Zähl Pixel
Was Radfahrer beachten sollten

GZ Plus IconExperte gibt Tipps für Mountainbike-Touren im Harz

Mit diesem Zubehör geht Markus Lauenstein selbst meist auf Mountainbike-Tour. Den kleinen Rucksack trägt er dabei auf dem Rücken.

Mit diesem Zubehör geht Markus Lauenstein selbst meist auf Mountainbike-Tour. Den kleinen Rucksack trägt er dabei auf dem Rücken. Foto: Eggers

Wer zu einer längeren Tour mit dem Mountainbike aufbricht, kann bei Pannen oder Planungsfehlern schnell ins Schleudern geraten. Was es zu beachten gibt, erklärt Experte Markus Lauenstein aus Braunlage.

author
Von Michael Eggers
Samstag, 27.09.2025, 04:00 Uhr

Braunlage. Die Sonne brennt, der Schweiß läuft, und plötzlich pfffft: Der Reifen ist platt. Wer jetzt vorbereitet ist, kann nach kurzer Pause einfach weiterfahren. Markus Lauenstein weiß genau, was Mountainbiker beachten müssen.

Das Tragen eines Helms sollte eigentlich selbstverständlich sein, doch was sollte man noch auf eine längere Radtour mitnehmen? Im Gespräch mit der GZ berichtet der Experte, der Leiter der Mountainbike-Abteilung des Wintersportvereins Braunlage ist, was alles zu beachten ist.

Markus Lauenstein auf dem Stöberhai: Um auf den 720 Meter hohen Berg zwischen Braunlage und Wieda zu kommen, beachtet auch er die Tipps, die er gibt.

Markus Lauenstein auf dem Stöberhai: Um auf den 720 Meter hohen Berg zwischen Braunlage und Wieda zu kommen, beachtet auch er die Tipps, die er gibt. Foto: Privat

Zunächst empfiehlt der 54-Jährige das Tragen von Handschuhen mit Gelpads, „weil man sich bei einem eventuellen Sturz instinktiv abstützen möchte, und dann ist die Verletzungsgefahr nicht ganz so groß“, erklärt er. Dann sollte der umsichtige Mountainbiker einen Rucksack dabei haben, in dem unter anderem ein Multi-Tool mit Reifenheber, eine Luftpumpe, ein Ersatzschlauch, Verbandszeug, eine Trinkflasche mit Wasser („empfehlenswert sind 150 Milliliter pro fünf Kilometer Strecke, also für eine 50-Kilometer-Tour sollten es schon 1,5 Liter Flüssigkeit sein“, betont er), Müsliriegel oder Obst, Radkarten und eventuell ein Unterhemd zum Wechseln transportiert werden sollten.

Fahrradcomputer ist gut

Gerade wenn man nach einer längeren Strecke bergauf völlig verschwitzt ist, sei Wechselkleidung schon toll, erklärt der Fahrrad-Experte. Er empfiehlt dabei stets eine Trittfrequenz von 70 bis 80 Umdrehungen in der Minute. „Und dafür lieber einen kleineren Gang wählen, dann verausgabt man sich nicht völlig“, erklärt er. Doch nicht nur die Tritt-, auch die Herzfrequenz sollte der Mountainbiker im Auge behalten. Mit modernen Fahrradcomputern sei das überhaupt kein Problem.

Diese modernen Fahrradcomputer, die es von Preisen von 60 Euro an gibt, empfiehlt Markus Lauenstein. Auf ihnen können die Strecken per GPS geladen werden, sodass man immer weiß, wo man ist und wo man hin möchte, also eine Art Navi fürs Rad. Wer lieber analog unterwegs ist, der sollte aber entsprechendes Kartenmaterial dabei haben, das es in Verbindung mit diversen Streckenvorschlägen beispielsweise von der „Volksbank-Arena“ Harz gibt (zum Preis von 18,60 Euro, ISBN 978-3-935806-28-2).

Zur richtigen Vorbereitung gehört neben dem Packen des kleinen Rucksacks laut Markus Lauenstein natürlich auch die Kontrolle des Mountainbikes vor Fahrtantritt, also dass die Bremsen funktionieren, dass Kette und Schaltung sauber und in Ordnung sind sowie dass es kein Spiel im Lenkkopf gibt. Weiter sollten auch Räder, Reifen und Federung kurz überprüft worden sein.

Stürze vermeiden

Diese Vorbereitung gehört für Markus Lauenstein zu den „Trail-Rules“. Er richtet sich dabei meist an fünf Regeln, die von der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB) aufgestellt wurden. Neben der richtigen Vorbereitung ist das während der Fahrt stets auf Wegen zu bleiben. Weiter sollten keine Spuren hinterlassen werden. „Also nicht so scharf bremsen, dass die Trails kaputt gehen und keinen Müll im Wald lassen“, betont der Fachmann.

Weiter sollten die Mountainbiker Rücksicht nehmen, und das auf Tiere und auf andere Wanderer. Gerade wenn ältere Spaziergänger im Wald unterwegs sind, sollte nicht mit Höchstgeschwindigkeit an ihnen vorbeigefahren werden. Und zum Schutz der wild lebenden Tiere gehöre, den Wald vor der Dämmerung zu verlassen, damit Reh, Dachs und Fuchs in Ruhe fressen können.

„Ganz wichtig ist auch, nur so schnell zu fahren, dass man sein Mountainbike jederzeit unter Kontrolle hat“, unterstreicht Markus Lauenstein. So können Stürze und Zusammenstöße vermieden werden. Wenn das alles beachtet werde, stehe einem fröhlichen Fahrvergnügen nichts mehr im Weg, meint der Sportler.

Weitere Themen aus der Region