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Professorinnenprogramm

Bund und Länder fördern Gleichstellung an der TU Clausthal

Ines Hauer ist seit 2022 Universitätsprofessorin für Elektrische Energiespeichertechnik an der TU Clausthal.

Ines Hauer ist seit 2022 Universitätsprofessorin für Elektrische Energiespeichertechnik an der TU Clausthal. Foto: Kreutzmann/TU Clausthal

Die TU Clausthal wird in das Professorinnenprogramm aufgenommen, mit dem Bund und Länder die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft fördern wollen.

Von Redaktion Mittwoch, 19.03.2025, 04:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Bund und Länder haben das Gleichstellungskonzept der TU Clausthal mit einer Aufnahme ins Professorinnenprogramm gewürdigt. Dabei geht es um Berufungen, laut einer Pressemitteilung der Universität aber auch noch um einiges mehr.

Die TU ist demnach eine von 56 Hochschulen, die mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugt haben und zur Förderung ausgewählt worden sind. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Gleichstellungskonzept für Parität im Professorinnenprogramm 2030 erfolgreich waren. Mit der Berufung von Professorinnen an unserer TU haben wir nun die Chance auf zusätzliche finanzielle Mittel, die für gleichstellungsfördernde Maßnahmen zum Einsatz kommen können.“ Mit diesen Worten kommentierte Prof. Heike Schenk-Mathes, Vizepräsidentin für Gleichstellung, Internationales und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der TU Clausthal, die Aufnahme.

Konzept und Berufung

Das Professorinnenprogramm verfolgt ein zweistufiges Verfahren. Im ersten Schritt müssen die Hochschulen ihre Gleichstellungskonzepte einreichen, die nachweisen, wie sie Frauen in der Wissenschaft gezielt fördern und strukturelle Veränderungen anstreben, um den Anteil von Professorinnen an den Hochschulen zu erhöhen. Im zweiten Schritt, der entscheidend für die tatsächliche Bereitstellung der Fördermittel ist, müssen die Hochschulen die Berufung einer Professorin nachweisen. Das bedeutet, dass die Fördermittel nur dann beantragt werden dürfen, wenn eine neue Professorin tatsächlich an die Universität berufen wurde. Zuletzt sind an der TU Clausthal Ani Melkonyan-Gottschalk, Aleksandra Zimmermann und Ines Hauer zu Universitätsprofessorinnen ernannt worden. „Gerne mehr. Frauen tragen die Hälfte des Himmels – sagt ein chinesisches Sprichwort. Es ist sehr schön, dass wir im Professorinnenprogramm dabei sind. Das ist Ansporn, weiterhin viel zu tun auf dem Gebiet der Gleichstellung“, so Universitätspräsidentin Dr. Sylvia Schattauer.

Individuelle Bedürfnisse

Einen zentralen Platz im Gleichstellungskonzept für Parität der TU Clausthal nimmt der Bereich der Förderung und Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen ein. Geplant ist, mit den Fördermitteln des Professorinnenprogramms 2030 das bestehende Mentoring-Programm „WiMINToring“ weiterzuentwickeln, um den intersektionalen Ansatz zu integrieren und gezielt auf die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Masterstudentinnen einzugehen. „Das Ziel bleibt es, den Mentees sowohl berufliche Netzwerke zu eröffnen als auch ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln, um sie optimal auf eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft oder Wirtschaft vorzubereiten“, betont Dr. Natalia Schaffel-Mancini, Gleichstellungsbeauftragte der TU Clausthal.

Gezielte Entwicklung

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung des Frauennetzwerks „Women&Science TU Clausthal“, das intersektionale Netzwerkbildung und Empowerment fördert. Ein besonderer Fokus werde dabei auf die Unterstützung internationaler Wissenschaftlerinnen und Studentinnen gelegt, um ihnen gezielte Karriereentwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Dies umfasst Coaching-Angebote sowie Veranstaltungen, die den Austausch mit erfahrenen Wissenschaftlerinnen und bedeutenden Vorbilder ermöglichen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Weg zur Professur für Frauen an der TU Clausthal zu ebnen und Gleichstellung in der Wissenschaft zu fördern.

Das Professorinnenprogramm 2030 wurde im November 2022 von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz beschlossen. Bund und Länder stellen für das Programm insgesamt 320 Millionen Euro über eine Laufzeit von erstmalig acht Jahren zur Verfügung. Von den insgesamt 20 staatlichen Hochschulen in Niedersachsen sind neben der TU Clausthal vier weitere für das Professorinnenprogramm 2030 ausgewählt worden.

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