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Luchsdame ist eingetroffen

GZ Plus IconRikki aus Kiew soll an den Rabenklippen ihr Liebesglück finden

Rikki erkundet ihr neues Zuhause.

Rikki erkundet ihr neues Zuhause. Foto: Schlegel

Liebesglück im Luchsgehege: Ricky aus Kiew ist da und soll sich mit dem Luchskuder aus der Schweiz anfreunden. Noch trennt sie ein Zaun, aber vielleicht nicht mehr lange. Im besten Fall steht 2026 der erste Luchsnachwuchs ins Haus.

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Von Holger Schlegel
Mittwoch, 29.10.2025, 19:45 Uhr

Bad Harzburg. Großer Bahnhof an den Rabenklippen: Luchsdame Rikki ist am Mittwochnachmittag in ihrem neuen Zuhause angekommen. Ole Anders, der Luchsbeauftragte des Nationalparks, holte sie in Begleitung von Nationalparkchef Dr. Roland Pietsch aus Sachsenhagen ab, wo die Raubkatze vier Wochen in Quarantäne verbracht hatte. Ursprünglich kommt Rikki aus Kiew.

Im Grunde genommen war das, was da am Mittwoch im Rabenklippen-Gehege über die Bühne ging, eine Verkupplung erster Güte. Denn die siebenjährige Rikki soll die neue Partnerin des noch namenlosen Luchskuders sein, der im August aus der Schweiz geholt worden war. Die beiden sollen im Rahmen des Europäischen Zuchterhaltungsprogramms der European Association of Zoos and Aquaria Nachwuchs zeugen, der dann in die freie Wildbahn entlassen werden kann.

Hier packt der Chef noch selbst mit an: Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch (l.) hilft Ole Anders, die Transportkiste samt Raubkatze zum Gehege zu tragen.

Hier packt der Chef noch selbst mit an: Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch (l.) hilft Ole Anders, die Transportkiste samt Raubkatze zum Gehege zu tragen. Foto: Schlegel

Aber bis die ersten Luchsbabys an den Rabenklippen das Licht der Welt erblicken, war es schon ein langer Weg und er wird auch noch ein wenig länger werden. Denn nachdem Rikki nach vielen Mühen und Formalitäten aus der Ukraine in Deutschland ankam (die GZ berichtete) und vier Wochen in Quarantäne verbrachte, musste Rikki nun erst einmal mit dem Auto nach Bad Harzburg geholt und zu den Rabenklippen gebracht werden.

Ole Anders und Roland Pietsch wuchteten die Transportbox mit der 17 Kilogramm schweren Raubkatze vom Wagen hinauf zu einem der Separationsgehege, an das auch noch ein großer Zwinger angebaut ist. Dort hinein kam die Kiste, dicht an die Öffnung zum Gehege.

„Und hier soll ich jetzt leben?“: Rikki schaut aus der Transportbox auf ihr neues Zuhause.

„Und hier soll ich jetzt leben?“: Rikki schaut aus der Transportbox auf ihr neues Zuhause. Foto: Schlegel

Die Spannung stieg, als die Klappe geöffnet wurde. Rikki schaute erst einmal vorsichtig in die ungewohnte Welt und schlich dann langsam aus ihrem kleinen Gefängnis hinein ins neue Leben. „Es geht ihr gut“, so viel konnte Ole Anders hinter dem sicheren Zaun schon erkennen. „Sie ist aber sehr aufgeregt.“ Kein Wunder, so eine Reise muss erst einmal verdaut werden. Und dann auch noch so viele Menschen rings ums Gehege... Rikki erkundete sichtlich nervös ihr neues Zuhause. Die Menschen zogen sich zurück. „Die braucht erst einmal Ruhe“, so Nationalparkleiter Pietsch.

Und nun? Noch sind Rikki und ihr neuer Lebensgefährte durch einen Zaun voneinander getrennt, der Kuder lebt im Nachbargehege. „Wir wollen schauen, wie sie sich vertragen“, sagt Ole Anders. Sie sollen sich aneinander gewöhnen. Wenn sie sich mögen, darf Rikki bald hinüber ins große Gehege zu ihrem Partner.

Irgendwann, so Anders, würden auch die Besucher des Luchsgeheges das Liebespaar beobachten können. Aber wann gibt es Nachwuchs? Da lassen Anders und Tierpfleger Paul Bridge erst einmal der Natur freien Lauf. Erzwingen kann man natürlich nichts. Aber wenn alles gut geht und sich die beiden verstehen, dann könnte im nächsten Jahr an den Rabenklippen eine „Luchsbabyparty“ gefeiert werden.

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