Was Pendler zum Fahrplanwechsel im Nordwesten wissen sollten
Licht und Schatten bietet der Fahrbahnwechsel Mitte Dezember für Reisende im Nahverkehr. (Symbolbild) Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Ab Mitte Dezember müssen Pendler im Norden mit neuen Fahrplänen rechnen. Warum Regionalzüge in Hamburg eingeschränkt werden – und wo es mehr Verbindungen gibt.
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Hannover. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember gibt es im niedersächsischen Regionalverkehr zahlreiche Änderungen – Verbesserungen auf einigen Strecken, aber auch Einschränkungen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) kritisiert vor allem: Zusätzliche Fernzüge in Hamburg würden mehrere wichtige Pendlerfahrten verdrängen.
Der Fernverkehr verdrängt den Nahverkehr
Vier Regionalzüge der Linie RB 31 können demnach künftig nicht mehr am Hamburger Hauptbahnhof starten, sondern erst in Hamburg-Harburg. Grund seien neue Fernverkehrsangebote, die Bahnsteigkapazitäten blockierten. LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl sagte, Bahnsteige würden von neuen Fernzügen „besetzt“ und „bewährte Regionalzüge bleiben dafür wortwörtlich auf der Strecke“. Das schade dem regionalen Bahnverkehr.
Nach den Regeln des bundeseigenen und für die Eisenbahninfrastruktur zuständigen Unternehmens DB InfraGO haben Fernzüge fast immer Vorrang vor dem Nahverkehr. Schwabl mahnte, dies dürfe nicht dazu führen, dass Nahverkehr verdrängt werde, damit mehr gewinnbringende Fernzüge fahren. Der Bund müsse rasch für „faire Regeln“ sorgen. Pendler seien auf diese Verbindungen angewiesen.
Mehr Zugangebot für Bremen, Osnabrück und Norddeich Mole
Mehr Angebot wird es laut Mitteilung hingegen im Expresskreuz Niedersachsen/Bremen geben. Auf den Linien RE 1 und RE 9 werden demnach mehrere Früh- und Spätverbindungen ergänzt, darunter zusätzliche Züge am frühen Morgen zwischen Bremen und Osnabrück sowie neue Fahrten von und nach Norddeich Mole. Damit sollen etwa bessere Anschlüsse an die erste Fähre nach Norderney ermöglicht werden.
In Südniedersachsen ändern sich zudem mehrere überregionale Linien. Der bisherige RE 2 aus Erfurt werde zum RE 11 und fahre künftig nach Göttingen. Zusammen mit dem RE 1 ergebe sich dort ein Stundentakt. Außerdem fahre künftig der RE 8 aus Halle nach Kassel und schaffe eine durchgehende stündliche Verbindung zwischen beiden Städten.
600 Millionen Euro zahlt das Land nach eigenen Angaben im Jahr
Die LNVG plant und bestellt den Regionalverkehr für große Teile Niedersachsens. Sie ist eine hundertprozentige Tochter des Landes. Rund 600 Millionen Euro zahlt das Land nach eigenen Angaben im kommenden Jahr für Zugleistungen.