105 Kitaplätze und Ganztagsschule unter einem Dach

Ein Teil des Bestandsgebäudes kann dann von der Grundschule für die Ganztagsbetreuung genutzt werden. Foto: Leifeld
In Othfresen wird der Neubau einer Drei-Gruppen-Kindertagesstätte geplant. Montagabend stellte die Architektin Kristina Gronau ihre Planungen dem Liebenburger Bauausschuss vor.
Othfresen. Die Neubauplanungen des Drei-Gruppen-Kindergartens im Graseweg schreitet weiter voran. Montagabend stellte die Dipl.-Ing. und Architektin Kristina Gronau vom beauftragten Architekturbüro Jensen&Gronau aus Braunschweig die Planungen dem Liebenburger Bau-, Umwelt- und Naturschutz-Ausschuss (BUN-A) unter dem Vorsitz des Ratsherren Thomas Guder vor.
Geplant ist ein Neubau der evangelisch-lutherischen „Regenbogen“ Kindertagesstätte (KiTa) im Graseweg, der in drei Gruppen 75 Kindern zwischen drei und sechs Jahren Platz bieten wird. Zwei Krippengruppen (je 15 Kinder) werden im Bestandsgebäude ihre Räume erhalten. Insgesamt können in der Einrichtung dann 105 Kinder betreut werden.
Platz für 105 Kinder
Neu wird dazu die schulische Nutzung des bestehenden Kindergartengebäudes sein: Der vordere Teil des Altgebäudes, indem derzeit noch der Personalraum und zwei Kitagruppen untergebracht sind, wird dann von der, ab 2026 verpflichtenden Ganztagsschule, genutzt. Für die Nachmittagsbetreuung werden zusätzliche, separate Räume benötigt, die im gegenüberliegenden Schulgebäude nicht vorhanden sind. Mit der Unterbringung der Grundschüler im Kindergarten-Altbau könnte dieses Problem gelöst werden.

Der an das Gelände des bestehenden Kindergartens angrenzende „Bolzplatz“ ist Eigentum der Gemeinde Liebenburg und wird in voller Fläche für den Kita-Neubau verwendet. Foto: Leifeld
Die erforderlichen Baumaßnahmen der drei Gruppenräume als „Einzelhäuser“ mit Sanitäranlagen, einen zentralen Personal- und Gemeinschaftsraum, einer neuen Vollküche und der Gestaltung der Außenfläche benannte die Architektin mit der von ihr vorgelegten Planungen ein Investitionsvolumen in Höhe von 4,8 Millionen Euro. Eine Ansage, die die Ausschussmitglieder dann doch schlucken ließ. Es ist eine Summe, in der die Kosten für den Umbau im schulischen Bereich noch nicht enthalten sind.
Umfassende Präsentation
Aber Kristina Gronau hatte ihre umfassende Präsentation anschaulich vorbereitet. „Wir haben kein Verwaltungsgebäude geplant oder eine Realschule, sondern ein Gebäude für kleine Kinder. Das war uns wichtig“, betonte sie zu den Gebäuden, die sich in den dörflichen Charakter Othfresens einfügen werden. Das „Gesicht“ des Bestandsgebäudes wird sich im geplanten Neubau fortsetzen. Dieser wird eingeschossig sein, obwohl die Planerin die Gruppenräume mit einer Galerie ausgestattet hat, um den Kinder dort eine möglichst große und abwechslungsreiche Spielfläche bieten zu können.
„Große Fenster nach Süden waren früher immer toll“, erinnerte die Architektin. Aber heute werde anders gedacht, mit Blick auf den Klimawandel und den voraussichtlich steigenden Temperaturen im Sommer. So wurden große Fenster auf der West- und Ostseite eines Gebäudes geplant. Bunte Fensterflügel wären wunderbar. Die Dachfläche, ein Pultdach, wird zu 50 Prozent mit einer Photovoltaikanlage versehen. Das sei gesetzlich vorgegeben und nicht verhandelbar, hielt sie fest. Ebenso wurde eine neue Vollküche in den Planungen berücksichtigt, denn die Kita „Regenbogen“ beschäftigt einen eigenen Koch und das Essen für die Kinder wird täglich vor Ort frisch zubereitet.

Mit einem Modell veranschaulicht die Architektin die vorgestellte Planung. Foto: Leifeld
Eine Herausforderung, so Kristina Gronau, seien Umbauten in einem Bestandsgebäude aber immer. Dort müssen Energie- und Brandschutzauflagen an die gesetzlichen Vorgaben angepasst werden. Andere Planungen seine optional, so beispielsweise die Frage, ob das Flachdach eine Begrünung haben muss oder die Gestaltung des Außengeländes. Mit den vier Gebäuden wird die gesamte Bolzplatzfläche verplant.
Da es sich um eine erste Projektpräsentation handelte, war eine Beschlussempfehlung am Montagabend noch nicht erforderlich. Sie dient als Grundlage für Gespräche in den Fraktionen und für weitere Planungen und die exakte Kostenberechnung.
Der gemeinsame Wunsch ist es, den Bauantrag bis Ende 2025 auf den Weg zu bringen. Dann wäre, bei günstigem Verlauf, ein Baubeginn bereits 2026 möglich.
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