Wie die abgesoffene Kita Burgstraße schnell gerettet werden soll

Seit dem Sommer ist der Kindergarten in der Burgstraße wegen eines massiven Wasserschadens geschlossen. Foto: Schlegel
Im Sommer musste der Kindergarten Burgstraße wegen eines Wasserschadens geschlossen werden, die Kinder wurden vorübergehend auf andere Einrichtungen verteilt. Die Frage war: Ist das Gebäude noch zu retten? Nun steht fest, wie es weitergehen soll.
Bad Harzburg. Die Kita Burgstraße, schwer geschädigt durch einen Wasserschaden und deshalb seit Sommer geschlossen, wird für 1,5 Millionen Euro saniert. Das, so heißt es seitens der Stadt, sei die schnellste und auch wirtschaftlichste Lösung. Dennoch: Selbst, wenn alles gut geht, wird die Einrichtung nicht vor Ende der Sommerferien 2026 wieder an den Start gehen können.
Kinder ziehen um
Boden unter Wasser: Bad Harzburger Kita muss schließen

In diesem Bereich (hinten links) ist der Wasserschaden entdeckt worden. Foto: Stadt Bad Harzburg
Es stellte sich heraus, dass rund 600 Quadratmeter Fundament betroffen sind, von dieser Größenordnung geht jedenfalls Martin Etscheid erst einmal aus. Mag sein, dass es am Ende noch mehr wird. Problem: Auf dem Fundament stehen die Wände aus einer Holzbalkenkonstruktion auf sogenannten Schwellen, auch die aus Holz. Davon haben einige (wie viele, weiß man noch nicht) ordentlich unter der Feuchtigkeit gelitten und müssen ausgetauscht werden.
Schließung der Burgstraßen-Kita
Wasserschaden: Wo Bad Harzburgs Kinder jetzt unterkommen
Während die Ursache gesucht wurde, musste für die Kinder schnell eine Lösung her. Sie wurden (die GZ berichtete) schon im Sommer auf andere Einrichtungen verteilt, was unkompliziert und im Einvernehmen mit den Eltern über die Bühne gegangen ist, wie Silke Reinhold, Leiterin des Amtes für Personal und Bildungswesen, betont. Dafür hat die Stadt eine Ausnahmegenehmigung, aber eine Dauerlösung ist das nicht.
Baustellen-Übersicht
Bad Harzburger Schulen und Kitas: Wo in den Ferien Neues entsteht
Die Frage war, was soll mit der Kita geschehen? Die Stadt spielte laut Bürgermeister Ralf Abrahms mehrere Möglichkeiten durch, darunter auch den Abriss und Neubau der Kita. Diese Idee hätte zwar „die nachhaltigste und qualitativ hochwertigste Lösung“ geboten, wäre aber mit sechs bis sieben Millionen Euro Kosten die mit Abstand teuerste gewesen. Allein zwei bis drei Millionen Euro hätte das Aufstellen von Containern gekostet, in denen die Kinder für die Dauer des Neubaus hätten untergebracht werden müssen. Wie pädagogisch gut oder schlecht das ist, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.
Die schnellste Lösung
Die Frage sei auch gewesen: Wo sollen die Container hin? Die Kita Burgstraße sei die zentrale Kita für die Innenstadt und das Ostviertel. So viel Platz gibt es da aber nicht. Und dann wäre da auch noch der Zeitfaktor gewesen: Ein Neubau hätte Jahre gedauert. Mit anderen Worten: „Diese Idee war gleich vom Tisch“, so der Bürgermeister.

Die Einrichtung ist weg und eingelagert, das Gebäude kann nun saniert werden. Foto: Stadt Bad Harzburg
Rat stimmt dem Plan zu
So schnell, dass die Stadt eine Eilentscheidung getroffen hat, die auch vom Rat wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Martin Etscheid ist mit der Projektplanung betraut, was unter anderem auch gewährleisten soll, dass die Sanierung finanziell nicht aus dem Ruder läuft. Das, so heißt es vom Bürgermeister und dem Bauamtsleiter, sei in Bad Harzburg ohnehin noch so gut wie nie passiert. Natürlich könne aktuell noch niemand abschätzen, welche Überraschungen sich noch in dem geschädigten Gebäude verstecken, aber ein wenig Puffer wurde einkalkuliert.

Die Schwellen der Wände sind mitunter massiv durch die Feuchtigkeit geschädigt und müssen ausgetauscht werden. Foto: Stadt Bad Harzburg
Es ist Eile geboten
Natürlich wird das Gebäude nun nicht einfach nur eins zu eins repariert, sondern es erfolgt auch eine energetische Sanierung, sofern das bei Arbeiten im Bestand möglich ist. Das ist auch der Grund, aus dem das Projekt mehr kostet, als die vom Versicherungsgutachter errechnete Summe.
Etscheid hat schon einen fertigen Sanierungsplan in der Schublade, und durch die Eilentscheidung wurde auch wertvolle Zeit gespart: Die Arbeiten können ausgeschrieben werden und alsbald starten. Eile ist auch geboten, weil die Ausnahmegenehmigung für die Unterbringung der Kinder in anderen Einrichtungen eigentlich nur bis März läuft. Sie solle aber, so Silke Reinhold, für einen gewissen Zeitraum verlängert werden. Aber das geht halt auch nicht für immer und ewig. Der angepeilte Fertigstellungstermin Ende der Sommerferien passt da aber noch ins Konzept.
Copyright © 2025 Goslarsche Zeitung | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.