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Fünf Millionen Euro Defizit

GZ Plus IconSeesen hat viel vor: Neubauten, Sanierungen und „Sehusa Park“

In diesem Jahr soll der Planungsprozess für die Sanierung der Sehusa-Wasserwelt abgewickelt werden.

In diesem Jahr soll der Planungsprozess für die Sanierung der Sehusa-Wasserwelt abgewickelt werden. Foto: Neddermeier (Archiv)

Der Rat der Stadt Seesen hat den Haushalt mit einem Minus in Höhe von fünf Millionen Euro beschlossen. Darin enthalten ist der Neubau des Feuerwehrhauses auf dem Schützenplatz. Diskussionen gab es zu der Finanzierung der Wasserwelt-Sanierung.

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Von Ronja Heinemann
Dienstag, 14.01.2025, 14:00 Uhr

Seesen. Einen Fehlbetrag in Höhe von fünf Millionen Euro weist der Ergebnishaushalt 2025 der Stadt Seesen auf. Zwar sind die Erträge um knapp 1,3 Prozent gestiegen, doch auch die Aufwendungen sind um 2,3 Prozent höher als im Vorjahr. Noch verfüge die Stadt, wie es auch in Langelsheim der Fall ist, über genügend Rücklagen, um dieses Millionen-Minus auszugleichen. Doch wenn die Aufwendungen weiter höher ausfallen, als die Erträge, stellt sich die Frage, wie lange das noch so sein wird. Mehrausgaben ergeben sich unter anderem durch die Kreisumlage, die im Vergleich zum Vorjahr mit einem deutlich erhöhten Ansatz eingeplant wird: Fast 500.000 Euro Mehrausgaben sind im Haushalt eingestellt. Massive Mehrkosten ergeben sich durch die steigenden Kosten, der Inflation und den höheren Energiepreisen. Drastisch gespart werden kann aber nicht, denn die Stadt hat viel vor.

Dazu gehört unter anderem der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Seesen auf dem Schützenplatz. Dieser ist für das laufende Jahr mit sechs Millionen Euro veranschlagt beziffert. In dieser Woche, so Bürgermeister Erik Homann, treffe sich die Lenkungsgruppe. Für 2026 plane die Stadt mit weiteren 8,5 Millionen Euro für den Bau. Für die Feuerwehren Seesen, Rhüden, Engelade und Kirchberg sollen neue Fahrzeuge gekauft werden, die schon mehr als 300.000 Euro kosten. In den Ausbau der Ganztagsbeschulung steckt die Stadt mehr als 800.000 Euro. Saniert werden sollen zudem der Baubetriebshof, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, so Homann, und der Bahnhofsvorplatz.

Konzept Sehusa-Park

Für die Umsetzung des Destinationskonzepts Sehusa-Park sieht die Stadt Seesen 300.000 Euro vor. Beschlossen wurde die Ausarbeitung des Konzepts vor knapp vier Jahren. Zum Beispiel im touristischen Bereich sollen darin Konzepte entwickelt und Projekte umgesetzt werden, um den Standort Seesen zu stärken und für alle attraktiver zu machen. In diesem Zuge soll der Park der Generationen attraktiver werden. Er soll zu einem „Erlebnispark“ umgestaltet werden, der touristisch vermarktbar ist und neben einer hohen Aufenthaltsqualität auch ein abwechslungsreiches Angebot für Kinder und Jugendliche bietet. Entstehen soll ein Basketballkorb mit befestigter Spielfläche, jugendgerechte Sitzmöbel und eine überdachte Sitzmöglichkeit. Auch die Aufenthaltsqualität im Park für Senioren, Familien und Jugendliche will die Stadt stärken. Homann ist dabei wichtig, dass er für alle Nutzer ansprechend ist. Mehr Angebote sollen entstehen, aber die Anlieger nicht gestört werden.

Deshalb sei es wichtig, auf die richtige Platzierung zu achten. Der Skaterplatz soll deshalb verlegt werden. Jedoch muss der Minigolfplatz eventuell weichen, nach aktueller Planung. Feststehen würde dies aber noch nicht. Im Haushalt sind auch die Kosten in Höhe von zehn Millionen Euro für die Sanierung der Sehusa-Wasserwelt enthalten. Besprochen wurde in Seesen auch schon ein Komplett-Neubau. Doch dieser sei einfach zu teuer. Eine umfassende Sanierung in mehreren Stufen soll erfolgen. Im ersten Schritt solle der Hauptbereich um das 25-Meter-Becken saniert werden. Das Dringendste werde als Erstes angefasst, dazu gehöre die Technik mit der Elektrik, dem Heizungssystem und den Pumpen. Noch ist alles im grünen Bereich, was die Statik und das Fundament anbelange, doch das könne sich in den kommenden Jahren ändern.

Diskussion im Rat

Bei der Bereitstellung von Mitteln für die Sanierung habe es in der vergangenen Ratssitzung noch einige Diskussionen gegeben. Die zehn Millionen Euro für die Sanierung sollen als Eigenkapitalerhöhung der Wirtschaftsbetriebe Stadt Seesen/Harz GmbH Tochter zur Verfügung gestellt werden. Außerdem kommen weitere zwei Millionen Euro für den laufenden Betrieb dazu. Die SPD schlug in der Sitzung vor, diese zwei Millionen Euro und zunächst drei Millionen Euro für die Sanierung im Haushalt 2025 zur Verfügung zu stellen. Die Begründung war, dass diese Summe zunächst ausreichen würde, um alles auf den Weg zu bringen. Homann betont dazu, dass es für die zehn Millionen Euro die Ausgabeermächtigung gebe, aber ja nicht alles auf einmal ausgegeben werden müsste. „Es soll nicht am Finanziellen scheitern“, sagt der Verwaltungschef. Nach einer Sitzungsunterbrechung stimmten sie dem Vorschlag, die zehn Millionen Euro einzuplanen, zu – mit einem Sperrvermerk.

Erst nach erneuter Zustimmung durch den Rat können die Gelder fließen. Die Arbeiten können in diesem Jahr noch nicht beginnen, da zunächst der Planungsprozess abgewickelt werden müsse. Ein ausführlicher Fragenkatalog der GZ zur Sanierung der Sehusa-Wasserwelt liegt Geschäftsführerin Kathrin Pahl bereits vor und soll laut Pahl im Februar beantwortet werden, da die internen Planungen noch nicht abgeschlossen sind. Bürgermeister Homann zeigt sich froh, dass die Stadt Seesen trotz der finanziell schwierigen Situation diese großen Investitionen tätigen könne. Besonders die Sanierung der Wasserwelt auf den Weg zu bringen, hält er zum jetzigen Zeitpunkt für sehr sinnvoll. Schade fände er aber, dass der Rat beschlossen hat, keine weiteren Gewerbeflächen an der Triftstraße zu erwerben. Dafür waren 1,3 Millionen Euro vorgesehen.

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