Von Spielzeug bis Technik: Das wird in Goslar gekauft

Nur noch wenige Tage bis zum Heiligen Abend. In der Goslarer Innenstadt herrscht geschäftiges Treiben: Die letzten Weihnachtsgeschenke werden besorgt, der Weihnachtsmarkt zieht zahlreiche Besucher an und auch in den Geschäften läuft das Geschäft auf Hochtouren. Doch nicht nur in der Altstadt, auch in den Gewerbegebieten zeigt sich: Die Goslarer sind kurz vor den Feiertagen noch einmal in Kauflaune. Was landet in diesem Jahr unter den Weihnachtsbäumen? Eine Nachfrage bei Händlern aus verschiedenen Branchen gibt Aufschluss. Im Kinderspielzeug-Geschäft Vedes kann sich Inhaber Tyark Breustedt derzeit nicht beklagen. „Vor allem klassische Brett- und Kartenspiele laufen sehr gut“, berichtet er. Auch zeitlose Spielzeuge wie Arztkoffer oder Kaufmannsläden würden in diesem Jahr definitiv häufig unter den Weihnachtsbäumen zu finden sein. Für ihn sei dies aktuell die stärkste Umsatzzeit des Jahres. „Richtig voll wird es jetzt noch einmal am Montag und Dienstag. Da werden sich mein Team und ich kaum retten können“, sagt Breustedt. Auch am Heiligabend bis 13 Uhr rechne er mit vielen Kurzentschlossenen – darunter zahlreiche Heimkehrer, die die Weihnachtszeit bei ihren Familien in Goslar verbringen möchten.

Bademäntel und Dessous

Etwas verhaltener fällt die Bilanz bei Cornelia Greb vom Modegeschäft Holzberg aus. Das Hauptgeschäft zur Weihnachtszeit habe bei ihr bereits im November stattgefunden. In den letzten Tagen sei es eher ruhig gewesen, und daran werde sich in den verbleibenden Tagen wohl kaum noch etwas ändern. Gefragt seien vor allem Gutscheine, Bademäntel, Badeanzüge, aber auch Nachtwäsche und Dessous. „Ab und an kommen auch Männer, die ihre Frauen überraschen wollen“, erzählt Greb schmunzelnd. Viele wüssten erstaunlich genau, was sie suchten. „Wenn wir aber merken, jemand hat so gar keine Ahnung, raten wir doch eher zum Gutschein“, ergänzt sie mit einem Augenzwinkern.

Handys, Konsolen und eine Überraschung

Mit einem starken Endspurt rechnet dagegen Frank Schmidt, Geschäftsführer des Media Markts. Er erwartet vor allem Montag, Dienstag und Mittwoch einen rappelvollen Markt. „Die Renner sind natürlich Klassiker wie Handys, Spielkonsolen und – für den etwas größeren Geldbeutel – auch mal ein großer Flachbildfernseher“, sagt Schmidt. Bei den Kindern sei weiterhin Lego sehr beliebt und werde am 24. Dezember für strahlende Augen sorgen. Eine Überraschung hält Schmidt ebenfalls bereit: „Total gefragt sind momentan Heißluftfritteusen. Da merken wir gerade einen richtig starken Absatz.“ Ob diese Geräte tatsächlich als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum landen oder eher für den Eigengebrauch gedacht sind, lasse sich nicht sicher sagen – verkauft würden sie derzeit jedenfalls ausgesprochen gut.

Im Sportgeschäft Deckert ist die Situation eine andere. „Wir sind nicht der klassische Geschenkeladen“, sagt Inhaber Dirk Schneevoigt. Von den Adventssamstagen profitiere sein Geschäft kaum. Ein voller Weihnachtsmarkt sei für ihn sogar eher kontraproduktiv. Was müsse also passieren, damit die Kunden in Scharen kommen? „Ganz klar: Schnee und niedrige Temperaturen“, sagt Schneevoigt. Dann würden Outdoorbekleidung, Stiefel und Winterschuhe stark nachgefragt. Bleibt das Winterwetter aus, bleibe auch der große Ansturm aus.

Fitzek und Dan Brown

Die Buchhandlung Böhnert dagegen spürt den nahenden Heiligabend. Inhaberin Bettina Warnecke verrät, welche Titel derzeit besonders gefragt sind. Ganz oben auf der Liste stehen der neue Thriller von Sebastian Fitzek, „Der Nachbar“, sowie Dan Browns „The Secret of Secrets“. Darüber hinaus gehe auch lokale Literatur sehr gut – etwa ein Buch über den Goslarer Dom. Wie viele ihrer Kollegen rechnet auch Warnecke in den letzten Tagen vor Weihnachten noch mit einem deutlichen Kundenansturm.

Eines zeigt sich bei allen Gesprächen deutlich: Der Weihnachtsendspurt läuft – mal früher, mal später, mal wetterabhängig. Doch egal, ob Spielzeug, Technik, Bücher oder Gutscheine: Die Goslarer setzen auch in diesem Jahr auf bewährte Klassiker und persönliche Geschenke. Und spätestens am Heiligabend dürften die Einkaufstüten dann gegen Kerzenschein, Tannenduft und festliche Ruhe eingetauscht werden.