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Straße bleibt gesperrt

GZ Plus IconUnbekannte Substanz auf der B4: Jetzt wird die Fahrbahn abgefräst

Ein Team mit dem Leiter der Straßenmeisterei Braunlage, Marcus Stolze (links), testet die Art der Verunreinigung.

Ein Team mit dem Leiter der Straßenmeisterei Braunlage, Marcus Stolze (links), testet die Art der Verunreinigung. Foto: Eggers

Die B4 zwischen Braunlage und der Abzweigung B242/Tanne bleibt erst einmal gesperrt. Die unbekannte Substanz, die auf der Fahrbahn für einen glatten Untergrund sorgt, lässt sich nicht entfernen. Die Landesbehörde weiß eine drastische Lösung.

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Von Michael Eggers
Mittwoch, 08.10.2025, 13:23 Uhr

Braunlage. Auf einer Länge von 200 Meter soll von Donnerstag an ein Teilstück der B4 bei Braunlage abgefräst werden. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat sich zu diesem drastischen Schritt entschlossen, damit der Verkehr auf der Bundesstraße bald wieder fließt. Wenn alles gut geht, soll das schon Freitagnachmittag der Fall sein.

Die Fachfirmen und Mitarbeiter der Straßenmeisterei haben Testfelder eingerichtet, mit denen geprüft werden kann, wie die unbekannte Substanz auf die verschiedenen Lösungsmittel reagiert.

Die Fachfirmen und Mitarbeiter der Straßenmeisterei haben Testfelder eingerichtet, mit denen geprüft werden kann, wie die unbekannte Substanz auf die verschiedenen Lösungsmittel reagiert. Foto: Eggers

Am Dienstag gegen 11.30 Uhr war aus noch unbekannten Gründen, von einem unbekannten Fahrzeug eine unbekannte Substanz auf die Fahrbahn geraten. Sie sorgte dafür, dass es spiegelglatt wurde. Die Behörden sperrten die Straße und versuchen seitdem, die unbekannte Substanz zu entfernen.

Fahrbahn bleibt rutschig

Doch das ist gar nicht so einfach. „Wir haben heißes Wasser mit einem Druck von 300 bar auf die Fahrbahn gespritzt, fettlösliche Chemikalien aufgetragen und mit verschiedenen weiteren Stoffen experimentiert“, sagt Marcus Stolze, der Leiter der Straßenmeisterei Braunlage. Doch ohne Erfolg, die Fahrbahn blieb rutschig.

Auch mit der Flex arbeiten die Tester auf dem glatten Untergrund. Ein Teil des Asphalts ist auf einem Testfeld abgeflext worden.

Auch mit der Flex arbeiten die Tester auf dem glatten Untergrund. Ein Teil des Asphalts ist auf einem Testfeld abgeflext worden. Foto: Eggers

Weiterhin sei versucht worden, eine kleine Asphaltschicht abzuflexen. Das sei zwar erfolgreich gewesen, der Belag wurde stumpf. „Wir wissen allerdings nicht, wie tief die unbekannte Substanz schon in die Asphaltschicht eingetreten ist“, meint Stolze. Der Leiter der Straßenmeisterei nimmt an, dass die Flüssigkeit wieder hochdrücken könnte, wenn nur genügend Autos darüber fahren.

Es sei auch überlegt worden, mit Splitt zu arbeiten, aber auch diese Idee sei wieder verworfen worden. Wie Birgit Wölke von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsstelle Goslar, mitteilte, sei am späten Mittwochvormittag die Entscheidung gefallen, die Fahrbahn abzufräsen. Damit soll dann am Donnerstag begonnen worden.

„Wenn alles gut geht, kann der Verkehr schon am Freitagnachmittag wieder fließen“, meinte die Behördenmitarbeiterin. Bis dahin bleibt die B4 voll gesperrt. Der Verkehr wird über die Landesstraße nach Wieda und die sogenannte Stahlhaistraße, die Landesstraße 601, zur B4 zwischen Braunlage und Hohegeiß umgeleitet.

Auch eine Ölspur

„Wenn wir nur wissen würden, was das für eine Substanz ist, dann könnten wir ja reagieren“, meint Marcus Stolze. Doch der Verursacher sei ja nicht bekannt. Zudem sei es sehr aufwendig, die Substanz über ein Labor zu ermitteln. „Das ist anders, als mal eben die Blutgruppe festzustellen“, sagt er. Dies dauere mindestens zwei Wochen. So lange könne die B4 nicht voll gesperrt bleiben.

Die Straßenmeisterei nutzt die Straßensperrung, um einmal in Ruhe - ohne Autoverkehr - die Randstreifen der B4 zu mähen.

Die Straßenmeisterei nutzt die Straßensperrung, um einmal in Ruhe - ohne Autoverkehr - die Randstreifen der B4 zu mähen. Foto: Eggers

Ferner teilt der Leiter der Straßenmeisterei mit, dass es am Dienstag auf der B4 zwischen Braunlage-Süd und Braunlage-Mitte sowie auf der B27 zwischen Oderhaus und Bad Lauterberg eine längere Ölspur gegeben habe. „Ob das damit zusammenhängt, kann ich nicht sagen“, meint er. Die Ölspur aber habe problemlos entfernt werden können.

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