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Museumsverband schlägt Alarm

GZ Plus IconHarz: Politik berät Einsparungen im Kreishaushalt

Der Museumsverband Niedersachsen und Bremen sieht das Oberharzer Bergwerksmuseum gefährdet, falls der Landkreis Goslar seinen jährlichen Zuschuss streicht.

Der Museumsverband Niedersachsen und Bremen sieht das Oberharzer Bergwerksmuseum gefährdet, falls der Landkreis Goslar seinen jährlichen Zuschuss streicht. Foto: Neuendorf (Archiv)

Die Verwaltung rechnet für die Haushaltsjahre 2026 bis 2029 mit einem Defizit, das bis zu 140 Millionen Euro umfasst. Noch bevor die Beratungen über eine Sparliste an diesem Dienstag beginnen, gibt es Protest.

Von Oliver Stade Montag, 19.05.2025, 17:00 Uhr

Goslar/Clausthal. Seit längerer Zeit ist bekannt, dass der Landkreis Goslar, wie andere Landkreise ebenfalls, in die roten Zahlen rutscht. Die Verwaltung rechnet für die Haushaltsjahre 2026 bis 2029 mit einem Defizit, das bis zu 140 Millionen Euro umfasst. Noch bevor die Beratungen über eine Sparliste an diesem Dienstag beginnen, gibt es Protest.

Der Museumsverband Niedersachsen und Bremen schlägt aus Sorge um den Bestand des Oberharzer Bergwerksmuseums Alarm. In einer am Montag verbreiteten Mitteilung heißt es: „Die geplante Streichung des Zuschusses würde das Aus für eines der ältesten Technik- und Freilichtmuseen Deutschlands bedeuten.“ Das Museum sei zudem eine „zentrale Kultureinrichtung mit hoher historischer und wirtschaftlicher Bedeutung für den Landkreis und die Region“.

Höhere Kreisumlage

Beim Oberharzer Bergwerksmuseum geht es um einen Betrag von 100.000 Euro jährlich. Insgesamt würde der Landkreis, wenn alle Sparvorschläge verwirklicht würden, den Haushalt um bis zu 6,6 Millionen Euro entlasten. Zudem will er die Kreisumlage erhöhen, die die Städte und Gemeinden zahlen, und so die Einnahmen steigern.

Die Einsparliste ist umfassend. Sie sieht unter anderem Kürzungen von Zuschüssen für die Aids-Hilfe und den Verzicht auf öffentliche Bekanntmachungen in der Goslarschen Zeitung vor. Bereits beschlossen hat der Kreistag den Ausstieg aus der „Allianz für die Region“ für Ende 2026. Auch beim Personalmarketing, beim Katastrophenschutz, bei Sprachkursen für Flüchtlingskinder soll gespart werden. Außerdem sollen beispielsweise die Zuschüsse an den Kreissportbund für Übungsleiter und der Betriebskostenzuschuss für eine Beschneiungsanlage des niedersächsischen Skiverbandes reduziert werden.

Erste Beratung am Dienstag

An diesem Dienstag berät der Ordnungsausschuss erstmals über die Sparliste, die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Kreishaus in Goslar. Am Mittwoch tagt in Bad Harzburg der Ausschuss für Bildung und Kultur in der Oberschule an der Deilich in Bad Harzburg. Weitere Ausschüsse folgen, bevor der Kreistag am 30. Juni über die Sparvorschläge entscheidet.

Für den Museumsverband steht fest, dass die Einrichtung in Zellerfeld akut gefährdet ist, wenn die Landkreis-Unterstützung entfällt: „Die Streichung der Förderung würde dem Haus ein Drittel seiner finanziellen Basis entziehen und damit den Betrieb des Museums infrage stellen.“

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