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GGM rechnet neue Varianten durch

GZ Plus IconNeubau Kita Hahndorf: Verzögerung von „maximal einem Vierteljahr“

Wie soll der Neubau aussehen? Für die Kita Hahndorf rechnet das Goslarer Gebäudemanagement aktuell neue Varianten durch.

Wie soll der Neubau aussehen? Für die Kita Hahndorf rechnet das Goslarer Gebäudemanagement aktuell neue Varianten durch. Foto: Heine

Nach der Kostenexplosion beim Neubau der Hahndorfer Kindertagesstätte sieht Leiter Oliver Heinrich vom Goslarer Gebäudemanagement gute Chancen fürs Abspecken bei den Finanzen. Eine politische Entscheidung gibt es aber nicht mehr vor der Sommerpause.

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Von Frank Heine
Donnerstag, 19.06.2025, 18:00 Uhr

Hahndorf. Vor den Sommerferien passiert auf alle Fälle nichts mehr: Wie es konkret mit dem Neubau der Kindertagesstätte (Kita) Hahndorf weitergeht, entscheiden die politischen Gremien frühestens ab Ende August. Nach Auskunft von Stadt-Sprecherin Daniela Siegl soll ein Projektfeststellungsbeschluss am 28. August vorliegen, wenn der Fachausschuss für Bildung, Familie und Soziales als zweites Gremium nach dem Hahnenkleer Ortsrat wieder in die Beratungen einsteigt.

Ob dieser Termin gehalten werden kann, vermochte Leiter Oliver Heinrich vom Goslarer Gebäudemanagement (GGM) am Donnerstag nicht zu versprechen. Er kündigte allerdings an, bei einem späteren Eingang in die Gremien parallel alle anderen Planungen so voranzutreiben, dass bis zur Kita-Fertigstellung „maximal ein Vierteljahr“ verloren gehe. Für den Donnerstag war auch eine weitere Planbesprechung mit ersten Ergebnissen fürs weitere Vorgehen angesetzt. Es ging um eine Optimierung des Grundrisses und der Flächen etwa durch Zweifachnutzung, das Prüfen der Bauweise und deren Umsetzung gegebenenfalls in System- oder Modulausführung – und darum, ob mit oder ohne Krippen-Anbau geplant werden soll.

Krippe im zweiten Abschnitt

„Wir rechnen beide Varianten durch“, erklärte Heinrich, würde aber auch zum Festhalten an der Krippe raten. Am Ende obliege der Politik die Entscheidung, was getan werden soll. Klar sei aber in dieser Hinsicht, dass es sich um einen zweiten Bauabschnitt handeln werde. Zuletzt hatte Vorsitzende Donata Prietz für den Kita-Stadtelternrat darauf hingewiesen, die Krippe nicht zur Diskussion zu stellen: „Die Eltern haben sich auf Zusagen verlassen.“ Ansonsten sah Heinrich gute Chancen, bei Bruttogeschoss- und Verkehrsflächen auf niedrigere Zahlen und entsprechend Baukosten zu kommen. „Die Planungen waren da schon sehr großzügig“, räumte Heinrich ein. Es dürfe aber auch nicht in Vergessenheit geraten, dass die neue Kita Hahndorf ein „riesiges Außengelände“ bekomme und auch die Bodenarbeiten nicht zu knapp ausfielen. Es bleibe dabei: Im Vergleich zu anderen Bauten lägen die Quadratmeterpreise nicht ungewöhnlich hoch.

Geprüft werden soll auch, ob mit Holz oder massiv gebaut werde, ob in Modulen wie in Oker oder – ganz neu – in „Triqbriq“-Manier. „Das ist Lego-Bauen mit Holz“, erläutert Heinrich und nennt als ein Referenzprojekt einen Edeka-Markt, der gerade erst im Braunschweiger Vorort Lamme eröffnet hat – man darf gespannt sein.

Dass etwas passiert, bleibt aber unstrittig. „Ein Neubau ist alternativlos“, hatte der zuständige Fachbereichsleiter Sven Busse schon am 22. Mai im Sozialausschuss gesagt. Zuvor hatte die Verwaltungsspitze wie berichtet die weiteren Planungen deshalb gestoppt, weil sich die Kosten plötzlich von 3,76 Millionen auf 7,7 Millionen Euro erhöht hatten. Laut Heinrich sind in der Summe aber – wie politisch gefordert – ein Zehn-Prozent-Polster und Zahlen zur Inflationsentwicklung versehen. Man könne diese auch wieder herausrechnen. Unglücklich seien zudem nicht bauliche Dinge gewesen, der Fehler habe allein in der (zu) späten Kommunikation gelegen.

Fragen zum Architektenvertrag

In dieser Hinsicht ergeben sich Fragezeichen aus einem Architektenvertrag, der als Antwort auf eine FDP-Anfrage nicht öffentlich in Politik und Verwaltung kursiert. Dort werden im März 2023 Netto-Bauwerkskosten von 2,3 Millionen für die Kita Hahndorf vorgegeben. Im Paragraph 7 des Papiers heißt es zudem, dass beide Seiten sich monatlich über den Stand des Projektes und mögliche Risiken für die Einhaltung der Kosten zu unterrichten hätten. „Das ist auch geschehen“, versichert Heinrich, weist aber zugleich auf die verschiedenen Leistungsphasen hin. Erst mit der dritten Stufe seien letztlich detaillierte Berechnungen verlässlich möglich. Und dieser Punkt sei erreicht gewesen, als das GGM das Ergebnis eben auch an die Goslarer Kernverwaltung weitergegeben habe – mit den bekannten Konsequenzen.

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