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Nach dem Heiligabend-Feuer

GZ Plus IconSo geht es mit der Brandruine in der Clausthaler Schulstraße weiter

Mitten in der Nacht rücken die Einsatzkräfte aus.

Mitten in der Nacht rücken die Einsatzkräfte aus. Foto: Neuendorf/Archiv

Seit Monaten liegt die Brandruine in der Schulstraße in Clausthal-Zellerfeld brach, nachdem das Haus Heiligabend 2024 dem Feuer zum Opfer gefallen war. Der Landkreis Goslar erklärt jetzt das Vorgehen.

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Von Sören Skuza
Dienstag, 30.09.2025, 04:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. In der Nacht zu Heiligabend im vergangenen Jahr musste die Clausthal-Zellerfelder Feuerwehr wie berichtet in die Schulstraße ausrücken und eine brennende Doppelhaushälfte löschen. Dabei verhinderte sie das Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus. Seitdem liegt die Brandruine brach. Wie geht es da weiter?

Schon in der jüngsten Ratssitzung hatte die Glück-Auf-Gruppe eigentlich einen Antrag eingebracht, nach der Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) beim Landkreis Goslar um „das schnellstmögliche Verfahren zum Abriss“ der Brandruine einzuleiten. Nachdem die Rathaus-Chefin berichtet hatte, das sei bereits in Gang, zog die Gruppe ihren Antrag zurück und es kam entsprechend nicht zur Abstimmung.

Aktuell ist die Brandruine noch immer abgesperrt.

Aktuell ist die Brandruine noch immer abgesperrt. Foto: Neuendorf

Gutachten in Prüfung

„Der Landkreis Goslar hat im Rahmen der Ersatzvornahme ein Standsicherheitsgutachten in Auftrag gegeben, das gegenwärtig intern geprüft wird“, berichtet der Goslarer Landkreissprecher Maximilian Strache auf GZ-Anfrage. „Ersatzvornahme“ heißt: Eigentlich hätte die Eigentümerin tätig werden müssen, der Landkreis ist aber auf eigene Kosten tätig geworden, und kann diese später von der Eigentümerin zurückholen.

Nach dem Löschen versperren die Einsatzkräfte den Zugang zum Haus.

Nach dem Löschen versperren die Einsatzkräfte den Zugang zum Haus. Foto: Neuendorf/Archiv

„Ob und zu welchem Zeitpunkt ein Abriss erforderlich ist“, erläutert Strache weiter, werde nach Abschluss der Prüfung entschieden. „Hierzu wird zunächst die Eigentümerin aufgefordert, die notwendigen Arbeiten durchzuführen. Für den Fall, dass die Eigentümerin nicht handelt, wird über Zwangsmittel, wie zum Beispiel Zwangsgelder und gegebenenfalls Ersatzvornahme entschieden.“

Um mögliche Gefahren zu vermeiden und das Grundstück zu sichern, erfolge weiterhin in Abstimmung mit der Stadt Clausthal-Zellerfeld die Absperrung des Grundstücks. Auch „die Absperrung wird weiterhin im Rahmen einer Ersatzvornahme erfolgen, sodass Kosten von der Eigentümerin zurückgefordert werden“, so der Landkreissprecher.

Noch kein Zeitplan

Ein Beginn des Abrisses könne zeitlich noch nicht festgelegt werden. „Das hängt von der Auswertung des Standsicherheitsgutachtens und der Kooperation mit der Eigentümerin ab“, erklärt Strache. „Vor einem möglichen Abriss im Rahmen einer Ersatzvornahme sind zunächst verwaltungsrechtliche Maßnahmen, die die Eigentümerin zum Handeln verpflichten, erforderlich.“ Erfahrungsgemäß können sich solche Vorgänge allerdings lange hinziehen.

Beim Eintreffen der Feuerwehr ist die ganze Haushälfte schon in Brand.

Beim Eintreffen der Feuerwehr ist die ganze Haushälfte schon in Brand. Foto: Neuendorf/Archiv

Die Feuerwehr war in der Nacht zu Heiligabend gegen 1.40 Uhr zu dem Brand in der Schulstraße gerufen worden, beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatten die Flammen bereits die eine Hälfte des Doppelhauses komplett erfasst. Deswegen war es auch nicht mehr möglich, von Innen zu löschen, das Erdgeschoss war schon nicht mehr betretbar.

Durch das gezielte Eingreifen, war es der Feuerwehr gelungen, die zweite Haushälfte vor dem Totalschaden zu bewahren, jedoch wurde das Obergeschoss beschädigt. Gegen 4.15 Uhr meldete Einsatzleiter Sven Küster „Feuer unter Kontrolle“. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in den Vormittag. Um zu verhindern, dass die Glutnester wieder aufflammen, benetzten die Einsatzkräfte das Gebäude mit Löschschaum. Auf diese Weise soll das Löschwasser besser in die Brandrückstände eindringen können. Im Einsatz waren rund 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren Clausthal-Zellerfeld, Altenau, Buntenbock, Wildemann, Schulenberg und Hahnenklee-Bockswiese mit einer Drehleiter.

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