Amalia Saupe (19) aus Goslar trainiert ein Mädchenteam in Afrika
Mittendrin, nicht nur dabei: Amalia Saupe hat sichtlich Spaß mit ihren Schützlingen in Sambia. Foto: Privat
Seit zwei Monaten betreut Amalia Saupe (19) aus Hahndorf in Sambia Schulkinder im Sportunterricht sowie ein Fußball-Mädchenteam. Was sie bisher erlebt hat.

Gut behütet: Wozu sich die Hilfsmittel fürs Training nicht alles gebrauchen lassen. Foto: Privat

Pause am Wasser: Livingstone liegt am Sambesi etwa acht Kilometer nördlich der Victoria Falls und rund 900 Meter über dem Meeresspiegel. Foto: Privat
19-Jährige für ein Jahr in Sambia
Die Hahndorferin Amalia Saupe trainiert ein Mädchenteam in Afrika
Herzliche Aufnahme in Livingstone
Unsere ersten Tage verbrachten wir in einer Unterkunft in Livingstone. Schon da haben wir die Offenheit der Menschen erlebt. Die Nachbarskinder kamen auf uns zu, nahmen uns an die Hand und führten uns herum, als wären wir schon lange Teil ihrer Gemeinschaft. Wir wurden in Gespräche verwickelt, haben viel gelacht und wurden sogar spontan zur Kirche mitgenommen. Diese Herzlichkeit begegnet uns bis heute täglich.
Schmeckt: Das erste selbst gemachte Nshima besteht den Geschmackstest. Foto: Privat

Das Hauptgericht in Sambia: Nshima ist ein fester Maisbrei, der mit den Händen gegessen wird. Dazu gibt es Beilagen wie Pumpkin Leaves (gekochte Kürbisblätter). Foto: Privat

Wasser kommt nicht frei Haus: Mitstreiter Marc füllt das begehrte Nass am Brunnen ab. Foto: Privat
Kein fließendes Wasser
Mukuni hat etwa 8000 Einwohner und ist trotzdem sehr übersichtlich. Der Fußballplatz liegt drei Minuten entfernt, die Grundschule gleich um die Ecke, und zum Markt laufen wir etwa 15 Minuten. Was am Anfang wirklich ungewohnt war: Wir haben kein fließendes Wasser. Jeden Tag holen wir es mit Kanistern an einer Wasserstelle etwa 100 Meter von unserem Haus entfernt. Aber mittlerweile hat man sich dran gewöhnt, und es lebt sich damit gar nicht mal so schlecht. Wäsche waschen muss man auch per Hand. Die Frauen und Kinder im Dorf haben uns gezeigt, wie man richtig wäscht. Und selbst jetzt noch helfen uns die Kids sehr gerne. Woran man noch einmal merkt, wie herzlich alle hier sind. Es ist wie eine große Familie, in der jeder jedem hilft – egal, womit.
Die Mannschaft: CvD-Abiturientin Amalia Saupe (rechts hinten), die sonst in der Bezirksliga für den SV Hahndorf als Spielerin aufläuft, trainiert ein Mädchenteam. Foto: Privat
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Erster Sieg im ersten Spiel
Außerdem trainiere ich eine Mädchenfußballmannschaft mit Spielerinnen zwischen 12 und 19 Jahren jeden Tag von 16.15 bis 18 Uhr. Die Altersunterschiede spielen kaum eine Rolle – alle unterstützen sich gegenseitig und haben einfach Spaß am Spiel. Am Anfang war die Rolle als Trainerin ungewohnt, weil ich selbst eigentlich Spielerin bin. Aber inzwischen wachsen wir gemeinsam hinein. Und es trägt Früchte: Unser erstes Ligaspiel haben wir 3:1 gewonnen. Das hat uns als Team sehr zusammengebracht – und, wer weiß, vielleicht reicht es ja wirklich für die Meisterschaft am Ende der Saison. Zehn Teams sind in der Liga, und die Saison geht bis Anfang Mai.AMALIA SAUPE
Amalia Saupe ist 19 Jahre alt, kommt aus Hahndorf, hat Ende Juni ihr Abitur am Goslarer CvD-Gymnasium bestanden und betreut in Sambia seit Anfang September an der Nukumi Primary School und der Muchinga Primary School in der Nähe von Livingstone Grundschulkinder im Sportunterricht sowie eine Fußball-Mädchenmannschaft.
Zusammen mit Mitstreiter Mark aus Berlin lebt sie in einem kleinen Dorf in einer Zweier-WG. Kennengelernt haben sich beide im August in einem Vorbereitungsseminar in Clausthal-Zellerfeld. Sie sind erst der zweite Freiwilligen-Trupp am Standort und möchten die Arbeit ihrer Vorgänger gut weiterführen.
Das Jahr in Sambia bestreiten sie unter Regie des Freiwilligendienstes „Weltwärts“, den es seit 2008 gibt und der in dieser Region am Göttinger Sportverein ASC angedockt ist. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gewährt finanzielle Förderung und staatliche Absicherung.
Den GZ-Lesern berichtet Amalia Saupe in unregelmäßigen Abständen, wie ihr Leben und Alltag weit weg von Zuhause verläuft. Was sie bewegt. Was sie erlebt. Und was sie beeindruckt. fh
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