Bad Harzburg: Dieser Halloween-Horror lockt die Massen
Keller des Grauens: Der Jugendtreff wird an Halloween zu einem Haus voller Horrorszenerien. Foto: Exner
Särge, Spinnen, 18 Live-Erschrecker und schreiende Besucher: Im Bad Harzburger Jugendtreff reift gerade eine Halloween-Tradition, die an einem anderen Ort in der Stadt bereits seit Jahren gelebt wird.
Bad Harzburg. Lichter flackern auf. Ein paar Meter weiter poltert es. Da! Ein offener Sarg! Lieber kurz stehen bleiben. Einmal umschauen, durchatmen. Dann langsam weiter. Schritt für Schritt, in leicht geducktem Gang. Hinter jeder Ecke könnte schließlich jemand lauern, könnte urplötzlich irgendjemand oder irgendetwas hervorspringen.
Echter Nervenkitzel für alle Zartbesaiteten, ein großer Spaß für alle Horrorfans, für den Anika Thies und Oliver Corvo Torres vom Horrorhaus Göttingerode und das Team des Bad Harzburger Jugendtreffs da am Halloweenfreitag gesorgt hatten.
Wie im Film „The Ring“ kommt auch im Jugendtreff ein Mädchen aus dem Fernseher gekrochen – eines von insgesamt 18 Darstellern. Foto: Exner

Vor dem Treff bildet sich eine lange Schlange. Hunderte Gruselfans verschiedenen Alters wollen dabei sein. Foto: Exner
Dieser Aufwand war bereits bei der Premiere im vergangene Jahr honoriert worden, als mehr als 500 Besucher an Halloween in die Gestütstraße pilgerten. Auch diesmal hatte sich vor dem Gebäude wieder eine lange Schlange gebildet. Erneut dürften es mehrere Hundert Besucher verschiedensten Alters gewesen sein, die den Abend über kamen. Viele von ihnen hatten sich selbst verkleidet. Die Wartezeit konnten sich die Besucher draußen mit einem Getränk des Treff-Teams oder einem Knoblauch-Baguette des Bad Harzburger Standbetreibers Stefan Hauser vertreiben.
Zum Tanz zwischen den Grabsteinen
Das Horrorhaus im Treff könnte zu einer echten Tradition an Halloween reifen. Andernorts in Bad Harzburg begeht man das Gruselfest schon seit Jahren intensiv, von Mal zu Mal nimmt der Andrang dort laut den Anwohnern sogar zu: Im Ortsteil Westerode begaben sich kleine Geister, Hexen und Vampire bereits am frühen Freitagnachmittag auf Süßigkeitenjagd. Selbst verkleidete Vierbeiner, seien es Ponys oder Hunde, schlossen sich dem bunten Treiben an. Auch die Vielfalt der einzelnen Kostüme beeindruckte: Von Donald Trump über Super Mario bis hin zu Tabaluga oder auch gruselige Gestalten mit fehlenden Gliedmaßen war alles vertreten.
Schaurig-kreativ und abwechslungsreich sind die Kostüme, wie hier in Westerode. Foto: Ahäuser

Nichts für Zartbesaitete: Zum Gruselfest liegen auch schon einmal „Leichen“ auf den Einfahrten. Foto: Ahäuser
Auch die alljährliche Lichtshow von Jona Grundkötter und Adrian Ahäuser in der Straße Im Kirchenfelde sorgte erneut für Begeisterung. Mit dabei waren in diesem Jahr zwei neue Lichtshows: „Firestarter“ von The Prodigy sowie „The Little Man Who Wasn‘t There“. Die beiden jungen Bad Harzburger, die unter dem Namen „Creative Illumination“ agieren, haben eigens eine Internetseite eingerichtet, auf der die Besucher abstimmen können, welche Show als nächstes laufen soll. Da setzte sich „Ghostbusters“ durch. Auch zum Tanz animierten die Shows, sodass einige Kinder mit einem breiten Lächeln zwischen den leuchtenden Grabsteinen
umherwirbelten.
Wer jedoch den Nervenkitzel steigern wollte, der war bei der „Geisterbahn“ im Carport der Familie Hase richtig. Hier erwartete die Besucher ein spannender Rundgang, geschmückt durch Särge, Spinnennetz und schaurige Gestalten. „Bei dem ganzen Equipment geht dann schon mal der halbe Dachboden für drauf“, wurde schmunzelnd berichtet.
Zahlreiche Bad Harzburger haben an Halloween ihre Vorgärten geschmückt. Foto: Ahäuser
Zufrieden zeigte sich auch der 1. Vorsitzende des Dorfvereins Westerode, Kilian Peters. Die gestiegene Besucherzahl habe sich auch bei den Verkäufen von Speisen widergespiegelt: Innerhalb kürzester Zeit seien 15 Kilogramm Pommes sowie 320 Bratwürste vergriffen gewesen, sodass der Verein einige
Spenden für die zukünftige Arbeit sammeln konnte.
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