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Aufbau rund um den Marktplatz

GZ Plus IconDer Goslarer Weihnachtsmarkt hält an Totensonntag kurz den Atem an

Weihnachtlich geschmückte Holzzäune umgeben ein blaues Iglu und blaue Eisskulpturen in Goslar mit Fachwerkhäusern und Kirchturm.

Am Sonntag ist auf dem Weihnachtsmarkt eine himmlische Ruhe. Foto: Sowa

Hinter den fast fertigen Kulissen des Goslarer Weihnachtsmarkts stecken mehr als Glühwein und Lichter. Was gibt es ab Mittwoch dort alles zu erleben?

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Von Sebastian Sowa
Montag, 24.11.2025, 04:00 Uhr

Goslar. Stille lag am Totensonntag über dem Marktplatz und dem Schuhhof. Noch am Vortag hatten Händler und Helfer geschäftig geschraubt, gehämmert und dekoriert, um dem Weihnachtsmarkt den letzten Schliff zu geben – doch nun wirkte das nahezu fertig aufgebaute Budendorf wie eingefroren im Moment des Innehaltens. Nur wenige Tage trennen diese friedvolle Ruhe vom vorweihnachtlichen Glanz und Stimmengewirr, das ab Mittwoch, 26. November, den Platz erfüllen wird.

Beleuchtetes Riesenrad mit geschlossenen Gondeln auf einem Platz vor Fachwerkhäusern bei Nacht.

Noch nicht illuminiert, sieht aber trotzdem schön aus: das Riesenrad. Foto: Sowa

Sehr gute Buchungslage

„Wir sind bereit und gut aufgestellt – bisher lief alles Hand in Hand“, sagt Marina Vetter, Geschäftsführerin der Goslar-Marketing-Gesellschaft. „Viele Menschen möchten die Adventszeit bei uns verbringen, und das freut uns sehr. Goslar ist momentan schon sehr gut gebucht, dass es bis zum 30. Dezember etwas knifflig werden kann, noch ein freies Zimmer zu finden – vor allem an den Wochenenden. Diese Resonanz zeigt, wie groß die Vorfreude auf unseren Weihnachtsmarkt ist.“

Der große Startschuss ist nicht mehr fern. Der Weihnachtsmarkt ist so gut wie vollständig aufgebaut, und auch der beliebte Weihnachtswald nimmt bereits Gestalt an – am Montag wird lediglich noch die Schicht Holzhackschnitzel eingebracht, die den Wald so heimelig macht.

Elektriker Peter Hülsmann prüft die Stromleitungen beim Baum der Hilfe.

Elektriker Peter Hülsmann prüft die Stromleitungen beim Baum der Hilfe. Foto: Sowa

Strom und Technik laufen

Sämtliche Buden stehen an ihren Plätzen und sind eingeräumt, das Riesenrad dreht sich bereitwillig zur Probe, und auch die Kindereisenbahn ist abfahrbereit. Strom und Technik laufen, die Zapfanlagen sind einsatzbereit – kurz: Goslar steht in den Startlöchern für eine stimmungsvolle Adventszeit.

Zwischen die vertrauten Hütten mischen sich in diesem Jahr auch einige neue Entdeckungen. Wer über den Platz schlendert, sieht schon jetzt, wie in einer kleinen Schaubrennerei die ersten Geräte glänzen – dort werden bald täglich feine Tropfen entstehen, und Besucher können sogar ihren eigenen Gin komponieren.

Bei einem Rundgang am Samstag duftet es am historischen Rathaus nach frisch gemahlenen Bohnen: Das kleinste Kaffeehaus auf dem Marktplatz richtet sich ein und verspricht gemütliche Pausen im vorweihnachtlichen Trubel. Für neugierige Hände und kreative Köpfe gibt es fantasievoll gestaltete Holzpuzzles. Und unweit davon liegen die ersten handgefertigten Weihnachtssterne bereit, die später in den Fenstern der Gäste leuchten sollen.

Die Caipi-Hütte am Marktplatz wird eingeräumt.

Die Caipi-Hütte am Marktplatz wird eingeräumt. Foto: Sowa

Gewohnte Öffnungszeiten

Wer seinen Besuch planen möchte, hat dafür an fast allen Tagen viel Zeit: Der Weihnachtsmarkt öffnet von Montag bis Sonntag jeweils von 11 bis 20 Uhr, während im Weihnachtswald noch bis 22 Uhr die Buden öffnen.

An Heiligabend bleibt es besinnlich – dann sind die Buden von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Am 25. und 26. Dezember lädt der Markt jeweils von 12 bis 19 Uhr zu einem Spaziergang nach dem Festessen ein. Am letzten Markttag am 30. Dezember ist von 11 bis 18 Uhr Betrieb.
Weihnachtsmannfigur in rotem Kostüm, eingewickelt in transparente Folie, steht an der Marktkirche mit weiteren Kisten und Werkzeugen.

Der Weihnachtsmarkt beginnt am Mittwoch, die Händler haben ihre Waren bereits eingeräumt. Foto: Sowa

Die Gemeinschaft wächst

Zum Schluss hebt Marina Vetter noch etwas hervor, das sich nicht auf Baufortschritt oder Technik zurückführen lässt: das Miteinander. „Man spürt deutlich, dass hier wieder ein echtes Gemeinschaftsgefühl entsteht“, sagt sie. Beschicker, Dienstleister, Helfer – viele packen selbstverständlich mit an, wo gerade eine Hand fehlt.

Diese Haltung, so Vetter, sei einer der Gründe, weshalb der Weihnachtsmarkt Jahr für Jahr zu einem so besonderen Erlebnis werde: „Gerade in diesen herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie viel möglich ist, wenn wir zusammenhalten. Man sieht es nicht nur, sondern spürt es auf dem Platz – und genau dadurch entsteht unser Weihnachtszauber.“

Weihnachtsmarkt mit leerem Karussell, geschmückten Tannenbäumen und aufgestapelten Stühlen auf Kopfsteinpflaster.

Am Samstag herrscht reges Treiben auf dem Weihnachtsmarkt, die Buden werden eingeräumt. Foto: Sowa

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