Nach Häuserbrand in Goslars Altstadt: Wie geht es den Bewohnern?
Mit Umsicht gehandelt: Die Goslarer Feuerwehr mit Stadtbrandmeister Christian Hellmeier als Einsatzleiter verhindert am frühen Mittwochmorgen Schlimmeres. Foto: Epping
Am Tag nach dem Brand am Claustorwall gibt es Hoffnungsschimmer. Das Haus hat Feuer und Wasser wohl besser überstanden, als zunächst befürchtet. Was sagen die Bewohner?
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Familie teilt sich auf
Die Familie aus der ersten Etage hat sich aufgeteilt. Der ältere Sohn hat mit seiner Freundin bei deren Eltern Unterschlupf gefunden. Der jüngere Sohn ist noch mit Vater und Mutter in Goslar. Beide sind aber Studenten, die in Hannover auch noch über eine Wohnung verfügen. „Wir sortieren gerade aus, was wir mitnehmen können und was auf die Kippe kann“, sagt die Mutter und ist schon erleichtert, die Räumlichkeiten wieder betreten zu dürfen. Nur in einem Kinderzimmer ist die Decke heruntergekommen. Gemeinsam mit einem Bekannten macht sie auch eine Wohnung fertig, die wie berichtet zwei Häuser weiter liegt, während sich ihr Mann um Organisatorisches wie die Versicherungen kümmert. Momentan übernachten sie bei einem Ehepaar, das ihr Domizil an der Tappenstraße hat. An Schlaf ist trotzdem kaum zu denken, weil das Grübeln kein Abschalten zulässt.
Löschen in der Höhe: Am frühen Mittwochmorgen brennt das Dachgeschoss am Haus Claustorwall 2. Foto: Epping
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Feuer da gehalten, wo es ausgebrochen ist
Anders liest sich die Bilanz der Feuerwehr, die mit beherztem, aber auch umsichtigem Handeln noch (viel) Schlimmeres verhindert hat. „Aus unserer Sicht ist alles perfekt gelaufen, wir haben richtig gute Arbeit abgeliefert“, sagt Goslars Stadtbrandmeister Christian Hellmeier selbstbewusst, in dessen Händen die Einsatzleitung lag. Gradmesser: „Wir haben das Feuer da gehalten, wo es ausgebrochen ist“, erläutert Hellmeier. Die Brandmauer zur anderen Hälfte des Hauses blieb intakt. Unter den Einsatzkräften gab es keine Verletzten, die Zusammenarbeit mit DRK, Rettungsdienst, Polizei und städtischem Ordnungsamt habe vorbildlich geklappt.
Stimmt es, dass der Schwerverletzte noch einmal ins Haus gelaufen ist, um seine Katze zu retten? Hellmeier kann dazu aus eigenem Erleben nichts sagen oder bestätigen. Nachbarn haben diese Geschichte erzählt. Wie es dem Tier geht, ist deshalb unbekannt.
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