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Entwicklung in Liebenburg

GZ Plus IconWie soll es mit dem Gewerbegebiet Posthof weitergehen?

Eine wichtige Empfehlung zur Entwicklung des Gewerbegebiets Posthof gibt der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Natur ab.

Eine wichtige Empfehlung zur Entwicklung des Gewerbegebiets Posthof gibt der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Natur ab. Foto: Gereke

Der Liebenburger Gemeinderat hat mit Beschluss vom Juni 2021 den Bürgermeister beauftragt, das Gewerbegebiet Posthof zu erweitern. Jetzt stand das Thema wieder auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Wie geht es weiter?

Von Andreas Gereke Mittwoch, 29.10.2025, 12:00 Uhr

Liebenburg. Der Liebenburger Ausschuss für Bauen, Umwelt und Natur (BUNA) empfiehlt, 140.000 Euro im Haushalt 2026 bereitzustellen, damit die Gemeinde in der Gemarkung Othfresen Grund erwerben kann. Der Flächenkauf soll ermöglichen, dass das Gewerbegebiet Posthof wachsen kann.

Es handelt sich dabei um knapp drei Hektar Ackerland nördlich vom bisherigen Gewerbegebiet, gelegen zwischen Bundesstraße 6 und der Eisenbahnlinie Hildesheim-Goslar. Hintergrund zu der Vorlage für den BUNA: Der Rat hat mit Beschluss vom Juni 2021 den Bürgermeister beauftragt, das Gewerbegebiet Posthof zu erweitern. Im Nachgang zu diesem Beschluss konnte die Gemeinde die Fläche der „Wölterschen Äcker“ bereits durch Zukäufe von drei kleineren Einzelgrundstücken östlich des Feldweges, ein ehemaliger Bahndamm, erweitern.

Unterdessen habe die Gemeinde gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Goslar (WiReGo) und der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG) Vermarktungsinitiativen in die Wege geleitet. „Im Zusammenhang damit gingen bei der WiReGo immer wieder Anfragen ein, die auch auf größere Flächen ausgerichtet waren. Aus diesem Grund habe ich mit dem Eigentümer der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche nördlich des geplanten Gewerbegebietes Kontakt aufgenommen und dieser Eigentümer hat der Gemeinde den Kauf der Ackerfläche grundsätzlich angeboten“, informiert Bürgermeister Alf Hesse in der Vorlage.

Die Erweiterung des Gewerbegebiets soll in nördliche Richtung erfolgen. Im Hintergrund ist hinter den Bäumen ein Gebäude der ehemaligen Grube Ida zu sehen.

Die Erweiterung des Gewerbegebiets soll in nördliche Richtung erfolgen. Im Hintergrund ist hinter den Bäumen ein Gebäude der ehemaligen Grube Ida zu sehen. Foto: Gereke

Weitere Gespräche sollen zum Jahreswechsel stattfinden. Allerdings müsse der endgültige Preis noch verhandelt werden. Für die Haushaltsplanung legt die Verwaltung einen Kaufpreis zum aktuellen Bodenrichtwert für Ackerfläche (vier Euro pro Quadratmeter) zu Grunde. „Das Grundstück liegt angrenzend an die ‚Wölterschen Äcker‘ und somit wäre eine Erweiterung der Gewerbefläche im Flächennutzungsplan möglich, die im Rahmen einer künftigen Erschließungsplanung gewährleistet werden kann“, so der Bürgermeister weiter. „Grundsätzlich sind wir dankbar darüber, dass uns jemand eine Fläche verkaufen will“, ergänzt Liebenburgs Bauamtsleiter Alexander Barke.

Platz für mögliche Oberleitung an Eisenbahnstrecke

Unweit dieser Flächen sollen nördlich davon bei Othfresen Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichtet werden. Konkret geht es dabei um die Flurstücke „Neilkenriede“ und „Hinter dem Lahhay“. Der Ausschuss empfahl in diesem Zusammenhang die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, um das Projekt zu ermöglichen. Wesentliche Änderungen gegenüber dem Vorentwurf sind, dass die Zufahrt des westlichen Plangebietes künftig nicht mehr über die B 6, sondern über das landwirtschaftliche Wegenetz entlang der Bahnstrecke in südlicher Richtung erfolgt. Im Vorhaben- und Erschließungsplan finden sich jetzt im Solarpark auch Standorte für Stromspeicheranlagen und Löschwasserkissen wieder. Zur Bahnstrecke Hildesheim-Goslar gilt für das westliche Plangebiet nun ein Abstand von sechs Metern, um eine künftige Elektrifizierung der Strecke durch eine Oberleitung zu ermöglichen. Zudem gibt es jetzt zusätzliche Eingrenzungen mit einer Breite von drei Metern zur Anpflanzung von Gehölzen.

