anderen gab es Streit mit der Gema und die Musik auf dem Bauernmarkt drohte, zu verstummen (die GZ berichtete). Sie darf nur deshalb weiter erklingen, weil die Veranstalter jetzt in regelmäßigen Abständen die Besucherzahlen an die Gema durchgeben. Dafür müssen diese aber auch erst einmal gezählt werden.

Nach der Saison ist vor der Saison

Und schließlich bedeutet auch das verschärfte Sicherheitskonzept zusätzliche Arbeit. Die neuen Terrorsperren an den Zufahrten zur Bornhardtstraße bewegen sich schließlich nicht von allein dorthin. Zwar gab es beim Aufbau Hilfe von der Stadt, verantwortlich dafür sind dennoch die Veranstalter.

Unter dem Strich zeigen sich die Organisatoren trotzdem zufrieden mit der Saison. Der Markt habe seine Stammkunden und seine Stammverkäufer, locke aber auch immer wieder neue Gesichter auf beiden Seiten an. Die Witterungsverhältnisse hätten zwar nicht immer mitgespielt, trotzdem seien wieder viele Besucher auch von außerhalb gekommen. Die Oberharzer würden sich von schlechtem Wetter ohnehin nicht abschrecken lassen, resümierte Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch. Sie und die Veranstalter dankten den Standbeschickern und allen anderen, die während dieser Saison wieder zum Gelingen des Bergbauernmarktes beigetragen haben. „Man muss froh sein, dass es Menschen gibt, die so etwas machen“, lobte die Bürgermeisterin.

Im kommenden Jahr soll der Markt auf jeden Fall wieder stattfinden, ein konkretes Zeitfenster vermelden die Veranstalter allerdings noch nicht, darüber werde erst in den kommenden Tagen gesprochen.

Das überarbeitete Sicherheitskonzept umfasst unter anderem Terrorsperren an den Zufahrten zum Markt.

Das überarbeitete Sicherheitskonzept umfasst unter anderem Terrorsperren an den Zufahrten zum Markt. Foto: Exner

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