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Halloween steht vor der Tür

GZ Plus IconSo wird aus einem fröhlichen Jugendtreff ein Ort des Grauens

Gruppenbild mit Horrorclown: Anika Thies und Oliver Corvo Torres im Reigen ihrer 30 Geisterpuppen.

Gruppenbild mit Horrorclown: Anika Thies und Oliver Corvo Torres im Reigen ihrer 30 Geisterpuppen. Foto: Schlegel

Im Jugendtreff wird gesägt, gehämmert und dekoriert: Zu Halloween verwandelt sich das Gemäuer in eine Geisterbahn. Die GZ hat geschaut, wie viel Arbeit, Fantasie, Genie und Wahnsinn dahintersteckt, und welcher Horror die Besucher erwartet.

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Von Holger Schlegel
Mittwoch, 29.10.2025, 09:00 Uhr

Bad Harzburg. Im Jugendtreff wird das ganze Jahr über gespielt, gebastelt, es wird geplaudert und auch die Bildung kommt nicht zu kurz. Aber am Freitag, 31. Oktober, wird das altehrwürdige Gemäuer im Schatten des Bündheimer Schlosses zu einem Ort des Grauens. Halloween steht vor der Tür, da wird der Treff zur Geisterbahn. Die GZ hat geschaut, wie das geht. Und wie bekloppt man sein muss, sich solch eine Arbeit für fünf Stunden Horror aufzuhalsen.

Hat da jemand zu lange auf dem Klo gesessen? Nein, die Oldie-Toilette ist derzeit ein Geister-Lager.

Hat da jemand zu lange auf dem Klo gesessen? Nein, die Oldie-Toilette ist derzeit ein Geister-Lager. Foto: Schlegel

Die Halloween-Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Jugendförderung und dem Horrorhaus Göttingerode. Dort oben auf dem Berg hatten Anika Thies und Oliver Corvo Torres seit einigen Jahren Hof und Garten zu Halloween mit allerlei Gruselei ausgestattet.

Dann reichte aber der Platz nicht mehr, und im Jugendtreff wurde im vergangenen Jahr erstmals ein Gebäude samt engagiertem Team gefunden, das dem Haunted House eine neue Bleibe bot.

Gruselpuppen gibt es derzeit in jeder Ecke des Jugendtreffs.

Gruselpuppen gibt es derzeit in jeder Ecke des Jugendtreffs. Foto: Schlegel

Als der Treff im vergangenen Jahr erstmals zur Geisterbahn umgebaut wurde, kamen 500 Besucher. Ein großer Erfolg. Keine Frage: In diesem Jahr sollen es noch mehr werden. Das Haunted-House-Team und die fleißigen Geister aus dem Jugendtreff um Allround-Handwerker Gero Laube legen sich deshalb bereits seit Dienstag ins Zeug, um den Treff in eine Geisterbahn umzuwandeln.

Am Anfang steht ein Plan

Aber was braucht es dazu? Einen Plan, was wo steht und wie alles präsentiert wird. Der ist schon lange fertig. Dann natürlich Geister. Und zwar viele. Und richtig gruselige. Die gibt es in Göttingerode in Massen, zumindest im Haus von Anika Thies und Oliver Corvo Torres. Inzwischen haben die beiden rund 30 Figuren gesammelt – teils animiert, alle mit Namen. Selbst Schwiegermutter Silke ist als Hexe dabei. Und ja: Das weiß sie.

Wo gibt es die Geister?

Wo man die ganzen Geister herbekommt? Das Göttingeröder Paar kauft sie ein. Sogar bis nach Bremen geht es, um wieder einen besonders fürchterlichen Gruselclown zu bekommen.

Gero Laube (r.) und Florian Hinz machen aus dem Jugendtreff mit Latten und Lacken eine Geisterbahn.

Gero Laube (r.) und Florian Hinz machen aus dem Jugendtreff mit Latten und Lacken eine Geisterbahn. Foto: Schlegel

Die Figuren warten momentan noch in der Garage des Treffs auf ihren Einsatz in der Geisterbahn, die aus Dachlatten, Tüchern und Folien im ganzen Jugendtreff zusammengeschraubt wird. Dazu kommen dann Kulissen, auch die vom Haunted House und Gero Laube gebaut. Der hat übrigens mittlerweile auch noch eigene Horrorfiguren zum Leben erweckt.
Nicht jeder Teddybär ist niedlich.

Nicht jeder Teddybär ist niedlich. Foto: Schlegel

„Wege bauen, Licht- und Tontechnik einrichten, Figuren platzieren“, das ist das, was aktuell im Treff ansteht. Da ist bis Freitag noch einiges zu tun.
Gero Laube legt letzte Hand an seine selbstgebauten Geister.

Gero Laube legt letzte Hand an seine selbstgebauten Geister. Foto: Schlegel

Zumal nebenbei der reguläre Treffbetrieb weitergeht. Halt nur zwischen gruseligen Gestalten. Ist das denn nun wirklich völlig bekloppt? Gero Laube hat da eine ganz klare Antwort: „Das ist ja das Lustige.“

Was wird Freitag geboten?

Am Freitag, dem Halloween-Tag, wird dann die Geisterbahn um 16 Uhr für die jüngsten Besucher geöffnet, ab 18 Uhr dann für die älteren. Da werden dann auch „Live-Erschrecker“ mit dabei sein, Menschen, die sich verkleiden und für noch mehr Angst und Schrecken sorgen. Auch da kann sich das Haunted-House-Duo mittlerweile auf eine große Helferschar verlassen. Vor dem Treff wird es einen kleinen Jahrmarkt geben. Passend zum diesjährigen Thema: „Horror-Zirkus“.

Die Getränke und das Essen kosten Geld, aber ansonsten ist der Besuch des Jugend-Treff-Gruselhauses kostenlos. Das soll auch so bleiben. Wobei Stadtjugendpfleger Florian Hinz für die Zukunft einen Plan hat: Es wäre schön, wenn sich in kommenden Jahren auch Jugendliche an dem Haunted House beteiligen würden. Beim Planen, beim Figuren basteln, beim Aufbau. Sie müssen keine großen handwerklichen Fähigkeiten haben. Nur Fantasie. Und wenn sie auch noch ein wenig verrückt sind, wie die Haunted-House-Leute und Gero Laube, dann kann das auch nicht schaden.

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