Auch mit dem Thema Feuerwehr befasste sich das Gremium. Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder für einen Neubau des Feuerwehrhauses Dörnten. Dabei ging es nicht um konkrete Planungen, sondern um einen Grundsatzbeschluss. Außerdem stimmte der BUNA für die Installation eines Brandmeldesystems in jedem Feuerwehrhaus (außer Liebenburg und Othfresen, die bereits über solche Systeme verfügen) sowie von Rauchwarnmeldern in Fahrzeugen. Die Vorlage geht auf einen Antrag der SPD-Fraktion zurück. Hintergrund waren in jüngerer Vergangenheit bundesweit Brände in Feuerwehrgerätehäusern, die immense Sachschäden verursacht hatten. In den meisten Fällen wurde in diesem Zusammenhang über fehlende Brandmeldetechnik berichtet. Die Gemeinde kalkuliert mit Gesamtkosten für die Installation in Höhe von 30.000 Euro.

Neuer Bauhof-Lkw sorgt für Gesprächsstoff

Der Tagesordnungspunkt, der schließlich für den meisten Gesprächsstoff sorgte, war die Vorlage zur Beschaffung eines neuen Lastkraftwagens für den Liebenburger Bauhof, so Barke. Zu schaffen machte den Ausschussmitgliedern offenbar die Tatsache, dass für den Kauf eines Lkw 300.000 Euro vorgesehen sind. Im Haushaltsjahr 2026 sollen dafür 5000 Euro bereitgestellt werden inklusive Verpflichtungsermächtigung über den Rest – 2027 dann 295.000 Euro. Und so forderte die Politik noch einmal eine Kostenaufstellung und stellte die Frage, ob Leasing nicht günstiger wäre. Auch beschäftigte sie der Punkt, ob die Anbauteile des alten Lasters weitergenutzt werden können.

Die Grafik zeigt die mögliche Erweiterungsfläche des Gewerbegebiets. Die schraffierte Fläche will die Gemeinde Liebenburg erwerben.

Die Grafik zeigt die mögliche Erweiterungsfläche des Gewerbegebiets. Die schraffierte Fläche will die Gemeinde Liebenburg erwerben. Foto: Created with Datawrapper

Die Verwaltung begründet den Kauf mit der Tatsache, dass der Lkw des Bauhofes mittlerweile 13 Jahre alt sei. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters und der bisherigen Laufleistung im Kurzstreckenbetrieb würden die Aufwendungen für Reparaturen merklich steigen. Im Jahr 2025 lagen die Kosten dafür bisher bei 11.000 Euro. „Dieser Betrag beinhaltet nur die notwendigen Reparaturen ohne Unterhaltungskosten. Nach Rücksprache mit dem Werkstattleiter sowie dem Bauhofleiter werden aufgrund einer Undichtigkeit des Getriebes und eines nicht ordnungsgemäß laufenden Nebenantriebes weitere Kosten in Höhe von etwa 12.000 Euro an Reparaturkosten fällig“, so die Verwaltung.

Das Budget der Buchungsstelle „Haltung von Fahrzeugen“ sei für das Haushaltsjahr 2024 bereits erhöht worden. Da aktuell von einer Lieferzeit von bis zu zwölf Monaten für einen Lkw ausgegangen werden müsse, würden im nächsten Jahr die Unterhaltungskosten für den Lkw voraussichtlich weiter steigen, was eine erneute Erhöhung des Budgets für das Haushaltsjahr 2026 erfordert, prognostiziert die Verwaltung. Letztlich empfahl der BUNA die Vorlage – aber mit der Bitte um Beantwortung der Rückfragen.

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