Umweltminister: „Der Harz und die Welt sollen grüner werden“
Umweltminister Christian Meyer (3.v.l.) und andere Freiwillige lassen sich von Bergwaldprojekt Geschäftsführer Peter Naumann zeigen, wie man richtig Bäume pflanzt. Foto: Schlegel
Zwei Pflanzaktionen, über 5000 junge Bäume und ein Umweltminister, der selbst zum Spaten griff: In Braunlage wurde am Wochenende wieder aufgeforstet. Doch ein Professor dämpfte die Euphorie und erklärte, warum Bäume nicht alles retten können.
Braunlage. Auch wenn es zu seiner politischen Herkunft passt: Als Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer am Samstagmorgen im Wald bei Braunlage verkündete, der Harz und die restliche Welt solle grüner werden, meinte er damit nicht das Grün seiner Partei, sondern das echte Grün. Das Grün, das sich aus vielen Wäldern in Europa verabschiedet hat. Am Samstag jedoch ist ein wenig davon in den Harz zurückgekehrt, nämlich in Gestalt von mehr als 5000 Bäumen. Gepflanzt wurden sie bei gleich zwei Aktionen, bei denen Meyer jeweils Gast und Mitpflanzer war: Am Morgen beim 35. Geburtstag des Bergwaldprojektes und anschließend bei der Aktion des Vereins Braunlager Bäume.
Bergwald- und Waldmeisteraktion
Umweltminister Meyer hilft im Harz beim Pflanzen junger Bäume
130 Freiwillige trotzen dem Wetter
Rund 130 Männer und Frauen waren am Wochenende angereist, um rund 3500 Baby-Bäume – Eichen, Linden und Hainbuchen – in die Erde zu bringen. Alles hochmotivierte Menschen, die während der kurzen Geburtstagsansprachen der Ehrengäste schon ungeduldig mit den Hufen scharrten. Was vielleicht auch am ungemütlichen Wetter lag.
Aber allen, besonders den Leuten vom Bergwaldprojekt, muss natürlich das Lob heruntergegangen sein wie Öl.
Bergwaldprojekt-Chef Stephen Wehner (l.) begrüßt die Teilnehmer und Ehrengäste. Foto: Schlegel
Stephan Wehner, einer der Geschäftsführer des Bergwaldprojekts, erinnerte zunächst an die Anfänge des Vereins, der in den 1980er Jahren in der Schweiz von Greenpeace ins Leben gerufen worden war und Anfang der 1990er Jahre dann auch in Deutschland tätig wurde. Das mittlerweile an über 100 Standorten. Pro Jahr beteiligen sich rund 5000 Freiwillige daran, stark geschädigte Ökosysteme wieder herzustellen. Ohne diese Menschen wäre die Arbeit gar nicht zu leisten, so Wehner. Arbeit, die mitunter durchaus herausfordernd sei, was dann später auch Minister Meyer merken sollte.

Materialausgabe an die 130 Helferinnen und Helfer. Sie werden sogleich 3500 Bäume pflanzen. Foto: Schlegel
Bergmischwald soll wachsen
Nun baue man einen Bergmischwald neu auf, mit Baumarten, „die auch hier hergehören“ – und hoffentlich klimaresistenter sind. Bäume, so der Umweltminister, seien eigentlich die ökologischen Superhelden. „Wir brauchen wieder mehr Bäume, mehr Biomasse. Wir müssen massiv wieder bewalden, um Co zu binden, dass die Menschen viel zu viel in die Atmosphäre blasen. Bäume und Moore seien auch Wasserspeicher und Sauerstoffbildner. „Sie sind das, was man für die ökologische Vielfalt braucht.“Meyer: „Heute ist ein guter Tag, an dem man wieder positive nach vorn schaut. Wir machen heute Deutschland und die Welt wieder etwas grüner.“

Greenpeace Geschäftsführer Martin Kaiser. Foto: Schlegel

Stefan Fenner, Leiter des Forstamtes Bad Lauterberg. Foto: Schlegel
Nun geht der Blick nach vorn
Doch jetzt gehe der Blick nach vorn, 2500 Hektar seien bereits wieder aufgeforstet, der Wald werde nun viel vielfältiger.
Seit Samstag beispielsweise sind allein durch das Bergwaldprojekt 3500 Bäume dazugekommen. Die 130 Freiwilligen legten sich über Stunden richtig ins Zeug, unterbrochen nur von einer kleinen Mittagspause.

Cornelia Ehrhardt ernennt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer bei der Pflanzaktion des Vereins „Braunlager Bäume“ zum Waldmeister. Foto: Privat
Braunlager Bäume
„Werde Waldmeister“ geht in die nächste Runde: Wer macht mit?
Angebot wird immer beliebter
Ein Bergwaldprojekt in Braunlage nur mit Frauen
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